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Rente jede zweite fällt unter diese Grenze – schockierend

Von einer soliden Rente im Alter leben – das ist der Wunsch vieler Menschen. Doch die Realität sieht leider anders aus. Denn jede zweite Rente liegt unter der Armutsgrenze.

Eine Seniorenhand zählt Münzen.
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Rentenerhöhung 2024 – clevere Finanztipps

Die Rente soll zum 01.Juli 2024 um 3,5 Prozent erhöht werden. Damit Rentner:innen auch viel davon haben, sind hier die besten Finanztipps im Video.

Das vorrangige Ziel der Rente besteht darin, im Ruhestand den gewohnten Lebensstandard zu sichern. Doch in der Realität sieht das leider etwas anders aus. Denn viele Menschen in Deutschland erhalten im Alter lediglich eine magere Rente. Neue Zahlen offenbaren nun, dass jeder zweite Rentner beziehungsweise jede zweite Rentnerin mit seiner/ihrer Rente unter der Armutsgrenze liegt. 

Jede zweite Rente liegt unter der Armutsgrenze

Im Jahr 2022 zählte Deutschland 17,3 Millionen Rentner. Von ihnen bezogen mehr als die Hälfte, nämlich 10,7 Millionen, eine Rente von unter 1250 Euro pro Monat. Das entspricht einem Status, der als armutsgefährdet gilt, da er weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung ausmacht.  Für eine alleinlebende Person lag diese Schwelle im Jahr 2022 in Deutschland bei 1250 Euro netto pro Monat. Diese Zahlen wurden in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der AfD veröffentlicht.

Frauen sind insbesondere betroffen

Von den betroffenen Rentner:innen sind ungefähr zehn Millionen Deutsche, während etwa 800.000 eine andere Staatsangehörigkeit haben. Die Mehrheit der Ruheständler:innen, rund 8,7 Millionen, lebt in den alten Bundesländern, während sich etwa zwei Millionen in den neuen Bundesländern befinden. Besonders auffällig ist, dass 79,2 Prozent der Betroffenen Frauen sind.

Anhand der vorliegenden Zahlen lässt sich nicht zweifelsfrei feststellen, ob die Betroffenen möglicherweise noch andere Renten wie Witwenrenten oder Betriebsrenten beziehen. Die Bundesregierung betont, dass „insbesondere bei niedrigen Renten häufig auch Ansprüche in anderen Sicherungssystemen bestehen, für die keine Daten in der Statistik der Deutschen Rentenversicherung erfasst werden.“

Warum Frauen oftmals eine niedrige Rente haben

Frauen bekommen oft weniger Rente aufgrund von Phasen, in denen sie sich um die Kindererziehung gekümmert haben und nicht berufstätig waren. Laut der Bundesregierung haben sich jedoch die Rentenaussichten für Frauen verbessert. Im Jahr 2022 erhielten Frauen mit vier oder mehr Kindern bereits 826 Euro Rente pro Monat im Vergleich zu 445 Euro im Jahr 2010. 

Männer mit Kindern erhielten 2022 monatlich 1110 Euro Rente im Vergleich zu 729 Euro im Jahr 2010. Dieser Anstieg wird insbesondere auf eine bessere Anrechnung von Kindererziehungsleistungen für vor 1992 geborene Kinder zurückgeführt, so die Bundesregierung.