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Prinz Andrew spielt in Prozess auf Zeit, Richter zählt ihn an

Die Anwälte von Prinz Andrew spielen im Fall des mutmaßlichen sexuellen Missbrauchs auf Zeit – und versuchen, die Rechtmäßigkeit des ganzen Verfahrens anzuzweifeln. Der Richter kritisiert diese Taktik – und gibt wiederum der Klägerin mehr Zeit.

Prinz Andrew spielt auf Zeit.. © imago/impress picture
Prinz Andrew spielt auf Zeit.. © imago/impress picture

Prinz Andrew (61) und seine Anwälte spielen weiter auf Zeit. Am Montag fand in New York die erste Vorverhandlung in der Causa Virginia Roberts Giuffre (38) statt, endete aber schon nach 30 Minuten ergebnislos.

Die 38-Jährige hat eine Zivilklage gegen den zweitältesten Sohn von Queen Elisabeth II. (95) angestrengt. Prinz Andrew soll die damals Minderjährige zwischen 1999 und 2002 auf Grundstücken des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein (1953-2019) sexuell missbraucht haben. Andrew weist die Vorwürfe zurück, er könne sich nicht mehr an die Frau erinnern.

Wie unter anderem die britische „Daily Mail“ berichtet, wollte Richter Lewis Kaplan vom US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von New York am Montag in einer Telefonkonferenz klären, ob die Klageschrift von Roberts Giuffres Anwälten dem Prinzen korrekt zugestellt wurde. Dessen Anwälte verneinen dies, da sie diesem nicht persönlich übergeben wurde. Laut Gerichtsakten wurde die Anklageschrift am 27. August dem Sicherheitschef in Andrews Herrenhaus in Windsor übergeben. Der Hausherr war nicht zu erreichen.

Andrews Anwälte stellen ganzen Prozess infrage

Andrews Verteidiger bestreiten nicht nur, dass die Papiere ordnungsgemäß zugestellt wurden, sondern stellen die gesamte Legitimität des Prozesses infrage. Die Klägerin habe bereits 2002 eine außergerichtliche Vereinbarung unterschrieben, die Andrew und andere Beteiligte von aller juristischen Haftung freigesprochen haben soll.

Diese Sichtweise vertrat Andrews Anwalt Andrew Brettler erneut in der Telefonkonferenz. Der Star-Advokat, der in letzter Minute hinzugezogen wurde, bezeichnete die Zivilklage als „unbegründet, nicht haltbar und möglicherweise rechtswidrig.“ Auch den Verhandlungsstandort New York will er anfechten.

Richter gibt Klägerin mehr Zeit

Richter Kaplan unterbrach die Anhörung und verschob ihre Fortsetzung um eine Woche. Bis dahin hat das Team der Klägerin Zeit, die Papiere noch einmal zuzustellen. Kaplan kritisierte die Versuche von Andrews Team, auf Zeit zu spielen und den Fall komplizierter zu machen als er ist. „Früher oder später werden Sie vorgeladen!“

(smi/spot)