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Nicht auf den Preis: Darauf musst du beim Kauf von Olivenöl achten

Beim Kauf von Olivenöl sind einige Dinge zu beachten. Allerdings ist das nicht der Preis. Das können die Öle von Aldi, Lidl, Rewe und Co.

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Warum schmeckt teures Olivenöl manchmal alt? Foto: Unsplash/ Dimitri Karastelev

Wusstest du eigentlich, dass Olivenöl aus grünen und aus schwarzen Oliven gewonnen werden kann? Je nachdem wie lange die Oliven reifen, schmeckt das daraus gewonnene Olivenöl nämlich anders. Ob ein Olivenöl aus grünen oder schwarzen Oliven gewonnen wurde, steht auf der Flasche des Öls. Doch was kann das Olivenöl eigentlich sonst noch, außer lecker schmecken? Wann sprechen wir von einem guten oder einem schlechten Öl? Die Redaktion des Verbrauchermagazins IMTEST hat sich damit auseinandergesetzt. Sie haben 5 Olivenöle getestet und die Ergebnisse sind überraschend.

Übrigens: Grüne und schwarze Oliven sind keine unterschiedlichen Sorten. Grüne Oliven sind sozusagen die Vorstufe von schwarzen Oliven.

Olivenöl ist meine persönliche Allzweckwaffe in der Küche. Ich nutze es für Salate, für Ofengemüse, auf der Pizza (ja, AUF der Pizza) und natürlich manchmal einfach mit ein wenig Salz auf einem Stück Weißbrot – einfach köstlich. Dabei habe ich bisher immer darauf geachtet qualitativ hochwertiges Olivenöl einzukaufen, also teures. Doch ist das überhaupt sinnvoll? Muss man unbedingt teures Olivenöl kaufen, um die beste Qualität und den besten Geschmack zu bekommen? Imtest hat das mal getestet und dabei kam heraus: Nicht wirklich.

Olivenöl ist nicht gleich Olivenöl

Wenn man so durch den Supermarkt läuft, dann springen einen Olivenöle in den verschiedensten Farben, Formen und Preisklassen ins Gesicht. Ganze Regale füllen sich bei Aldi, Rewe, Lidl und Kaufland damit. Die Preise rangieren da von 3 Euro für 0,75 Liter bishin zu 30 Euro für 0,5 Liter. IMTEST hat sich gefragt: Welches ist wohl das beste aller Öle und 5 von ihnen zum Test in ein Labor geschickt.

So sollte Olivenöl sein: Die Kriterien

Bevor wir ein Urteil über Olivenöl fällen können, sollte uns bewusst sein, nach welchen Kriterien wir die Öle bewerten. Hier hat IMTEST auf die Kriterien Geschmack und Inhaltsstoffe auswerten lassen.

Der richtige Geschmack von Olivenöl

Expert:innen unterscheiden Olivenöl im Geschmack zwischen fruchtig, bitter und scharf. Um diese Geschmacksrichtungen im Labor herauszufinden, macht man von der sogenannten NIR-Alalytik. Diese soll im Labor ganz ähnliche Ergebnisse bringen wie eine Verköstigung durch den Gaumen von Expert:innen bringen würde.

Außerdem geht es um die „Harmonie“ eines Olivenöls. Dieser Parameter bestimmt, inwiefern die drei Geschmacksrichtungen zusammenpassen und zusammenspielen. Je besser der Harmoniewert, desto besser ist auch das Olivenöl. Logisch.

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Olivenöl ist in Deutschland unter den Top 3 der meistverkauften Öle. Foto: istock.com/fcafotodigital /

Die Herstellung des Olivenöls

Wichtig ist beim Olivenöl auch, dass die Bezeichnungen „nativ“ und „extra nativ“ eingehalten wurde. Ein natives Olivenöl darf in der Herstellung beispielsweise nicht mit chemischen Lösungsmitteln in Kontakt kommen. Ein extra natives Olivenöl darf zudem bei der Herstellung nicht erhitzt worden sein. All das kann man im Labor nachprüfen.

Die Herkunft des Olivenöls zeigt einiges

Olivenöle aus Italien sind anders als Olivenöle aus Griechenland. Egal, wo die Olivenöle herkommen, haben sie ganz eigene Geschmacksrichtungen und werden ganz anders angebaut. IMTEST hat auch getestet, ob die Olivenöle wirklich da angebaut wurden, wo sie laut Flaschenaufdruck herstammen sollen.

Olivenöle im Test: Ergebnisse sind mau

Wer als interessierter Laie eine spontane Qualitäts-Einschätzung von Olivenöl aus dem Supermarkt oder vom Discounter wagen soll, erwartet vermutlich eine Platzierung im Mittelfeld. Die IMTEST-Prüfung konnte diese Einschätzung weitestgehend bestätigen: Keiner der Testkandidaten war aus der Perspektive eines anspruchsvollen Gourmets herausragend und nur bei zwei Kandidaten lautete das Urteil am Ende „gut“. Hier ist der ganze Test von IMTEST.

  • Eigenmarken von Edeka und Rewe überzeugten mit ausgewogener Harmonie und Fruchtigkeit
  • Im Edeka-Öl war der Fettsäureanteil jedoch etwas hoch
  • Im Öl von Rewe fehlten aber auf dem Etikett detaillierte Informationen zur Fettsäureverteilung.
  • Standard-Öl von Aldi, aber auch das bekannte „Bertolli“-Öl konnten mit den Ölen von Edeka und Rewe nicht ganz mithalten.
  • Das Olivenöl von Aldi hatte nur eine durchschnittliche Harmonie und Fruchtigkeit. Auf dem Etikett stehen allerdings niedrigere Fettsäureanteile als sie im Labor nachgewiesen wurden. Immerhin gab es keine Hinweise auf Beimischungen.
  • Beim Bertolli-Öl ist die Harmonie in Ordnung. Dabei ist das Aromaprofil jedoch etwas unausgewogen. Außerdem gibt es hier eine erhöhte Wahrscheinlichkeit auf sensorische Defekte. Beimischungen erhält es aber auch keine.

Die Ergebnisse des Tests siehst du im Video:

Olivenöle im großen Test // IMTEST

Olivenöle im großen Test // IMTEST

Seit über 8000 Jahren wird Olivenöl gewonnen. Aber wann ist ein Olivenöl „gut“? Und wie gut ist „gut genug“? Bei Rewe, Aldi & Co. kostet ein Liter „nur“ etwa 5 bis 10 Euro. Aber ist das Öl deswegen schlecht? IMTEST, das Verbrauchermagazin der Funke Mediengruppe, hat fünf Olivenöle ins Labor geschickt, die in fast jedem Supermarkt- und Discounterregal stehen.

Olivenöle beim IMTEST-Test: Die meisten waren okay

Olivenöl aus dem Supermarkt ist wirklich gut. Das hat wenigstens der Test von IMTEST ergeben. Allerdings sollten wir hier keine krassen Geschmackserlebnisse erwarten. Aldi, Rewe, Edeka und Co. verkaufen Massenware und sind deswegen nicht dazu in der Lage jedem Öl die gleiche Aufmerksamkeit zu geben wie es eine italienische Mama im Hinterland der Toskana tun würde, wenn sie ihr köstliches Olivenöl herstellt. Aldi konnte dafür mit einem Sieg in Sachen Preis-Leistung aus dem Rennen gehen. Edeka und Rewe sind gleichauf auf dem zweiten Platz. Den letzten Platz machte das Olivenöl von Livio.

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