Jedes Jahr stehen Millionen Deutsche vor einer großen Aufgabe: Sie müssen wieder einmal die Steuererklärung für das vergangene Jahr erstellen. Dabei ist dies für viele eine lästige Aufgabe. Kaum verwunderlich. Schließlich nimmt das Ausfüllen der Unterlagen viel Zeit in Anspruch, und durch die ganzen Steuerregelungen blickt man oft nicht ganz durch. Für alle, die sich jedes Jahr aufs Neue mit der Steuererklärung herumschlagen, gibt es gute Nachrichten. Denn Finanzämter sollen künftig vorläufige Einkommensteuererklärungen selbst erstellen und digital übermitteln. Was das genau bedeutet, liest du hier.
Lesetipp: Diese 5 Irrtümer über die Steuererklärung halten sich hartnäckig
Steuererklärung: Diese Erleichterung bei der Bearbeitung soll kommen
Die Steuererklärung ist für viele ein lästiges Pflichtprogramm. Doch damit könnte bald Schluss sein. Denn Finanzämter sollen künftig automatisch Entwürfe der Einkommensteuererklärung digital an die Bürger verschicken. Diese müssen die Angaben dann nur noch per App bestätigen oder bei Bedarf ergänzen. Nach dem Vorbild Bayerns ziehen inzwischen alle Bundesländer bei diesem Vorhaben mit.
Unter dem Projekt „Konsens“ wird eine einheitliche Software entwickelt, die voraussichtlich bereits 2026 starten soll. Das Ziel: die Steuererklärung so einfach und unkompliziert zu gestalten wie in Schweden, wo das System seit Jahren deutlich bürgerfreundlicher funktioniert.
Vorausgefüllte Steuererklärung: Schweden als Vorbild
In Schweden ist das Skatteverket weit mehr als nur eine Steuerbehörde. Jedes Jahr im Frühjahr erhalten alle Steuerpflichtigen eine vorausgefüllte Steuererklärung, die Löhne, Kapitalerträge, Versicherungsbeiträge und sogar abzugsfähige Handwerkerleistungen enthält. Wer zustimmt, kann die Erklärung einfach online, per App oder telefonisch bestätigen. Änderungen, etwa zusätzliche Einkünfte, lassen sich problemlos ergänzen. So ist die Steuererklärung oft in wenigen Minuten erledigt, was Zeit und Nerven spart. Für Normalverdienende sind Steuerberater*innen in der Regel überflüssig.

Unterschiede zum deutschen Steuersystem
Du magst unsere Themen? Dann lies uns auch bei Google News.
In Deutschland sieht es anders aus: Zwar gibt es Pauschalen, doch viele steuerlich relevante Daten liegen dem Finanzamt nicht elektronisch vor, wie eine Sprecherin des Finanzministeriums Niedersachsen erklärt. Um praktikable Lösungen zu schaffen, müssen Fragen der Typisierung und Pauschalierung geklärt werden. Ein Beispiel ist die Arbeitstagepauschale, die Werbungskosten für Arbeitnehmer stärker zusammenfassen könnte. Laut dem Bundesfinanzministerium wird dieses Modell derzeit noch geprüft.

