Steuererklärung: So vermeidest du den Verspätungszuschlag ganz einfach

Wer die Steuererklärung zu spät abgibt, muss einen Verspätungszuschlag zahlen. Lies hier, wie du den Zuschlag vielleicht sogar ganz vermeiden kannst.

Frau füllt Steuerdokumente aus, während sie zu Hause auf dem Sofa sitzt.
Steuererklärung zu spät abgegeben? So vermeidest du teure Verspätungszuschläge. Credit: Getty Images/BartekSzewczyk

Wer seine Steuererklärung nicht rechtzeitig beim Finanzamt einreicht, riskiert unangenehme Konsequenzen – allen voran einen sogenannten Verspätungszuschlag. Dieser kann empfindlich hoch ausfallen. Aber keine Sorge: Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du dich davor schützen. In diesem Artikel erfährst du, worauf du achten musst und wie du unnötige Nachzahlungen vermeidest.

Wer ist zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet?

Grundsätzlich müssen Steuerzahler eine Einkommensteuererklärung abgeben, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Dazu gehören beispielsweise:

  • Arbeitnehmer mit weiteren Einkünften über 410 Euro jährlich (z. B. aus Vermietung, selbstständiger Tätigkeit oder Kapitalerträgen).
  • Selbstständige, Freiberufler und Gewerbetreibende.
  • Personen, die Lohnersatzleistungen wie Arbeitslosengeld, Kurzarbeitergeld oder Elterngeld erhalten haben.
  • Ehepaare, die eine Zusammenveranlagung wählen möchten.
  • Steuerpflichtige, bei denen das Finanzamt eine Erklärung verlangt.

Tipp: Wer bei der Bearbeitung noch mehr Zeit sparen möchte, kann seine Steuererklärung automatisch mit WISO Steuer ausfüllen lassen. Mittels des Steuer-Abrufs ruft WISO die wichtigsten Daten beim Finanzamt ab und trägt sie in die entsprechenden Felder ein. Völlig automatisch – selbst wenn sich mal etwas ändert.

Steuererklärung: Für wen gilt die Abgabefrist?

Die Standardfrist für die Abgabe deiner Steuererklärung endet normalerweise am 31. Juli des Folgejahres. Wenn du also deine Steuererklärung für das Jahr 2024 machst, musst du sie in der Regel bis zum 31. Juli 2025 abgeben. Wenn du deine Steuererklärung von einem/einer Steuerberater*in machen lässt, verlängert sich die Frist oft bis zum 28./29. Februar des übernächsten Jahres.

Tipp: Wer seine Steuererklärung vor der Abgabe noch einmal überprüfen lassen möchte oder eine ganz spezielle Frage äußern möchte, sollte sich den ProfiCheck von Buhl einmal genauer anschauen. Bei Fragen zu Steuer kannst du zudem auf SteuerGPT von WISO zurückgreifen. Denn dieser liefert dir in Sekundenschnelle  verständliche Antworten auf jede Steuerfrage – und das kostenlos.

Was passiert, wenn man die Frist verpasst?

Wenn du deine Steuererklärung nicht rechtzeitig abgibst, kann das Finanzamt einen sogenannten Verspätungszuschlag erheben. Das kann ganz schön ins Geld gehen. Denn der Zuschlag beträgt mindestens 25 Euro pro Monat. Dabei kann er für die Steuererklärung 2024 ab dem 1. August 2025 berechnet werden. Um ihn zu vermeiden, kannst du Einspruch einlegen oder nutzt die verlängerte Frist über einen Steuerberater beziehungsweise einer Steuerberaterin.

Den Verspätungszuschlag findest du direkt in deinem Steuerbescheid – ein eigener Brief vom Finanzamt kommt dazu nicht. Juristisch gesehen ist der Zuschlag ein separater Bescheid, gegen den du Einspruch einlegen kannst. Musst du Steuern nachzahlen, erhöht sich der Betrag durch den Zuschlag. Bekommst du eigentlich Geld zurück, wird der Verspätungszuschlag davon abgezogen – deine Erstattung fällt also entsprechend kleiner aus.

Wichtig: Sobald das Finanzamt dich auffordert, eine Erklärung abzugeben, und du darauf nicht reagierst, kann der Verspätungszuschlag schnell steigen. Im schlimmsten Fall kannst du mit mehreren hundert Euro Nachzahlung rechnen.

Eine Frau arbeitet am Laptop.
Zu spät mit der Steuer? Dann könnte ab August der Verspätungszuschlag fällig werden. Credit: Getty Images/Natee Meepian

Verspätungszuschlag: Wie wird er berechnet?

Die Höhe des Verspätungszuschlags ist gesetzlich geregelt. Dabei wird sie wie folgt berechnet:

  • 0,25 Prozent pro Monat: Für jeden angefangenen Monat wird 0,25 Prozent von der festgesetzten Steuer (nach Abzug von Vorauszahlungen und Anrechnungen) als Verspätungszuschlag berechnet – also vom Betrag, den du nachzahlen musst.
  • Mindestens 25 Euro pro Monat: Der Verspätungszuschlag beträgt mindestens 25 Euro pro Monat, sobald er festgesetzt wird – das gilt unabhängig davon, ob du eine hohe Nachzahlung leisten musst oder eine Erstattung erwartest.

Doch wie berechnet das Finanzamt den Verspätungszuschlag, man gar keine Steuererklärung abgegeben hast? Ganz einfach: Du musst den Zuschlag erst zahlen, nachdem du die Erklärung endlich eingereicht hast. Der Betrag wird für jeden angefangenen Monat der Verspätung berechnet. Das heißt, auch wenn du nur einen Tag zu spät bist, fällt der Zuschlag für einen ganzen Monat an. Wenn du zum Beispiel zwei Monate und zehn Tage zu spät abgibst, zahlst du den Verspätungszuschlag für drei Monate.

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Steuererklärung: So vermeidest du den Verspätungszuschlag

Ein Verspätungszuschlag ist meist verschmerzbar, aber oft unnötig – besonders, wenn du eigentlich eine Erstattung erwartest und die Strafe zu einer Nachzahlung führt. So vermeidest du den Zuschlag:

  • Erlassantrag stellen: Hast du die Frist unverschuldet verpasst (z. B. wegen Krankheit), lege innerhalb eines Monats Einspruch ein und erkläre die Gründe dem Finanzamt.
  • Steuerberater*in nutzen: Mit Steuerberater*in verlängert sich die Abgabefrist automatisch bis Ende Februar des übernächsten Jahres (für 2024 also 28. Februar 2026).
  • Nicht-Veranlagungsbescheinigung bei Rentner*innen: Wenn du eine NV-Bescheinigung hast, das Finanzamt aber später eine Steuererklärung fordert, gilt eine neue Frist. Der Zuschlag wird erst danach berechnet. Wichtig: Wenn du selbst nachreichst, beantrage unbedingt eine rückwirkende Fristverlängerung.
  • Schnell nachreichen: Hast du die Steuererklärung vergessen? Reiche sie sofort nach, um Nachsicht zu erhalten. Mit Tools wie WISO Steuer geht das schnell und einfach, inklusive elektronischer Abgabe.
Frau tippt auf dem Laptop.
Ein Verspätungszuschlag ist oft unnötig – und leicht zu vermeiden. Credit: Getty Images/Olena Malik

Was passiert bei ignorierter Steuer-Mahnung?

Wenn du deine Steuererklärung zu spät abgibst, bekommst du oft eine Mahnung mit einem neuen Abgabetermin. Wenn das Finanzamt dich zur Steuererklärung auffordert, solltest du schnell reagieren. Denn wenn du die Mahnung ignorierst können dir anderenfalls weitere Konsequenzen drohen wie zum Beispiel:

  • Verspätungszuschlag: Bis zu 25.000 Euro.
  • Zwangsgeld: Bis zu 25.000 Euro, Höhe nach Ermessen.
  • Schätzung: Steuer wird meist höher geschätzt als tatsächlich.
  • Steuerstrafverfahren: Bei weiterer Verweigerung drohen Strafen wegen Steuerverkürzung oder -hinterziehung.
  • Säumniszuschlag: 1 % pro Monat plus Zinsen bei verspäteter Zahlung.

Damit dir derartige Konsequenzen nicht drohen, solltest du deine Steuererklärung schnell erledigen. Mit Steuer-Apps wie WISO Steuer geht das schnell und einfach.