Das Septum ist das Lieblings-Accessoire aller Festivalgänger in den letzten Jahren. Doch mit dem Revival der 2000er sehen wir immer öfter andere Nasenpiercings auf der Straße. Damit du bei deinem Gang zum Piercer gut vorbereitet bist und genau weißt, was du willst, erklären wir dir die verschiedenen Arten von Nasenpiercings.
Das erfährst du über die 7 Arten von Nasenpiercings
Woher kommen Nasenpiercings überhaupt?
Nasenpiercings sind die ältesten bekannten Piercings, die wir Menschen als Körperschmuck getragen haben. Frühe Erwähnung des Nasenpiercings datieren sich auf ca. 2.000 Jahre vor Christi und sie kommen nicht aus Indien, wie manch einer vielleicht annehmen mag.
Tatsächlich sind die bisher ältesten eurasischen Belege alle aus dem mittleren Osten. Erst im 15. und 16. Jahrhundert wurden Nasenpiercings in vielen asiatischen Ländern und auch Indien verbreiteter. Meistens galten sie als Symbol von Wohlstand und wurden besonders gern auf Hochzeiten an die Braut überreicht.
Fun Fact: Sogar in der Bibel wird der Nasenpiercing erwähnt. Im Buch Genesis bekam Rebekka von Isaak einen goldenen Shanf (Nostril) als Hochzeitsgeschenk.
Gleichzeitig gibt es viele indigene Völker in Afrika, aber auch Australien und Amerika, die völlig unabhängig davon verschiedene Arten von Nasenpiercings trugen. Ein Fund von 2016 deutet darauf hin, dass in Australien Knochen schon 44.000 vor Christi als Nasenschmuck getragen wurden.
Die 7 Arten von Nasenpiercings
Nasenschmuck hat also Kontinente-übergreifend eine lange Tradition und sie sind sogar älter als unsere geliebten Ohrringe. Dabei ist das Septum, dass bekannteste und auch älteste Stück Schmuck. Aber es gibt noch viele, viele mehr:
1. Nostril: Stecker an den Nasenwänden
Diese Art Nasenpiercing ist unglaublich beliebt und das liegt an der Vielseitigkeit. Denn das seitliche Piercing kann mit verschiedensten Schmuckstücken verziert werden: Nasenringen, Steckern und opulenten Kombinationen aus verschiedenen Piercings.
Wenn du dir ein Nostril stechen lassen willst, dann überlege dir vorher, welche Ringe oder Stecker du tragen willst. Denn ein sehr hohes Nostril erlaubt nur sehr große Ringe. Sprich das also mit dem oder der Piercerin deines Vertrauens ab.
Fun Fact: In Indien glaubt man die Geburts- und Menstruationsschmerzen von Frauen mit einem seitlichen Nasenpiercing zu erleichtern. Denn die Nasenflügel werden in der Ayurveda mit dem Uterus in Verbindung gebracht.
2. Septum: Der Nasenring
Das Septum kennen und lieben wir alle. So sehr sogar, dass es inzwischen auch Septums zum Reinklemmen gibt, die ein Piercing gar nicht mehr zwingend notwendig machen. Das sah früher noch anders aus, in vielen indigenen Völkern wurde das Loch absichtlich gedehnt, damit große stäbchenartige Schmuckstücke aus Knochen und Holz hindurchpassen.
Für ein Septum wird die dünne Nasenscheidewand durchstochen. Das verläuft in den meisten Fällen absolut schmerzfrei. Solltest du nur Teilzeit-Piercingträger:in sein wollen, dann ist ein Septum ideal, denn die Einstichstelle ist nicht einsehbar.
Fun Fact: Obwohl das Septum an sich als Schmuck- und Statussymbol getragen wurde, wurde ähnlicher Schmuck als Abschreckung genutzt. So zum Beispiel von der Frauen des Apa Tani- Stamms. Diese galten nämlich als unglaublich schön und mithilfe von Nasenstöpseln wollten sie sich vor Übergriffen aus anderen Stämmen schützen.
3. Septril: Versteckter Stecker
Das Septril sieht man nicht allzu oft auf der Straße, aber es hat das Potenzial richtig durchzustarten. Denn der kleine Stecker vor der Nasenscheidewand oder unter der Nase ist unauffällig und lässt nur sehr kleinen Schmuck zu. Perfekt als Ergänzung zum Septum oder Nostril.
Allerdings gibt es einen Haken, denn wer sich für diese Art Nasenpiercing entscheidet, muss sich zuvor ein Septum stechen lassen. Außerdem ist das Septril sehr schmerzhaft und dauert länger als das Stechen anderer Piercings. Überlege dir bei einem Septril ganz genau an welcher Position du es tragen willst: Von der Nasenspitze bis zum unteren Naseneingang ist alles möglich.
4. Bridge: Durchstich an der Nasenwurzel
Bridge-Piercings sind ein neuer Trend: Oben an der Nasenwurzel wird die Haut durchstocken und zwar einmal komplett durch, sodass ein abgerundetes Stäbchen hineinpasst. Der Nasenknochen bleibt dabei intakt.
Diese Arten von Piercings brauchen viel Pflege, denn hier ist die Chance sehr hoch, dass es „wandert“. Denn die Haut versucht zu heilen und schiebt so das Piercing immer weiter an die Oberfläche. Piercingneulinge mit Bedenken sollten sich lieber ein anderes Schmuckstück wählen.
5. Austin Bar
Ein weiteres vertikales Piercing wie auch die Bridge ist der Austin Bar. Er liegt sehr weit vorn, fast auf der Nasenspitze. Es ist schwierig zu stechen und sehr auffällig. Da auch er nah an der Oberfläche ist, braucht er viel Pflege.
6. Nasallang: Austin Bar meets Nostril
Der Nasallang sieht fast genauso aus wie der Austin Bar, allerdings sitzt er weiter hinten und damit an derselben Position wie ein Nostril. Dadurch muss er durch beide Nasenwände und die Nasenscheidewand gestochen werden. Das Piercen ist sehr schmerzhaft. Für Anfänger:innen ist dieser Nasenpiercing also eher nichts geeignet.
7. Rhino: Doppelter Septril
Der nicht ganz so schmeichelhafte Name ist eine weiterer doppelter Einstich, der an der Nasenspitze durchgeführt wird. Meist beginnt er an der Unterseite der Nase und kommt dann mittig auf der Nasenspitze wieder heraus. Da es durch viel Knorpelgewebe geht, ist es nicht so schmerzhaft.
Dieses Piercing ist (noch) sehr selten und wird eher von Piercingenthusiast:innen angefragt. Aber wie der Instaram-Post beweist, kann ein Rhino auch zart und elegant aussehen. Also vielleicht sehen wir diesen Trend bald öfter.
Fazit: Nasenpiercings sind Tradition und Trend zugleich
Körperschmuck ist Kulturgut mit jahrelanger Tradition. Auch, wenn wir keine Nasenringe mehr brauchen, um unseren Status zu zeigen, helfen uns Nasenpiercings aus uns den Menschen zu machen, der will sein wollen. Sie tragen zu dem Gesamtkunstwerk unseres Körpers bei und werden so bald nicht verschwinden.
Wir hoffen, du hast einige neue Arten von Nasenpiercings kennen gelernt. Solltest du jetzt Lust auf eines bekommen haben, dann lass dich zuvor von deinem Piecer beraten. Jedes Piercing ist individuell und sollte genau auf deine Wünsche abgestimmt sein.
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