Die Fashion Week war schon immer ein sich ständig weiterentwickelndes Phänomen, das sich saisonal an den aktuellen Gesprächen in der Branche und den popkulturellen Forderungen nach Veränderungen orientiert. Erst vor ein paar Jahren haben wir das bei der Nachhaltigkeit gesehen, heute sehen wir es bei dem Thema Inklusion. Was als modisches Schlagwort begann, wurde innerhalb weniger Saisons zur gemeinsamen Mission aller Marken der Copenhagen Fashion Week. Inklusion und Repräsentation wurde zu einem nicht verhandelbaren Wert, den man sich zu eigen machen sollte, zu einer akzeptierten, laufenden Arbeit.
Fashion Week jetzt inklusiv?
Nach der Nachhaltigkeit kommt die Inklusion
Neben dem großen Thema Nachhaltigkeit ist die Kopenhagener Fashion Week auch Vorreiter in Sachen Inklusivität auf und neben dem Laufsteg. Seit 2020 haben sich Marken öffentlich um Inklusion bemüht, und dabei geht es nicht nur darum, eine Frau über den Laufsteg zu schicken, die jenseits von Size Zero ist, sondern Frauen jeglichen Alters, Körperformen und Herkunft zu repräsentieren.
Inklusionsproblem in der Modewelt
Ein Inklusionsproblem gibt es in der Modewelt schon lange. Während die Modeindustrie immer globaler wird und internationale Märkte immer mehr in den Fokus geraten, machen PoC nach wie vor nur einen kleinen Prozentsatz der Models aus, die man in Kampagnen, Editorials und auf dem Laufsteg sieht. Der aktuellste „Runway Diversity Report“ von The Fashion Spot zeigt, dass 38,8 Prozent der gecasteten Models in New York, London, Mailand und Paris nicht weiß waren.
Jegliche andere Ausdrücke von Diversity – einschließlich älterer, Plus-Size-, Transgender-, Non-binary- und Models mit Behinderungen – sind immer noch selten zu finden. Auf den Laufstegen waren Plus-Size-Models dabei gerade einmal zu 0,69 Prozent vertreten, während sich nur magere 0,77 Prozent offen als Transgender-Frauen oder Non-binary-Models identifizieren.
Kopenhagen macht es vor
Kopenhagen zeigt der Welt, wie es sein könnte. Mit Models, die als Plus Size eingestuft werden, die eine Behinderung haben, die schwanger sind, oder eben nicht in das Label „weiß“ fallen, gilt die Kopenhagen Fashion Week als Vorbild, wie eine Fashion Show in Zukunft generell aussehen könnte.
Mit der öffentlichen und gesellschaftlichen Aufmerksamkeit für Marken, die sich um Inklusion bemühen, war es ein frischer Wind, ein erhöhtes Maß an Vielfalt während der Shows und Festlichkeiten der Woche zu erleben, nicht nur in den offensichtlichen Bereichen.
Fashion Week: Mehr Repräsentation auf dem Laufsteg
Die aktuellen Bemühungen, mehr für Diversität und Inklusion zu tun, mögen einem marktwirtschaftlichen Kalkül folgen. Damit werden nämlich rufschädigende Fehltritte und damit verbundene potenzielle Kundenboykotte in Zukunft verhindert. Trotzdem sind sie eine Chance, tatsächlich Wege für mehr kulturelle Repräsentation zu ebnen.