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„Zum goldenen Handschuh“: Aus diesem gruseligen Grund ist die deutsche Kneipe so berühmt

Die bekannte Kneipe „Zum goldenen Handschuh“ hatte viele Jahre einen gruseligen Gast. Das steckt dahinter.

Die gruselige Geschichte hinter der Kneipe
© imago images/Manngold

Unheimlich: Die Top 3 der gruseligsten Orte in Deutschland!

Viele freuen sich wieder auf die gruseligste Zeit des Jahres: Halloween. Die perfekte Zeit um seine Nerven und seinen Mut mal so richtig auf die Probe zu stellen.

Wenn du von der legendären Reeperbahn in Hamburg abzweigst und den Weg Richtung Hamburger Berg einschlägst, stehst du bald vor einer unscheinbaren Kneipe mit düsterem Ruf – sie trägt den Namen „Zum goldenen Handschuh“. Auf den ersten Blick mag diese Kneipe wie eine von vielen auf der Reeperbahn wirken. Dunkle Holzvertäfelungen, massive Tische und eine warme, einladende Atmosphäre. Doch die Geschichte, die hinter ihren verräucherten Wänden schlummert, ist weitaus beklemmender, als du vielleicht erwartest.

Zum goldenen Handschuh: Schaurige Wahrheit über die Kiezkneipe

Seit den 1960er-Jahren hat dieses Etablissement, das Reisende, Einheimische und zwielichtige Gestalten gleichermaßen anzieht, 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr, geöffnet. Hier wird der Alkohol in rauen Mengen serviert, und die Getränkeauswahl ist so eigenwillig wie das Publikum selbst.

Beliebt ist vor allem das sogenannte Vernichtungsgetränk „Der Fako“– eine 1:1-Mischung aus Fanta und hochprozentigem Korn. Lange Zeit galt es als Lieblingsgetränk des berühmt, berüchtigten Fritz Honka. Möglich, dass es einen Teil zu seinen dunklen Taten beigetragen hat. Fakt ist: In der Kneipe kannte man ihn.

Foto: Zarya Maxim – stock.adobe.com

Berühmt wurde die Kneipe durch Fritz Honka

Doch das wohl dunkelste Kapitel dieser Kaschemme schrieb in den 1970er-Jahren der berüchtigte Serienmörder Fritz Honka. Bekannt unter dem Spitznamen „Fiete“, suchte er im „Goldenen Handschuh“ seine Opfer. Inwieweit dies bekannt war, lässt sich nicht eindeutig belegen.

Die Frauen, die er hier kennenlernte, wurden später in seinem schäbigen Dachbodenversteck ermordet. Honka war ein regelmäßiger Gast, fast schon eine traurige Berühmtheit in diesem Milieu, das von Verzweiflung und Alkoholismus geprägt war.

Für Heinz Strunk war es wohl dieser morbide Charme des „Goldenen Handschuhs“, der ihn zu seinem Roman „Der goldene Handschuh“ inspirierte, in welchem er die düstere Welt von Honka und seinen Opfern beschrieb.

Der Roman wurde 2019 verfilmt und erweckte die unheimliche Atmosphäre der Kneipe für ein breites Publikum zum Leben.

Besuchen kannst du die Kneipe auch heute noch. Du solltest dich jedoch darauf einstellen, die eine oder andere gruselige Gestalt dort zu treffen. Foto: imago/Joko

Und heute?

Heute ist der „Goldene Handschuh“ noch immer ein Magnet für diejenigen, die das Milieu der Reeperbahn in seiner authentischsten und gruseligsten Form erleben wollen.

Die Kneipe hat sich ihren schäbigen Charme und das düstere Publikum bis heute bewahrt. Sogar die „Honka-Stube“, wie ein Teil des Lokals inzwischen genannt wird, erinnert an den berüchtigten Stammgast.

Wenn du auf der Suche nach einem Ort bist, an dem sich die Schatten der Vergangenheit mit dem unheimlichen Gefühl der Gegenwart vermischen, dann solltest du unbedingt einen Abstecher in diese finstere Kneipe machen.

Doch sei gewarnt: Nicht nur in der Vergangenheit konnte man hier gruseligen Gestalten begegnen – auch heute kann es passieren, dass die Realität hier unheimlicher ist als jede Geistergeschichte.