Morgens in der U-Bahn ist viel los. Es ist eng, laut und unruhig. Ausgerechnet in diesem Moment kündigt sie sich mit einem engen Gefühl in deiner Brust an: die Panikattacke. Was tun? Einfach aus dem Zug heraus hüpfen – keine Option. Schnapp dir stattdessen deine Kopfhörer und tauche in die Welt der Klänge ein. Ob Schlager, Pop oder dein Lieblingssong – Musik kann dir bei einer Panikattacke helfen.
Unsere Autorin Anna Chiara setzt sich ehrenamtlich als Erfahrungsexpertin für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen ein und klärt über Themen rund um mentale Gesundheit und Resilienz auf.
Musik hören hilft bei Panikattacken und Angstzuständen
Dass Musik unsere Psyche beeinflusst, wurde bereits in einigen Untersuchungen bewiesen. Schließlich gibt es nicht umsonst Audio- und Musiktherapie, die schon seit vielen Jahren erfolgreich zur Behandlung psychischer Erkrankungen eingesetzt wird. Nun berichtet das Klassik Radio von der Entdeckung eines kanadischen Forscherteams. Laut ihrer Studie soll Musik tatsächlich bei Angstzuständen helfen. Und nicht nur das: Hast du dein Lieblingslied auf den Ohren, sollst du schneller und leichter entspannen können.
Laut Studie: Dein Lieblingssong kann die Angst vertreiben
An der Untersuchung nahmen 163 Menschen mit Angstzuständen teil. Zusätzlich zu ihrer medikamentösen Behandlung sollten sie sich tagtäglich der Musik hingeben. Konkret bedeutet das: Jeden Tag lauschten sie mit geschlossenen Augen 24 Minuten lang einer von drei unterschiedlichen Wiedergabelisten. Dabei handelte es sich entweder um
- eine personalisierte Wiedergabeliste von Liedern, die auf den musikalischen Vorlieben der/des Proband:in basierte
- akustische Beat-Stimulationen (ABS)
- rauschende Hintergrundgeräusche
Also, Kopfhörer auf und los geht’s! Um eine größtmögliche Wirkung zu erzielen, wurden die Beat-Stimulationen in unterschiedlichen Tonhöhen abgespielt. So sollten die verschiedenen Areale des Gehirns stimuliert werden. Diese Methode scheint gewirkt zu haben, denn besonders leichte Angststörungen haben sich durch die akustische Musikstimulation erheblich verbessert. Auch das Abspielen der personalisierten Songs hat eine angstlösende Wirkung zur Folge.
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Welche Musik sollte ich bei einer Panikattacke hören?
Nun wissen wir, dass Musik unsere Psyche beeinflusst und zur Entspannung beitragen kann. Sie senkt den Blutdruck, verringert die Herzfrequenz und wirkt sich damit positiv auf das gesamte Herz-Kreislauf-System aus. Neben Atemübungen, Mediation und langfristigen Strategien kann dir demnach auch dein Lieblingssong helfen, während einer Panikattacke wieder zur Ruhe zu kommen. Doch welcher Song ist dein Favorit unter all den tausend Liedern in der Spotify-Playlist?
Das ist manchmal gar nicht so einfach. Prinzipiell solltest du jedoch fröhliche oder ruhige Melodien hören. Wenn eine Panikattacke hast, könnten Musikgenres wie Klassik, Pop oder Schlager mit einem Ohrwurm die Angst vertreiben. Viele Musik-Streaming-Dienste haben auch Wiedergabelisten mit Musik gegen Angst und Panikattacken in petto. Höre etwas, das du mit positiven Gefühlen und Momenten assoziierst. Musik, die dich traurig macht, ist eher ungeeignet.
Unser Tipp: Probiere dich aus und stelle dir eine eigene individuelle Panik-Playlist zusammen mit der Musik, die dir in diesem Moment guttut.