Nostalgie ist ein riesiges Thema im Bereich Interior. Viele Menschen fühlen sich zu bestimmten Trends aus der Vergangenheit und zu Vintage-Pieces, die eine Geschichte haben, hingezogen. Allerdings gibt es auch die Gegenseite zu dieser romantisierenden Nostalgie: das Generational Design Trauma. Gemeint sind damit Wohntrends der Vergangenheit, die hoffentlich nie wieder das Licht der Interior-Welt erblicken werden. Wir haben uns die meist gehasstesten Wohntrends der verschiedenen Generationen angeschaut.
Leseempfehlung: Ich bin Interior-Redakteurin & würde niemals jedem Wohntrend folgen – der banale Grund
1. Baby Boomers (geboren zwischen 1946 und 1964)
Baby Boomers wuchsen in einer Midcentury-Welt auf, die von Plastik, Metall und futuristischem Design geprägt war. In Sachen Farbe kam diese Generation nicht an allen möglichen Pastell-Variationen vorbei – die einfach viel zu viel waren und das Zuhause in ein Zuckerland verwandelten. Gemixt mit Metallics, knalligem Orange und harten Plastik-Pieces versuchte man dem Space Age auch im Interior nachzueifern – mit mehr oder weniger Erfolg.
Als die Boomer allerdings erwachsen wurden, bewegten sie sich von den künstlichen Präferenzen der 50er- und 60er-Jahre weg und setzten eher auf natürliche Materialien und Erdtöne, die das Zuhause dieser Generation erwachsener und authentischer wirken ließen.
2. Gen X (geboren zwischen 1965 und 1980)
Die Gen X führte das weiter, was ihre Eltern ihnen vorlebten: Farbpaletten in allen möglichen Erdtönen. Holz-Paneele, gespiegelte Oberflächen und psychedelische Muster peppten den Look dann aber auf und wurden durch einen wichtigen Wohntrend dieser Generation unterstützt: Blumen-Muster.
Die Florals waren überall; von den Küchen-Fliesen bis hin zur Tapete und sorgten so eher für Unruhe als für Gemütlichkeit aufgrund der schieren Masse. Heutzutage sind die Blumen-Prints auch wieder beliebt – allerdings in einer zurückhaltenden Art und Weise und ohne das gesamte Zuhause in ein Blumenmeer des Grauens zu verwandeln.
3. Millenials (geboren zwischen 1981 und 1996)
Die Millennials entschieden sich gegen die mutigen, in-your-face Aesthetic der späten 1980er und setzten eher auf neutrale, entspannte Designs. Dabei wurde aber nicht auf die Zurschaustellung von Exzess verzichtet – im Gegenteil. Schwere Vorhänge, Lack und Entertainment-Center in der Größe eines Kleinwagens standen hier auf der Tagesordnung.
Die Millennials hielten nichts von dem momentan angesagten Quiet Luxury, sondern stellten diesen ohne Scham zur Schau – was manchmal auch einfach etwas zu viel von allem war. Allerdings änderte sich das schlagartig, als die Millennials erwachsen wurden – und jetzt auf sanften Minimalismus und einen eher kuratierten Ansatz für das eigene Interior setzten.
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4. Gen Z (geboren zwischen 1997 und 2010)
Wenn es einen Interior-Style gibt, den die frühe Gen Z für sich gepachtet hat, ist es der Minimalismus. Alles war weiß, alles war extrem… leblos und ohne irgendwelche Persönlichkeit. Matte, schwarze Details trafen hier auf skandinavischen Minimalismus und helle Holz-Elemente.
Allerdings besann sich die langsam erwachsene werdende Gen Z und stößt nun gegen den doch eher langweiligen Minimalismus vor und wendet sich eher dem Gegenentwurf zu: dem Maximalismus. Schaut man sich auf Social Media um, sieht man immer mehr Accounts, die mutige Muster, verspielte Motive und kräftige Farben in den Vordergrund der Einrichtung stellen.

Unsere Autorin Anika ist Expertin, wenn es darum geht, die neusten Interior-, Putz- und Living-Trends von TikTok, Instagram und Co. in ihren eigenen vier Wänden umzusetzen. Diese Tricks und Tipps gibt sie auf wmn und auch im echten Leben mit viel Liebe zum Detail weiter.