Einmal im Leben mit einem Rentierschlitten den Polarlichtern in der Arktis nachjagen, ein Traum, den sich immer mehr abenteuerlustige Reisende erfüllen möchten. Ein beliebtes Ziel dafür ist die norwegische Arktis, die sich aus den Festlandprovinzen Finnmark, Nordland, Troms, den Lofoten-Inseln und den Inseln Svalbard und Jan Mayen zusammensetzt.
Was für viele Norwegen-Urlauber:innen überraschend ist: Die norwegische Arktis ist wahnsinnig vielfältig, wie unsere Norwegen-Expertin Stella Brikey mit ihren sieben Geheimtipps zeigt.
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7 Geheimtipps für einen Abenteuertrip in die Arktis
1. Tromsø in der Arktis, das „Paris des Nordens“
„Es hat was von einem surrealen Traum, wenn du in Tromsø über die Brücke über dem Fjord vom Stadtzentrum auf der Insel rüber aufs Festland läufst – auf die Eismeerkathedrale zu, die aussieht, als hätten Alien sie hier aufgestellt. Es ist 13 Uhr und bereits stockfinster.
Über dir funkeln die Polarlichter in Neongrüntönen und du denkst, du bist am Ende der Welt angelangt“, erzählt Stella Brikey. Die Stadt Tromsø liegt in Nordnorwegen und gilt als der Ausgangspunkt für arktische Abenteuer – wie zum Beispiel mit einem E-Katamaran auf Wal-Safari gehen oder mit einem Rentierschlitten die Polarlichter jagen.
Über die Plattform Manawa kannst du Ausflüge mit einem Rentierschlitten durch die Umgebung von Tromsø buchen. Arktis Tours bietet für dein Norwegen-Abenteuer zum Beispiel Wal-Touren an.
Tipp: Für den „Geschmack der Arktis“ lohnt sich ein Besuch im Tromsøer Szenelokal „Hildr“. Dort kreieren Marius und Gabriela Carlehead Jacobsen nachhaltiges Food aus lokalen Spezialitäten von Fischer:innen und Rentierfarmen. Dazu servieren sie hervorragende Cocktails, die sie mit Kräutern aus ihrem eigenen Anbau verfeinern.
2. Abenteuertrip Arktis – den Gletschern ganz nah bei einer Expedition
Besonders beliebt sind Rundreisen in Norwegen. So lassen die Gletscher, Fjorde und die vereiste Landschaft noch besser erkunden. Reisende, die auf der Suche nach einem Abenteuertrip in der Arktis im Stil von Indianer Jones sind, kommen bei einer der klimafreundlichen Exkursionen auf ihre Kosten.
„Vom Tromsøer Hafen mit seinen vielen Restaurants, Cafés und dem Trollmuseum starten jeden Tag viele klimafreundliche Exkursionen durch die Fjorde Norwegens: An Bord der Elektroschiffe kannst du emissionsfrei (über bonseye.org) nach Buckel-Orca- oder sogar Finnwalen Ausschau halten oder Eisberge bestaunen“, erklärt Reiseexpertin Stella.
Besonders beliebt sind die Gletscher-Expeditionen des Jostedalsbreen in Fjord Norwegen. Dieser ist der größte Gletscher Kontinentaleuropas und besonders für Sommer-Skifahrer:innen, Wanderer, Schneeschuhwanderer und Eiskletterer geeignet.
Tipp: Mit dem E-Bus gelangst du vom Stadtzentrum zu allen möglichen Attraktionen in der Umgebung. Alternativ kannst du dir ein Elektroauto (über greenmotion.com) leihen. Die App „r3charge“ verrät dir, wo du Hotels mit Ladestationen für dein Auto findest.
3. Höhlen aus Eis in Spitzbergen und Nordlichter in der Arktis entdecken
Ein besonderes Highlight während eines Abenteuertrips in der Arktis ist der Besuch einer Höhle aus Eis. In Norwegen finden Urlauber:innen ein großes Angebot. Sehr beliebt für eine Entdeckungstour ist Spitzbergen in Nordnorwegen. Die Eis-Höhlen haben eine faszinierende Schönheit aus blauen Wänden und schmalen, natürlichen Wegen.
Häufig werden die Touren durch die Eis-Höhlen mit einer Gletscherwanderung, Wanderungen oder Hundeschlittenfahrten kombiniert. Einige Unternehmen wie zum Beispiel Oceanwide bieten Rundreisen in Spitzbergen an. So können Urlauber:innen während ihrer Norwegen-Reise die Eis-Höhlen besuchen, Schlitten fahren und die Nordlichter über den Gletschern und der Landschaft bestaunen.
Tipp: Was viele Reisende nicht wissen: Auf Spitzbergen leben zudem einige Tausend Eisbären, die sich am besten von einer Mini-Kreuzfahrt vom Wasser in den Sommermonaten beobachten lassen.
4. Samische Kultur mit einem Rentierschlitten in der Arktis erleben
Rentiere sind für Norwegen-Urlauber:innen ein Highlight. Ursprünglich lebten Rentiere zusammen bei ihren Halter:innen, den Samen, die Ureinwohner Nordskandinaviens. Bei der Familie des Samens Johann Isak ist das noch heute so. Seit hunderten von Jahren lebt seine Familie mit den Rentieren in Tromsø zusammen.“
Johann bringt Tourist:innen seine Kultur näher, indem er Ausflüge mit dem Rentierschlitten zu den Polarlichtern anbietet und den Menschen am Lagerfeuer in einer Jurte von alten Traditionen erzählt und bei heißem Kakao ein Joik anstimmt, der Gesang der Samen“, verrät Arktis-Expertin Stella Brikey.
Tipp: Eine Alternative zu einer Übernachtung in einer Jurte sind Iglu- und Eis-Hotels in der Arktis Norwegens.
5. Die Lofoten im Winter – Kajak fahren in der Arktis
Die Lofoten sind das Trend-Urlaubsziel auf Instagram, TikTok und Co. Kein Wunder, die Inselkette hat auch einiges zu bieten. Sie liegt oberhalb des Polarkreises, etwa sechs Autostunden von Tromsø entfernt.
„Hier kannst du im Sommer die ganze Nacht lang surfen und angeln gehen oder in der einer typisch norwegischen Hot Tub unter freiem Himmel relaxen. Klassisch übernachtest du auf den Lofoten in einer roten Fischerhütte (z.B. über airbnb.de) oder du schlägst dein Zelt einfach an einem der Strände auf“, sagt Norwegen-Expertin Stella Brikey.
Tipp: Im Winter können Reisende beim Kajak fahren einen echten Abenteuertrip in der Arktis unternehmen. Vom Wasser aus die schneebedeckte Landschaft und die Gletscher zu beobachten, ist ein unvergessliches Outdoor-Abenteuer. Ein Anbieter ist zum Beispiel fjord tours.
6. Unvergesslich: Fahrt mit dem Polarexpress durch die Arktis
Mit dem Polarexpress zum Nordpol den Weihnachtsmann besuchen? Das geht! Und das nicht nur im Weihnachtsfilm. „Die längste Zugreise Norwegens ist der Polarexpress von Bodø nach Trondheim: Die Eisenbahn fährt in zehn Stunden über 293 Brücken, durch 154 Tunnel und überquert den Polarkreis – am Fenster fliegen Rentierherden, Berge und Fjorde vorbei und du saust durch verschiedene Klimazonen“, verrät Arktis-Expertin Stella Brikey.
Den Polarexpress, die eigentlich Nordlandbahn in Norwegen heißt, gibt auch als Nachtzug. Wenn Urlauber:innen während ihrer Reise Glück haben, können sie aus dem Zug heraus die magischen Nordlichter sehen. Im Sommer können Reisende dagegen die Landschaft im Licht der Mitternachtssonne aus dem Zug heraus genießen.
Tipp: Mit dem Polarexpress, also der Nordlandsbahn, lässt sich auch ein kompletter Bahnurlaub durch Norwegen planen. Der Zug hält an wunderschönen norwegischen Städten und Orten, die eine wunderschöne Natur haben und zahlreiche Aktivitäten bieten. Mehr Informationen zur Nordlandsbahn findest du hier.
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7. Oslo auf dem Rückweg aus der Arktis
Auf dem Rückweg von ihrem Abenteuertrip in die Arktis können Urlauber:innen einen Zwischenstopp in Oslo einlegen. Die norwegische Hauptstadt gilt als eine der nachhaltigsten Städte der Welt. „Schau dir unbedingt das energieeffiziente Viertel ‚Vulkan‛ am Fluss Akerselva an.
Sämtliche Fassaden sind mit Solarpenels verkleidet und einige Hotels gewinnen ihre Energie aus Kühlräumen und Aufzügen zurück. In der Nähe des Hauptbahnhofs kannst du außerdem Oslos ersten Stadtacker bestaunen“, erzählt Arktis-Reisexpertin Stella Brikey. Seit einiger Zeit gäbe es in Oslo sogar ein ganzes Landwirtschaftsviertel, in dem Stadtbauern Biogemüse und -obst anbauen.
Tipp: Um deinen Abenteuertrip in die Arktis ausklingen zu lassen, lohnt sich ein Besuch des Polarmuseums „Fram Museum Oslo“ in der norwegischen Metropole. Darin können Besucher:innen das stärkste Polarschiff der Welt anschauen. Mehr Informationen findest du auf der Website des Polarmuseums.