Viele Hundebesitzer:innen entscheiden sich für eine Kastration ihres Hundes, weil sie sich eine Besserung im Verhalten der Fellnase erhoffen. Weniger Sexualtrieb, weniger Aggressionen, ein allgemein ruhigerer und entspannter, weniger gestresster Hund… Doch was ist, wenn dein Hund sich nach der Kastration noch schlimmer verhält? Wir wissen, wie du mit diesem Problem umgehst und was du nun tun kannst.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Hund nach Kastration noch schlimmer: Das ist ein möglicher Grund
Von einer Kastration wird sich versprochen, dass sie viele Probleme lösen kann: Der Hund wird weniger rammeln und möchte nicht mehr alles besteigen, was nicht bei drei auf einem Baum ist; er verhält sich gegenüber Artgenossen entspannter und von Aggressionen ist nichts mehr zu spüren. Doch immer wieder hört man, dass Hunde nach der Kastration noch schlimmer sind – zumindest, was das Aggressionsverhalten angeht.
Doch wie ist das möglich? Ein Grund für die ungewünschte, negative Wesensveränderung, steht im Zusammenhang mit dem Zeitpunkt der Kastration. Wird der chirurgische Eingriff nämlich zu früh vollzogen, kann es zu ungewollten Verhaltensänderungen kommen.
Dies bestätigt zum Beispiel eine Fragebogenstudie von Zink und Kollegen aus dem Jahr 2014. Hier wurden Vizsla-Besitzer:innen zum Gesundheitszustand ihrer Hunde befragt. Das Ergebnis: Vierbeiner, die mit weniger als einem halben Jahr kastriert wurden, zeigten im Vergleich zu unkastrierten Artgenossen ein erhöhtes Risiko für Verhaltensauffälligkeiten.
Studie bestätigt: Kastrierte Hündinnen zeigen erhöhte Reaktivität und Ängstlichkeit
Eine Frühkastration ist deshalb im oben geschilderten Zusammenhang keine gute Idee. Einige Stimmen raten dazu, den Vierbeiner erst der Operation zu unterziehen, wenn er aus der Pubertät heraus ist – sonst bleibt er für immer in dieser stecken. Du solltest auf jeden Fall mindestens so lange warten, bis das Knochenwachstum komplett abgeschlossen ist.
Eine weitere Studie beschäftigte sich mit kastrierten Hündinnen und ihren Verhaltensänderungen durch die Kastration. So konnte bestätigt werden, dass Hündinnen, die im Alter zwischen fünf und zehn Monaten kastriert wurden, fünf Monate später in einer Situation, wo sich fremde Personen und Artgenossen ihnen nährten, viel aggressiver reagierten als ihre unkastrierten Wurfgeschwister.
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