Immer wieder begegnet dir der Begriff Resilienz, doch was ist das eigentlich? Im Leben gehen wir durch viele Höhen und Tiefen. Die Resilienz geht davon aus, dass wir solche Tiefen als eine Chance sehen und gestärkt daraus hervorgehen können. Seit fast 100 Jahren wird an diesem psychologischen Phänomen geforscht. Was wir heute wissen und wie du deine persönliche Resilienz stärken kannst, liest du hier.
Unsere Autorin Anna Chiara setzt sich seit Jahren ehrenamtlich als Erfahrungsexpertin für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen ein. In den sozialen Medien klärt sie über Themen rund um mentale Gesundheit und Resilienz auf.
Resilienz – was ist das?
Ursprünglich stammt der Begriff Resilienz aus der Materialwissenschaft. Sie beschreibt die Fähigkeit eines Stoffes, in seinen Ursprungszustand zurückzukehren, nachdem er einer extremen Spannung ausgesetzt war. Der Begriff Resilienz lautet sich vom lateinischen Wort resiliere ab, welches so viel wie „abprallen“ oder „zurückspringen“ bedeutet. Sie kann also als Widerstandsfähigkeit verstanden werden.
Wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Entwicklung (BMZ) erklärt, meint Resilienz in der Psychologie die Fähigkeit, schwere Lebenssituationen und Krisen zu überstehen, ohne dadurch dauerhaft beeinträchtigt zu sein. Das klappt, indem du dein Verhalten an die Umstände anpasst, um künftige Krisen vorzubeugen. Im übertragenen Sinne meint Resilienz hier also die psychische Widerstandskraft.
Vor 100 Jahren begann die Forschung
Auch wenn das Thema rund um die Resilienz erst heute richtig Fahrt aufnimmt, beschäftigen sich Forscherinnen und Forscher weltweit schon seit fast 100 Jahren mit dem Gebiet. Dabei gehen sie der Frage nach, welche Faktoren unsere psychische Widerstandskraft beeinflussen und wodurch sich unsere eigene Resilienz auszeichnet. Als einer der Ersten beschäftigte sich der Psychologe Jack Block mit der Resilienz bei siebenjährigen Kindern. Dabei fand er heraus, dass resiliente Kinder empathischer, stressresistenter, intelligenter, kreativer und weniger ängstlich sind. Sie mussten sich seltener rückversichern und haben sich nicht so leicht in Konflikte verwickeln lassen.
Heutzutage sieht die Wissenschaft die Resilienz nicht als einen Zustand an, sondern als Ergebnis am Ende eines Anpassungs- oder eines Wachstumsprozesses. Es wird davon ausgegangen, dass Menschen ihre Einstellungen, Ansichten, Glaubenssätze und Strategien im Laufe einer Krise verändern und sich so für neue Krisen wappnen.
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Stehaufmännchen als Resilienz-Maskottchen
Um für mehr Verständnis zu sorgen, schaffen die Erfahrungsexpert:innen das „Stehaufmännchen“ als Symbol für Resilienz. Es steht dafür, nach einem schweren Erlebnis gefallen und immer wieder aufgestanden zu sein. Dabei geht man aus der Krise stärker hervor, als man hereingegangen ist. Sie ist eine Chance und eine Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln und daran zu wachsen. Die Resilienz meint also nicht nur die psychische Widerstandskraft, sondern auch gestärkt aus einer Krise hervorzugehen.
Auch der Bambus ist ein schönes Sinnbild für die seelische Widerstandskraft, da er biegsam und gleichzeitig sehr stabil ist, sodass er auch bei größerer Belastung nicht zerbricht.
Resilienz lernen und stärken
Die psychische Widerstandskraft jedes Einzelnen und jeder Einzelnen ist unterschiedlich ausgeprägt. Doch die gute Nachricht ist: Du kannst deine eigene seelische Widerstandskraft trainieren, indem du die 7 Säulen der Resilienz kennenlernst und ausbaust. Außerdem bieten die Erfahrungsexpert:innen Gruppen-Kurse wie den RAMSES oder den RASMUS Kurs an, in denen du deine individuelle Widerstandskraft stärken kannst.