Die sogenannte zweite Coronawelle trifft Deutschland gerade härter, als es die erste jemals getan hat. Das sagen jedenfalls die Fallzahlen. Noch nie hat es innerhalb von einer Woche so viele Neuansteckungen gegeben.
Darunter haben wir alle zu leiden, das ist keine Frage. Manche sind wieder zurück in die Kurzarbeit gegangen, andere müssen mit den neuen Bedingungen klarkommen, die der Virus in den Arbeitsalltag mitbringt. Wir zeigen, unter welchen Arbeitsbedingungen die Menschen im zweiten Corona-Lockdown dennoch Höchstleistungen erbringen sollen.
1. Lockdown-Bedingung: Kälte
Seitdem die AHA-Regeln um das L für Lüften erweitert wurde, sieht man in jedem Büro, in jedem öffentlichen Gebäude und in jeder Schulklasse immer mal wieder offene Fenster und Türen. Durchlüften gilt als DER Coronaerschrecker.
Dass gerade der Herbst in Deutschland eingezogen ist, ist dabei Nebensache. Nun weisen viele Angestellte im öffentlichen Dienst darauf hin, dass sie sich während der Arbeit den Allerwertetesten abfrieren. Winterjacke, Schal und Handschuhe gehören bereits zur Grundausstattung vieler LehrerInnen und KindergärtnerInnen. Auch die Kinder müssen sich logischerweise dick einpacken. Dabei Leistung zu erbringen ist gar nicht mal so leicht.
2. Lockdown-Bedingung: Überlastung
Wo die einen in Kurzarbeit geschickt werden oder sogar mit ihrer Entlassung kämpfen, haben es die anderen sogar mit Überlastung zu tun. Wer im öffentlichen Dienst arbeitet, ist gerade jetzt gefordert: BahnfahrerInnen, KrankenpflegerInnen und VerkäuferInnen haben gerade ihre goldene Stunde.
So könnte man zumindest meinen. Viele sind sich aber ihrer wichtigen Rolle bewusst und fühlen sich damit zeitgleich vollkommen überlastet. Zu viel Vertrauen muss ihnen auf die Schultern gelegt werden. So fordern sie erneut mehr Anerkennung, Verständnis und Lohn statt des sporadischen Klatschens.
3. Lockdown-Bedingung: Umstellung
Für viele war die erste Coronawelle ein Ausbruch aus dem Alltag. Die Menschen haben sich in dieser Zeit damit abgefunden, ins Homeoffice zu gehen oder nur unter bestimmten Bedingungen arbeiten zu können. Seitdem die zweite Welle so hoch ausschlägt, werden sich viele immer bewusster, dass diese Krise länger anhalten wird, als man dachte. Der psychische Druck wird also exorbitant größer.
4. Lockdown-Bedingung: Das Handwerk
Auch in unserer digitalisierten Welt gibt es noch immer einige Berufe, die sich nicht einfach aus dem Homeoffice heraus erledigen lassen. So beispielsweise das Handwerk. Zimmermänner- und frauen, TischlerInnen, SchweißerInnen und Co. stehen vor echten körperlichen Einschränkungen, seitdem die Maskenpflicht flächendeckend besteht.
Wo andere nur im Büro vor dem Computer sitzen müssen, haben viele HandwerkerInnen schwere Lasten mit bloßen Händen zu tragen. Der Atemschutz schützt sie dabei zwar vor etwaigen Coronaviren, nicht aber davor zu wenig Sauerstoff zu bekommen.
Auch wenn die Alltagsmaske die Atemwege nicht beeinflussen sollte, tut es der Schweiß, der sich darin sammelt, nämlich sehr wohl.
5. Lockdown-Bedingung: Hoffnungslosigkeit
Eines der größten Probleme in der neuen coronabedingten Arbeitswelt ist die Hoffnungslosigkeit der Mitarbeiter. Viele kleine Firmen sind bereits pleite gegangen und es werden unzählige in den nächsten Monaten folgen. Kunden an Land zu ziehen, sich in die Arbeit zu stürzen und kreativ zu sein, das ist vielen derzeit zurecht ein Fremdwort. Vor allem, wenn man bedenkt, dass viele nicht wissen, wie sie die nächsten Monate die Miete bezahlen sollen.
Demotivation ist aber leider ein Katalysator für wirtschaftlichen Abstieg. So schießen sich bereits gefärdete Unternehmen noch schneller ins Aus. Es ist ein Teufelskreis.
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