Jedes Mal, wenn wir auf Jobsuche gehen, stoßen wir auf zahlreiche Bewerbungsmythen. Aber welche davon entsprechen tatsächlich der Wahrheit? Zudem halten sich einige alte Vorstellungen hartnäckig. Wir haben fünf bekannte Bewerbungsmythen unter die Lupe genommen und erklären, was wirklich dahintersteckt.
1. Das Anschreiben ist der wichtigste Bestandteil der Bewerbung
Keine Frage, überzeugendes Bewerbungsanschreiben kann der Schlüssel zu deinem Traumjob sein. Allerdings ist ein überzeugender Lebenslauf genauso wichtig. Denn viele Personalverantwortliche sehen den Lebenslauf als das zentrale Dokument in einer Bewerbung an. Fehlen darin wesentliche Informationen und Qualifikationen, wird das Anschreiben häufig ignoriert.
Lesetipp: Erfolg garantiert! Um diese Uhrzeit solltest du deine Bewerbung abschicken
Wenn dein Lebenslauf jedoch in die engere Auswahl kommt, gewinnt das Anschreiben an Bedeutung. Deshalb solltest du beim Verfassen des Anschreibens genauso viel Sorgfalt walten lassen wie beim Lebenslauf. Denn eine gut abgestimmte Bewerbung steigert deine Chancen, den Job zu bekommen.
2. Niedrige Gehaltsvorstellungen erhöhen die Chance auf eine Zusage
Unternehmen achten nicht nur darauf, ob deine Gehaltsvorstellungen zu ihrem Budget passen, sondern auch darauf, ob du deinen eigenen Wert kennst. Der verbreitete Mythos, dass niedrige Gehaltsforderungen die Chancen auf eine Anstellung verbessern, ist also nicht unbedingt zutreffend.
Wer sich unter seinem Wert anbietet, um eine Zusage zu erhalten, geht ein gewisses Risiko ein. Diese Haltung vermittelt eher Verzweiflung als Selbstbewusstsein. Daher ist es wichtig, deinen Marktwert zu verstehen. Ein realistischer Gehaltsanspruch zeigt, dass du dich selbst wertschätzt. Das kann letztendlich zu besseren Jobchancen führen.
3. Wer viele Bewerbungen verschickt, hat bessere Chancen
Das ist nicht zwingend der Fall. Zwar kann man mathematisch die Chancen auf eine Zusage durch viele Bewerbungen erhöhen, doch das ist nicht der einzige Faktor. Wenn man massenhaft Bewerbungen verschickt, leidet oft die Qualität. So erkennen Recruiter:innen schnell, wenn Inhalte nur kopiert und eingefügt wurden.
Copy-and-Paste kann zwar Zeit sparen, aber es kann auch negative Auswirkungen auf den Eindruck haben. Es ist besser, sich auf wenige, aber sorgfältig gestaltete Bewerbungen zu konzentrieren. So kann man sich von anderen abheben und steigert so die Chance auf ein Vorstellungsgespräch.
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4. Hobbys gehören nicht in eine Bewerbung
Freizeitaktivitäten sind in der Regel eine persönliche Angelegenheit. Allerdings können sie auch relevant für deine Bewerbung sein. Wenn sie die Anforderungen der Stelle unterstützen, solltest du diese unbedingt in deine Bewerbung integrieren.
Beispielsweise kann ein intensives Engagement in Social Media von großem Wert sein, wenn du dich bei einem Unternehmen bewirbst, das solche Kompetenzen sucht. In diesem Fall wird dein Hobby zu einem echten Skill, der deine Eignung für die Position unterstreicht.
5. Wer zu oft den Job gewechselt hat, hat schlechtere Chancen
Das ist ebenfalls ein weit verbreiteter Mythos, dem du nicht viel Glauben schenken solltest. Denn Personalverantwortlichen ist es bewusst, dass dass der Arbeitsmarkt zunehmend dynamischer und schneller wird. Die Bereitschaft der Arbeitnehmenden, den Job zu wechseln, hat in den letzten Jahren nämlich erheblich zugenommen.
Je nach Aufgabenprofil der ausgeschriebenen Stelle sehen Personaler:innen es sogar als positiv an, wenn Bewerber:innen in kurzer Zeit Erfahrungen in verschiedenen Bereichen gesammelt haben – das zeigt Flexibilität und Anpassungsfähigkeit.
Hinweis: Personalverantwortliche zeigen in der Regel Verständnis für einen Jobwechsel, vorausgesetzt, du kannst ihn überzeugend erklären.
Quellen: arbeitsABC, Stepstone und Karrierebibel