Mit ansehen zu müssen, wie die geliebte Katze jämmerlich einen Gifttod stirbt, ist eine absolute Horrorvorstellung. So soll es Katzeneltern aus Mögglingen, einer kleinen Gemeinde in Baden-Württemberg, ergangen sein. Schuld daran: Alpha-Chloralose – ein Mittel, das gegen Mäuse und Ratten eingesetzt wird. Für Katzen und auch Hunde ist es jedoch tödlich.
Unsere Autorin Anna Chiara lebt seit 15 Jahren mit ihrer Katze „Anouk“ zusammen. Ihre alltäglichen Erfahrungen teilt sie in zahlreichen Ratgeber-Artikeln und hält dich mit spannenden News und emotionalen Tiergeschichten auf dem Laufenden.
Unter Schmerzen: Fünf Katzen wohl an Alpha-Chloralose gestorben
Es sind schreckliche Bilder, die vor unserem inneren Auge sichtbar werden, während wir lesen, was in Mögglingen in den vergangenen Tagen passiert sein soll. Insgesamt neun Katzen sollen schwer erkrankt sein, nachdem sie mit dem Mittel Alpha-Chloralose in Kontakt gekommen sind. Fünf von ihnen starben, berichtete die Tierrechtsorganisation PETA in einer Pressemitteilung.
Was ist Alpha-Chloralose? Es handelt sich um ein Gift, welches als chemisches Bekämpfungsmittel gegen Nagetiere eingesetzt wird. Das Problem: Auch für Haustiere ist das Mittel tödlich.
Moment mal – wie konnte das überhaupt passieren? Schließlich gilt seit dem 1. Januar 2024 ein bundesweites Verkaufsverbot für Mäusemittel mit dem Wirkstoff Alpha-Chloralose, teilt uns eine Pressesprecherin der Baumarktkette toom mit.
Abgesehen davon darf das Mittel nur in geschlossenen Räumen ausgelegt werden. Woher die Giftköder aus Mögglingen genau kommen, bleibt bislang unklar. PETA hat die Pressemitteilung mittlerweile zurückgezogen.
Leidvoller Tod durch komatöses Erfrieren
Egal, ob Katze, Maus oder Ratte – der Wirkstoff Alpha-Chloralose ist ein „Overkiller“. Er kühlt die Tiere aus, indem es sie quasi innerlich einfriert und das Herz irgendwann aufhört zu schlagen. Die Wirkung tritt ungewöhnlich schnell ein, meist innerhalb weniger Stunden.
Das Mittel greift das zentrale Nervensystem des Tieres an, bis es zur Unterkühlung, zu komatösen Zuständen und Krampfanfällen kommt. Das bittere Ende: Ein Erstickungstod durch Flüssigkeit in der Lunge.
„Wer zu Gift greift, tötet qualvoll“
Ob die fünf Katzen wirklich an Alpha-Chloralose gestorben sind, wissen wir nicht. Fakt ist: Es passiert immer wieder, dass Haustiere Giftköder fressen, die für Nage- oder Wildtiere gedacht sind. Muss das sein? Nein, sagt Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland e.V.:
Gegen unliebsame Mitbewohner gibt es zahlreiche tierfreundliche Vergrämungsmethoden. Wer zu Gift greift, tötet qualvoll und macht sich oft nicht bewusst, wie viel zusätzlichen Schaden er damit anrichtet.
Peter Höffken, Fachreferent bei PETA Deutschland e.V.
Erste-Hilfe-Maßnahmen bei einer Vergiftung
Das Problem ist: Gift wirkt schnell und meistens auch qualvoll. Kenne daher die typischen Vergiftungserscheinungen, wie:
- Erbrechen
- Durchfall
- Unruhe
- Apathie
- Krämpfen und Atembeschwerden
Besteht der Verdacht auf eine Vergiftung, bringt deine Katze schnellstmöglich in eine Tierarztpraxis. Ist der Vierbeiner bereits bewusstlos, gilt wie bei uns Menschen auch: ab in die stabile Seitenlage. Wer kann, nimmt am besten eine Probe des Gifts mit zum Tierarzt oder zur Tierärztin für eine konkrete Diagnose.
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