Immer mehr Menschen schwören auf alternative Heilmethoden und suchen Rat bei einem Heilpraktiker oder einer Heilpraktikerin. Die Ansätze der Naturheilkunden sind vielversprechend – doch sie weisen auch klare Grenzen auf. Wer aufgrund chronischer Schmerzen regelmäßig in der Praxis vorbeischaut, fragt sich: Dürfen Heilpraktiker eigentlich krankschreiben? Und was genau unterscheidet sie von Ärzten und Ärztinnen? Wir machen den Check!
Unsere Autorin Anna Chiara setzt sich seit Jahren ehrenamtlich als Erfahrungsexpertin für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen ein. In den sozialen Medien klärt sie über Themen rund um mentale Gesundheit und Resilienz auf.
Dürfen Heilpraktiker krankschreiben?
Was ist ein Heilpraktiker?
Als Heilpraktiker bzw. Heilpraktikerin bezeichnet man Personen, die medizinische Behandlungen durchführen, die auf alternative Heilmethoden beruhen und keine ärztliche Approbation benötigen. Ein Beruf, der bei uns in Deutschland staatlich anerkannt ist, sich aber von dem klassischen Arztberuf abgrenzt.
Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass Heilpraktiker keine medizinische Ausbildung an einer Universität oder in einem Krankenhaus durchlaufen. Sie erwerben ihre Qualifikation durch eine spezielle Prüfung beim Gesundheitsamt, bei der ihr Wissensstand und ihre Fachkompetenz geprüft werden.
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Aufgaben eines Heilpraktikers – das „große Ganze“ betrachten
Heilpraktiker und Heilpraktikerinnen dürfen eigenständig Diagnosen stellen und dementsprechend Behandlungen durchführen. Die Therapieverfahren stammen in der Regel aus der Naturheilkunde oder Alternativmedizin. Dazu gehören beispielsweise:
- Akupunktur,
- Homöopathie,
- Pflanzenheilkunde,
- Massagetechniken,
- sowie weitere Ansätze.
Die Besonderheit: Heilpraktiker/Heilpraktikerinnen sehen den Menschen als Ganzes. Das bedeutet, dass sie nicht nur körperliche Symptome behandeln, sondern auch die Psyche und Lebensumstände des Patienten mit einbeziehen.
Dürfen Heilpraktiker krankschreiben?
Es gibt jedoch klare Grenzen für die Heilpraxis. Da sie nicht zu den Ärzten und Ärztinnen gehören, dürfen Heilpraktiker und Heilpraktikerinnen keine Krankschreibungen ausstellen, schreiben die ETL-Rechtsanwälte. Um eine offizielle Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu bekommen, solltest du dich an deinen Hausarzt oder deine Hausärztin wenden.
Weitere Einschränkungen
Hinzu kommt, dass Heilpraktiker und Heilpraktikerinnen keine verschreibungspflichtigen Medikamente verordnen können. Daher dürfen sie schwerwiegende Erkrankungen wie Infektionskrankheiten, Geschlechtskrankheiten oder Krebserkrankungen nicht behandeln.
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Wann sollte man zum Heilpraktiker gehen?
Wenn du nach alternativen Behandlungsmethoden suchst, bist du bei einem Heilpraktiker oder einer Heilpraktikerin gut aufgehoben. Besonders wenn du an chronischen Beschwerden leidest, bei denen die Schulmedizin dir nicht weiterhelfen konnte, kann der Weg zum Heilpraktiker oder zur Heilpraktikerin eine erfolgversprechende Wahl sein.