Überall, wo einem etwas verkauft wird, gibt es Marketing Tricks, die uns dazu führen sollen, die Produkte zu kaufen. Von Testsiegel bis zu Studien – Unternehmen schrecken vor nichts zurück. Wir haben uns mal drei Phrasen angeschaut, denen du nicht so viel Glauben schenken solltest beim Einkauf von deinem nächsten Beauty-Produkt.
Diesen 3 Phrasen darfst du nicht glauben
Die Chemikerin, Wissenschaftsjournalistin und Fernsehmoderatorin Mai Thi Nguyen-Kim hat sich in ihrer Serie MAITHINK X ein paar Marketing Phrasen angeschaut, die wir auf unseren Beauty-Produkten finden. Wir haben uns mal drei davon angeschaut, damit du nicht darauf hereinfällst.
1. Laborstudien
Viele Beauty-Produkte werden mit Studien und Laborstudien vermarktet. Diese besagen meistens, dass das Produkt in einer gewissen Studie im Labor hervorragend abschneiden. Laut Nguyen-Kim werden die Ergebnisse aus diesen Laborstudien dann auf das alltägliche Leben in der Praxis übertragen, was ein Fehler ist. Als Beispiel nennt die Chemikerin hier Retinol. Retinol wird als wahrhaftes Wundermittel vermarktet.
Es gibt natürlich einige Studien, die belegt haben, dass Retinol ein wirksamer Stoff für unsere Haut ist, dennoch wäre das nicht dieselbe Konzentration, die wir in unseren Beauty-Produkten haben. Denn, bei Retinol muss man zwischen dem unterscheiden, dass wir im Geschäft kaufen können oder das verschreibungspflichtig ist.
2. Sinnlose Zahlen
Ein weiteren Marketing Trick, den Nguyen-Kim angesprochen hat, ist das Verwenden von sinnlosen Zahlen. Hierfür kann man vor allem Shampoo als Beispiel nehmen. Dies soll die Haare zum Beispiel ein zwei Nuancen heller machen, oder ihm 100 % mehr Volumen geben. Diese Zahlen hören sich natürlich super an, aber woher kommen sie überhaupt?
Nguyen-Kim hat hier erklärt, dass sie Procter & Gamble, die Firma die unter anderem Pantene, Herbal Essences und Head & Shoulders herstellen, kontaktiert hat. Auf ihre Frage, wie das Unternehmen diese Zahlen erklären kann, hat sie folgende Antwort bekommen: Man habe Haarsträhnen mit Fett eingecremt und manche dann mit dem Shampoo gereinigt. Diese Strähnen sahen infolgedessen „zweimal sichtbar voller aus“. Das hört sich nicht besonders wissenschaftlich an, oder?
Wusstest du, dass Procter & Gamble eine der Top-10 Firmen ist, die am meisten Plastikmüll herstellen? Hier erfährst du mehr darüber.
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3. Testsiegel
Es gibt etliche Testsiegel nicht nur bei unseren Lebensmitteln, sondern auch unseren Beauty-Produkten. Aber, was sagen diese überhaupt aus? Viele unserer Produkte werden damit beworben, dass sie dermatologisch getestet worden sind. Dermatologisch getestet bedeutet, dass das Produkt unter professioneller Aufsicht von einer Mediziner:in getestet worden ist. Es sagt allerdings nicht aus, an wie vielen Proband:innen es getestet worden ist. Das Siegel sagt eigentlich überhaupt nichts aus, solange man kein Ergebnis dazu nennt.
Genau so ist dies auch bei klinisch getesteten Produkten. Nguyen-Kim nennt hier folgendes Beispiel: Wenn sich eine Redakteurin unter Aufsicht der Chemikerin eine Woche lang veganen Frischkäse auf die T-Zone im Gesicht schmiert, würde man dies bereits als „klinisch getestet“ sehen.