Rund 43 Prozent der Deutschen leiden unter Schlafproblemen – ein Umstand, der Reisen an neue Orte mit ungewohnten Geräuschen erschwert. Die Fluggesellschaft Icelandair hat deshalb untersucht, welche Reiseziele sich besonders für leichte Schläferinnen und Schläfer eignen. In die Analyse flossen Faktoren wie nächtlicher Lärmpegel, künstliche Helligkeit und die Verfügbarkeit schalldichter Hotelzimmer ein. Ergänzend gibt Schlafexpertin Liza Hagemeier praktische Tipps, wie Erholung auch unterwegs gelingen kann.
Tipp: Du willst noch mehr über traumhafte Reiseziele, Orte abseits der Touristenmassen und echte Geheimtipps erfahren? Dann folge uns auf WhatsApp! Du findest uns unter „wmn Reisen“. Hier gehts direkt zum Kanal.
Leseempfehlung: Geheimtipp Italien: Hier kannst du eine Nacht im Ferrari-Museum schlafen!
Auf den 1. Platz schaffte es die Provence in Frankreich
Die Region überzeugt nicht nur mit malerischen Landschaften und idyllischen Flusstälern, sondern auch mit idealen Bedingungen für erholsamen Schlaf: Der nächtliche Lärmpegel beträgt im Durchschnitt nur 33 Dezibel und die künstliche Helligkeit liegt bei 72,40 μcd/m². Zudem bieten fast 25 Prozent der auf Tripadvisor gelisteten Unterkünfte schalldichte Zimmer an.

Auf den Plätzen 2 und 3 folgen die Toskana in Italien und Heraklion auf Kreta. Auch deutsche Reiseziele sind in den Top 10 vertreten. München belegt Platz fünf – dank niedriger Lichtverschmutzung und einer Verfügbarkeit von 24 Prozent schalldichten Hotelzimmern.
Berlin erreicht Platz sechs. Mit 35 Dezibel ist der nächtliche Geräuschpegel dort überraschend niedrig. Wien schafft es auf Rang neun, da die Stadt in allen drei Kategorien gute Werte erzielt.
Warum haben manche Menschen einen leichten Schlaf und andere nicht?
Schlafexpertin Liza Hagemeier verrät es uns:
„Ob jemand gut durchschläft oder bei jedem kleinen Geräusch wach wird, ist oft biologisch vorgegeben. Eine Rolle spielen dabei genetische Faktoren und Unterschiede in der Erregbarkeit des Nervensystems. Manche Menschen haben schlicht eine niedrigere Aufwachschwelle – sie reagieren empfindlicher auf Reize wie Licht, Geräusche oder sogar Bewegungen im Bett. Das Nervensystem ist also „schneller alarmiert“, selbst wenn kein tatsächlicher Grund zur Sorge besteht.”

Und warum ist es im Urlaub schwieriger?
Zudem erklärt die Expertin, warum es im Urlaub schwieriger sein kann, gut zu schlafen:
„Viele erleben es: Endlich Urlaub, und trotzdem will der Schlaf nicht so recht kommen. Hauptgrund ist dieungewohnte Schlafumgebung. Das Gehirn scannt neue Räume gewissermaßen im Hintergrund – dieser Effekt ist sogar wissenschaftlich belegt und wird als „First-Night-Effect“ bezeichnet. Dabei bleibt vor allem eine Gehirnhälfte in erhöhter Alarmbereitschaft – und das kann den Schlaf nachhaltig stören, nicht nur in der ersten Nacht.
Zusätzlich spielen veränderte Routinen eine Rolle: spätes Zubettgehen, unregelmäßige Zeiten, Alkohol am Abend – all das bringt den Schlaf-Wach-Rhythmus durcheinander. Und nicht zuletzt kann auch das Schlafklima eine Herausforderung sein: zu weiche oder zu harte Matratzen, ein fremdes Kissen, zu hohe Temperatur oder schlechte Luftqualität – all das wirkt auf unseren Körper wie ein kleines Stresssignal.”

Liegt es nur am Reiseziel? Nein. – 3 Tipps, um besser zu schlafen
- Feste Schlafrituale beibehalten – auch im Urlaub.
- Eigenes Kissen oder andere vertraute Gegenstände mitnehmen – das hilft dem Gehirn, sich schneller „zu Hause“ zu fühlen.
- Ohrstöpsel und Schlafmaske können wahre Wunder wirken.
- Zimmer abdunkeln (oder mit Maske arbeiten).
- Und natürlich: auch unterwegs auf gute Schlafhygiene achten – keine Screens im Bett, nicht zu spät essen und den Tag entspannt ausklingen lassen
- Beim Jetlag: gezielt das Tageslicht zur richtigen Uhrzeit suchen, um die innere Uhr umzustellen.

Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.
Kann man Schlafstörungen abtrainieren?
Liza beantwortet: „Ja, bis zu einem gewissen Grad ist das möglich. Ziel ist, das sogenannte „Hyperarousal“, also die Übererregbarkeit des Nervensystems, zu reduzieren.
Dazu zählen unter anderem:
- Kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (CBT-I) – wissenschaftlich fundiert und sehr wirksam.
- Entspannungs- und Achtsamkeitstraining – hilft, die innere Unruhe zu senken
- Schlafrestriktionstherapie – hilft, wieder in einen gesunden Schlafrhythmus zu finden
- Neurofeedback-Training – zur gezielten Regulation von Gehirnaktivitäten
- Und: gezielte Reiz-Exposition – zum Beispiel, bei leichtem Hintergrundgeräusch schlafen lernen, um die Sensibilität nach und nach zu reduzieren”
Quelle: Fluggesellschaft Icelandair
Die mit dem Einkaufswagen 🛒 gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Die Produkte werden nach dem besten Wissen unserer Autor:innen recherchiert und teilweise auch aus persönlicher Erfahrung empfohlen. Wenn Du auf so einen Affiliate-Link klickst und darüber etwas kaufst, erhält wmn eine kleine Provision von dem betreffenden Online-Shop. Für Dich als Nutzer:in verändert sich der Preis nicht, es entstehen hierdurch keine zusätzlichen Kosten. Die Einnahmen tragen dazu bei, Dir hochwertigen, unterhaltenden Journalismus kostenlos anbieten zu können.

