Das Thema Rente ist und bleibt hierzulande auch 2024 ein heiß diskutiertes Thema. Und das auch zurecht. Denn laut aktuellen Zahlen müssen Arbeitnehmer:innen ziemlich lange arbeiten und somit auch sehr viel Geld in die Rentenkassen einzahlen, um im Alter eine Rente zu haben, die über dem Existenzminimum liegt. Wie lange Rentner:innen für eine Rente von 1.200 Euro gearbeitet haben müssen, verraten wir dir in diesem Artikel.
Alles zum Thema „1.200 Euro Rente“:
So lange müssen Durchschnittsverdiener für ihre Rente arbeiten
Wie eine neue Modellrechnung des Arbeits- und Sozialministeriums belegt, müssen Durchschnittsverdiener:innen mehr als 27 Jahre gearbeitet und somit in die Rentenkassen eingezahlt haben, um mit dem Eintritt in den Ruhestand eine Rente zu erhalten, die noch über dem Sozialhilfeniveau liegt.
Umgerechnet müssten Arbeitnehmer:innen somit erstmal mehr als 83.600 Euro in die Rentenversicherung eingezahlt haben, damit die Altersversorgung gerade so ausreicht.
Diese Modellrechnung ist jedoch unter der Annahme erfolgt, dass die Beschäftigten Durchschnittsverdiener:innen sind – also genauso viel Lohn erhalten wie der Durchschnitt der Versicherten. Auch bei der Berechnung der Grundsicherung wurde sich lediglich an einem Durchschnittswert orientiert. Denn im Alter berücksichtigt die Grundsicherung auch die Unterkunftskosten und kann somit von einem Wohnort zum anderen variieren. Durchschnittlich lag sie im Jahr 2022 jedoch bei circa 862 Euro pro Monat.
So lange musst du für 1.200 Euro Rente arbeiten
Wer jetzt jedoch mehr als lediglich die Grundsicherung erhalten möchte, muss als Durchschnittsverdiener:in auch deutlich länger arbeiten und demnach auch noch mehr Geld in die Rentenversicherung einzahlen. Wenn du beispielsweise eine Rente von 1.200 Euro im Monat anstrebst, so musst du mindestens 37 Jahre und sechs Monate gearbeitet haben und dabei somit 105.000 Euro in die Rentenkasse eingezahlt haben.
Strebst du eine monatliche Rente von 1.500 Euro an, so sind es sogar 47 Jahre und etwa 118.000 Euro. Wenn du also mit 67 Jahren in den Ruhestand eintreten möchtest, hättest du bereits mit 20 Jahren anfangen müssen zu arbeiten und dabei so viel verdienen müssen wie der Durchschnitt der Versicherten. Das schafft leider kaum jemand.
Fazit: Experten fordern eine Reform der Rente
Und gerade weil nur die wenigsten Durchschnittsverdiener:innen es schaffen, eine verhältnismäßig gute Rente zu erzielen, von der man leben kann, fordern viele Menschen eine Rentenreform. So auch Linken-Bundestagsabgeordneter Sören Pellmann. „Lohn und Rente stehen im Missverhältnis. Aus dem, was die Menschen einzahlen, kommt zu wenig raus. Wir brauchen eine große Rentenreform.“, verrät der Politiker gegenüber dem Spiegel.