Fast Fashion ist ein großer Gegner im Kampf gegen Umweltschutz. Kleidung entsorgen geht bislang wie folgt vonstatten: Neue, unverkaufte Kleidung darf bislang vernichtet werden. Dem möchte die EU jetzt mit einem umweltfreundlichen Entsorgungs-Prozess entgegenwirken. Hier erfährst du, was der Gesetzesvorschlag genau beinhaltet und welche Folgen er für Konsument:innen hat.
Kleidung entsorgen: Bislang fehlt Regulierung
Neue Kleidungsstücke und Schuhe dürfen bislang bei Nicht-Verkauf vernichtet werden. Das sorgt bislang dafür, dass jedes Jahr Millionen Textilien entweder im Schredder oder in der Müllverbrennungsanlage landen, schreibt der BR.
Da Fast Fashion trotz großem Zuwachs von Second-Hand-Mode weiterhin den Ton in der Modewelt angibt, kommt es so zu großen Mengen an brandneuen Produkten, die umweltschädlich entsorgt werden. Die Grünen-Europaabgeordnete Anna Cavazzini nennt dies eine „unglaubliche Praxis“.
Das ändert sich nun für Händler:innen
Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Staaten haben sich in der Nacht vom 4. auf den 5. Dezember darauf geeinigt, einen Gesetzesvorschlag zu formulieren, der diese Art der Entsorgung jetzt verbietet. Unternehmen dürfen Kleidungsstücke in Zukunft nicht mehr vernichten. Das Gesetz tritt in Kraft, sobald das EU-Parlament und die EU-Staaten diesem noch offiziell zustimmen. Eine Mehrheit der Abgeordneten des Parlaments stimmte Mitte März bereits für die strengeren Regeln.
Zwei Jahre nach dem Inkrafttreten soll das Verbot dann angewendet werden. Mittlere Unternehmen haben eine Übergangsfrist von 6 Jahren, für kleine Unternehmen gibt es Ausnahmen.
Das Gesetz umfasst auch, dass Händler:innen nicht nur angeben müssen, wie viele Produkte sie entsorgen, sondern auch den Grund dafür. Das Verbot soll in Zukunft auf weitere Handelsprodukte ausgeweitet werden.
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Kleidung entsorgen: Produkte sollen länger halten
Inspiriert wurde der Gesetzesvorschlag von der im März 2022 formulierten Ökodesigns-Verordnung der EU, die darauf abzielt, Produkte langlebiger zu gestalten, ihre Wiederverwendbarkeit, Reparierbarkeit und Recyclingfähigkeit zu verbessern sowie den Energie- und Wasserverbrauch zu reduzieren.