Wann bist du am schlauesten und am produktivsten? Hast du jemals darüber nachgedacht, in welchen Situationen deine kognitiven Fähigkeiten am stärksten sind? Laut einiger Psycholog:innen gibt es eine Antwort auf diese Frage: Enclothed Cognition bedeutet, dass du dann schlauer bist, wenn du dich „richtig“ angezogen hast und seriös rüberkommst. Wir zeigen in diesem Artikel, wie du dich „schlau“ anziehst.
Enclothed cognition: Wie sich das Aussehen aufs Denken auswirkt
Der amerikanische Sozialpsychologe Adam D. Galinsky und der deutsche Gastforscher Hajo Adam prägten den Begriff 2012 in ihrer gleichnamigen Studie. Der englische Begriff „enclothed cognition“ ist wahrscheinlich an den Begriff „embodied cognition“ angelehnt. Diese beschreibt den Zusammenhang und die Wechselwirkungen von Körper und Geist. Daraus könnte man ableiten, dass unsere Wahrnehmung unsere Denkprozesse beeinflussen kann.
Die Untersuchungen von Galinksy und Adam zeigen sogar, dass wir allein durch die richtige Kleidung unsere Denkleistung steigern können.
Enclothed cognition Experimente zeigen Verblüffendes
In den Experimenten wurde die Hälfte der Teilnehmer mit Arztkitteln ausgestattet. Anschließend mussten alle Probanden einen Konzentrations- und Aufmerksamkeitstest durchführen. Das Ergebnis: Die Kittelträger machten im Vergleich nur halb so viele Fehler!
Trotzdem ist Kittel nicht gleich Kittel. In weiteren Experimenten kamen Malerkittel zum Einsatz – mit schlechteren Resultaten. In anderen Studien war das nicht der Fall. Die zeigten, dass sich Malerkittel gut für kreative und abstrakte Arbeiten eignen.
Die Untersuchungen zeigen, dass wir unsere Leistung und unsere Produktivität mit extrem oberflächlichen Mitteln steigern können. Kaum tragen wir ein Kleidungsstück, mit dem wir Fleiß und Intelligenz verbinden, senden wir Signale an unser Gehirn, fühlen uns so smart wie nie – und werden es auch noch.
Makeup macht schlau: Studie beweist es
Weitere Experimente konnten tatsächlich nachweisen, dass Makeup Menschen schlauer machen kann. Gerade Frauen schminken sich mit ihrem Makeup oft ein größeres Selbstbewusstsein ins Gesicht. Viele haben mit Makeup das Gefühl, sie sähen professioneller aus. Das wird von der Gesellschaft heute noch gespiegelt. Viele Frauen bekommen auf der Arbeit zu hören „Bist du krank?“ oder „Geht es dir nicht gut?“, wenn sie mal kein Makeup tragen. Das schmälert unterbewusst das Selbstbewusstsein und wirkt auf die professionelle Interaktion mit anderen Menschen.
Für eine Studie ließ man Studierende ein Frage-Antwort-Spiel spielen, dafür wurden sie in drei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe hörte vor dem Test Musik, die zweite Gruppe sollte etwas malen und die dritte Gruppe sollte sich mit Makeup so schminken, dass sie sich selbst schön fanden.
Als die Gruppen danach den Fragenkatalog absolvierten, wurde klar: Die dritte Gruppe machte eine viel bessere Figur als die anderen beiden Gruppen. Offenbar hatte das Makeup dazu geführt, dass sie sich in ihrer Haut so wohlfühlten, dass ihre kognitiven Fähigkeiten positiv beeinflusst wurden.
Diese Kleider machen Leute
Natürlich hat nicht jeder für die nächste Videokonferenz einen Kittel zur Hand. Möglichkeiten und Kniffe, die dich während der Arbeit klüger, aufmerksamer oder kreativer machen können, gibt es trotzdem. Gegenteilige Effekte natürlich auch.
- Lippenstift steigert laut einer Studie das Selbstbewusstsein und kann dich zu Höchstleistungen treiben.
- Schmuck könnte die Kreativität in kleinen Brainstorming-Sessions steigern.
- Kostüme & Hosenanzüge sorgen für das optimale Business-Feeling, um richtig produktiv zu werden. Ein weiterer Pluspunkt: Anzugträger nehmen sich Kritik seltener zu Herzen als leger gekleidete Menschen.
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Gegenteilige Effekte bleiben dir natürlich nicht erspart. Viel nackte Haut und Bademode werfen den Urlaubsmodus an. Während dein Denkvermögen Partyurlaub am Ballermann macht, lösen sich Matheaufgaben schwierig.