Wir Menschen hinterfragen des Öfteren die Entscheidungen unserer Hunde. Manche würden von ihrem Vierbeiner sogar sagen, dass er ein kleiner Pessimist ist und die Welt ein wenig schwarz sieht. Dafür gibt es allerdings einen Grund, wie eine Untersuchung nun herausfand. Wir wissen, warum unsere Hunde manchmal richtige Pessimisten sind.
Unsere Autorin Anika ist mit ihrem Hund Sherlock das Dream-Team schlechthin. Alle Tipps und Tricks, die Anika in ihren Artikeln gibt, sind deshalb Hunde-approved und vorher gemeinsam mit Sherlock ausprobiert worden.
Hund als Pessimisten: So sehr orientieren sie sich am Menschen
Wenn wir gestresst sind, fangen wir als Menschen oft an zu schwitzen. Natürlich bleibt dieser besondere Geruch unseren Hunden nicht verborgen – und laut einer Untersuchung wirkt sich dieser sogar auf besondere Art und Weise auf die Vierbeiner aus. Wenn die Fellnasen den stressigen Schweiß riechen, treffen sie pessimistischere Entscheidungen, so eine Forschung im Fachblatt Scientific Reports.
Hinweise deuten darauf hin, dass sich Menschen in ihren Emotionen und Entscheidungen unbewusst durch den Geruch einer gestressten Person beeinflussen lassen. Das Ziel der Forschenden war es jetzt herauszufinden, ob dies auch für Hunde gilt.
So lief die Untersuchung zum Hund als Pessimist ab
Das Forscher:innenteam beobachtete im Rahmen der Untersuchung 18 Hunde und ihre Besitzer:innen in verschiedenen Experimenten und Situationen. In einem von diesem gab es einen gefüllten und einen leeren Futternapf, welche ein Stück auseinanderstanden. Erkannte der Hund den Unterschied, näherte er sich schneller der Schüssel mit dem Leckerchen als der leeren Schüssel. Danach platzierten die Forschenden weitere Näpfe zwischen den beiden bereits bekannten Schüsseln.
Wenn die Vierbeiner sich den neuen Schalen schnell nährten, interpretierten die Forschenden dies als eine optimistische Entscheidung und als ein Zeichen für einen positiven emotionalen Zustand. Eine langsamere Annäherung wurde als pessimistisch ausgelegt, verbunden mit einem negativen emotionalen Zustand.
Das Ergebnis der Untersuchung pessimistischer Hunde
Die Versuche wurden von den Wissenschaftler:innen wiederholt, während man die Tiere dem Geruch von Schweiß- oder Atemproben gestresster Menschen aussetzte. Das Resultat war eindeutig: Der Stressgeruch führte dazu, dass sich die Hunde den unbekannten Näpfen langsamer nährten, wenn diese in der Nähe der bekannten leeren Schüssel standen.
Laut den Forschenden könnte der Geruch die Erwartung verstärkt haben, dass der neue Futterort eine Enttäuschung sein würde. Diese pessimistische Reaktion spiegele dabei einen negativen Gemütszustand wider – und ist womöglich ein Weg für die Vierbeiner, Enttäuschungen zu vermeiden.
Besonders wichtig sind diese Untersuchungsergebnisse für Assistenzhunde und deren Ausbildung. Hauptautorin Nicola Rooney von der Bristol Veterinary School sagt dazu: „Hundebesitzer wissen, wie sehr ihre Haustiere auf ihre Emotionen reagieren, aber wir zeigen hier, dass selbst der Geruch eines gestressten unbekannten Menschen den emotionalen Zustand eines Hundes, die Wahrnehmung von Belohnungen und seine Lernfähigkeit beeinflusst.“
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