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Body Positivity: Diese Regel muss jedes Fashionfoto ab 2022 befolgen

Der Schönheitswahn in den sozialen Medien nimmt mit jedem Tag zu. Doch damit soll jetzt Schluss sein – Influencer:innen müssen bald ihre Fake-Fotos kennzeichnen.

Influencerin
Müssen sich Influencer:innen bald strengen Regeln unterwerfen? Fake-Fotos könnten schon bald Vergangenheit sein. Foto: IMAGO / Future Image

Ein breites Lächeln hier, die perfekte Haut da: Es passiert automatisch, dass wir uns auf den sozialen Medien mit den Influencer:innen sowie den Schönen und Reichen dieser Welt vergleichen – wenn die so perfekt sind, warum dann nicht wir auch? All das erzeugt viel Druck, vor allem bei den Jugendlichen. Doch damit soll jetzt Schluss sein: Influencer:innen müssen ihre Fake-Fotos zukünftig kennzeichnen.

Durch diese Kennzeichnung wird ein deutliches Zeichen für Body Positivity und die ‚Echtheit‘ des eigenen Körpers gesetzt. Auf diese Weise werden die sozialen Medien desillusioniert und realer.

Ein Land geht besonders gegen den Schönheitswahn vor

Das verzerrte Körperbild, was auf Social Media vermittelt wird, ist allgegenwärtig. Wo sieht man schon Cellulite oder Akne? Die Bilder der Influencer:innen sind oft so weit bearbeitet, dass man gar nicht mehr erkennt, wo der Filter anfängt und wieder aufhört.

Gegen dieses falsche Bild und den damit verbundenen Druck auf die Follower:innen der Social Media Stars möchte Norwegen mit einem neuen Gesetz vorgehen. Das norwegische Parlament verabschiedete nun ein Gesetz, was Influencer:innen dazu verpflichtet, retuschierte Fotos als solche zu kennzeichnen. Damit möchte das Land den Druck auf die Jugendlichen mindern und gegen verzerrte Körperbilder vorgehen.

Ab Sommer 2022 müssen Fake-Fotos als solche erkennbar sein

In Norwegen beginnt das Ganze ab dem Sommer 2022. Und bei Influencer:innen wird es nicht bleiben: Auch große Konzerne wie H&M müssen retuschierte Fotos in Werbung als solche kennzeichnen. Das Gesetz greift schon bei Kleinigkeiten wie einer Veränderung an der Haut oder der Größe.

Norwegen möchte damit gegen eine verzerrte Wahrnehmung des Körperbildes vorgehen. Zahlreiche Umfragen und auch Hunderte von Social Media-Posts machen darauf aufmerksam, dass vor allem Jugendliche in der Entwicklung sich durch den Körperstress der sozialen Medien unter Druck gesetzt fühlen.

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#fürmehrrealitätaufinstagram

Mit dem Hashtag #fürmehrrealitätaufinstagram machen sich immer mehr Influencer:innen gegen dieses verzerrte Körperbild stark und zeigen, dass die sozialen Medien absolut nicht der Realität entsprechen. Angefangen von der Foto-Pose und dem richtigen Outfit – alles kann geschummelt werden. Instagrammerinnen wie @natalie_stommel machen sich gegen dieses Movement mit Vergleichsposts stark, in denen sie aufzeigen, wie falsch Social Media sein kann.

Norwegen greift diesen Hashtag auf und erlaubt ab Sommer 2022 nur noch ganzheitliche Bearbeitungen, die sich um Aufhellung oder Schärfung drehen. Das Familienministerium ist momentan dabei, ein Logo zu entwickeln, mit dem die bearbeiteten Fotos in Zukunft gekennzeichnet sind.

Keine Kennzeichnung von Fake-Fotos zieht Bußgeld nach sich

Und Norwegen macht auch richtig ernst: Der Verbraucherschutz wird das Gesetz kontrollieren und bei jeglichen Verstößen Bußgelder einfordern. So wird sichergestellt, dass das Gesetz auch wirklich ernst genommen und eingehalten und der Druck auf die Follower:innen von Influencer:innen tatsächlich minimiert wird.

Es ist noch nicht klar, ob auch Deutschland ein Gesetz bekommen wird, welches in diese Richtung geht. Hier muss jegliche Werbung als solche allgemein gekennzeichnet werden. Wie man an Influencer:innen wie @natalie_stommel und Hashtags wie #instavsreality sieht, wird aber auch hier schon gegen den Körperkult und die damit verbundene Illusion eines perfekten Körpers vorgegangen.

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