Die IT-Branche ist die Zukunft und damit einhergehend auch das Programmieren. Frauen sind in diesen Bereichen deutlich unterrepräsentiert. Bei Schwarzen Frauen kommt hinzu, dass sie aufgrund ihrer Hautfarbe auf dem Arbeitsmarkt diskriminiert werden. Damit Schwarze Frauen eine Chance haben, in dieser zukunftsträchtigen und lukrativen Branche Fuß zu fassen, hat Black CodHer den 1. Programmierkurs für Women of Color ins Leben gerufen.
Black CodHer: Was steckt hinter dem Programmierkurs?
Der Programmierkurs ist für Frauen, die Interesse daran haben, in der Tech-Branche Fuß zu fassen und in einem Bootcamp Fähigkeiten und Wissen zum Thema Programmieren zu erlernen. Bisher gibt es das Black CodHer Programm nur in Großbritannien.
Der Kurs umfasst die Hauptfähigkeiten, die ein:e Programmierer:in haben muss, sowie die sogenannten Empowerment Days. Die sind dafür da, die Frauen zu inspirieren und aufzubauen. Die Schwerpunkte des Programms sind:
- Software-Programmierung
- Daten-Management and Analytics
- Design
- Künstliche Intelligenz
- Nach dem 30-Wochen-Programm unterstützt das Programm die Frauen bei der Jobsuche
„Ein Produkt für die Welt, muss auch Schwarze Frauen mit einbinden“
wmn.de hatte die Möglichkeit ein kurzes Interview mit Oyinkansola Adebayo zu ergattern. Sie ist Gründerin der Organisation „Niyo Enterprise“, die Teil des Black CodHer-Programms ist. (Das Interview wurde aus dem Englischen übersetzt.)
wmn: Würde eine Quote für Schwarze Frauen etwas an der Unterrepräsentierung in der IT-Branche ändern?
Black CodHer: Auch wenn es so scheint, dass Schwarze Frauen in Europa eine Minderheit bilden würden, machen sie doch eine große Prozentzahl der Weltbevölkerung aus. Wenn Unternehmen ein Produkt entwickeln wollen, dass der ganzen Welt zu gute kommen soll, ist es sehr wichtig Schwarze Frauen mit einzubinden, in sie zu investieren und sie anzustellen.
Jede 5. Frau des Kurses, hat bereits einen zugesicherten Job
wmn: Wie viele der Frauen, die an dem Programmierkurs teilgenommen haben, haben einen Job in der Tech-Branche bekommen?
Black CodHer: Es haben 50 Schwarze Frauen an dem Black CodHer Programm teilgenommen und machen am 13. März ihren Abschluss . Zehn von ihnen haben bereits einen zugesicherten Arbeitsplatz in der Tech-Branche. Außerdem launchen wir in nächster Zeit neue Projekte für Frauen, sodass wir hoffen, dass im nächsten Jahr über 80% unserer Frauen in verschiedensten Bereichen der Tech-Branche Fuß fassen.
Anmerkung der Redaktion: Das Interview wurde vor dem 13. März geführt. Aus diesem Grund kann die tatsächliche Zahl der Frauen, die einen Job gefunden haben, abweichen.
wmn: Wie gehen Sie mit Hasskommentaren von Menschen um, die ihr Vorhaben nicht unterstützen?
Black Codher: Zuerst haben wir uns Zeit genommen, um diese Menschen zu belehren. Inzwischen antworten wir darauf aber nicht mehr.
wmn: Wollen Sie in anderen Ländern ähnliche Projekte aufbauen?
Black CodHer: Wir haben bereits einige deutsche Unternehmen, die mit uns zusammenarbeiten. Wir fänden es toll, wenn unsere unterschiedlichen Projekte in die Welt getragen werden, um einen Einfluss auf das Leben Schwarzer Frauen zu nehmen. Wir sind immer offen gegenüber Unternehmen, die sich für Diversität und Inklusion einsetzen.
IT-Branche sucht Arbeitskräfte
69% der zukunftsträchtigen Jobs werden laut LinkedIn immer noch von Männern besetzt. Das liegt hauptsächlich daran, dass sich zu wenig Frauen für MINT-Fächer (Mathe, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) entscheiden. Das lässt sich deutlich an den beliebtesten Studiengängen der Deutschen erkennen. Dabei werden besonders in der IT-Branche so viele Jobs gesucht, dass oft eine Umschulung ausreicht, um eine Anstellung zu finden.
Wenn du dich dafür interessiert, klick dich doch mal durch die kostenlosen Programmierkurse von Google oder hör in den Podcast von unserem Interviewgast Oyinkansola Adebayo rein.
Black CodHer sagt, sie würden gerne mit Unternehmen zusammenarbeiten, die sich für Diversität und Inklusion einsetzen. Aber was ist überhaupt Inklusion? Du erfährst es im Video!
Du willst noch mehr zum Thema zukunftsträchtige Jobs und Arbeitswelt wissen? Dann schau hier vorbei:
Die Top-Jobs der Zukunft laut LinkedIn
Diese Dinge solltest du deinen Arbeitskolleg:innen nicht sagen
Frauen gründen seltener: Diese 5 Startup-Podcasts sollen das ändern!