Keine Pauschalreise nach Mallorca, kein Badeurlaub an der Adria, und nicht einmal ein Aufenthalt an der Ostsee: Vielen Deutschen fehlt schlichtweg das Geld, um auch nur eine Woche in den Urlaub zu fahren. Für wen eine Urlaubsreise purer Luxus ist, zeigen die neusten Daten der Statistikbehörde der EU (Eurostat). Alle Details.
Jeder fünfte Deutsche kann sich eine Woche Urlaub nicht leisten
Für das Jahr 2024 haben viele ihren Sommerurlaub bereits geplant, aber nicht alle können es sich finanziell leisten, während der Ferien zu verreisen. Laut den neusten Daten Daten der Statistikbehörde der EU (Eurostat) fehlt vielen Deutschen das nötige Geld für einen Urlaub. Tatsächlich können sich ganze 22,6 Prozent nicht einmal eine Woche Urlaub pro Jahr leisten.
Von 2022 bis 2023 stieg der Anteil der Bevölkerung, der sich keinen einwöchigen Urlaub leisten kann, um 0,4 Prozentpunkte. Die neusten Daten zeigen zudem, dass Einzelpersonen mit 30,4 Prozent im Allgemeinen häufiger als Paare mit 16,8 Prozent nicht genügend finanzielle Mittel für eine Auszeit haben. Auch kinderlose Haushalte verzeichneten einen leichten Anstieg von 21,1 auf 22,0 Prozent. Haushalte mit Kindern hingegen verzeichneten einen Rückgang von 23,7 auf 23,5 Prozent, lagen jedoch weiterhin über dem Durchschnitt.
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Insbesondere Alleinerziehende können sich keinen Urlaub leisten
Die Daten, die von der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht beim Statistischen Bundesamt eingeholt wurden, zeigen, dass Alleinerziehende mit Kindern am stärksten betroffen sind. Sie müssen am häufigsten (43,2 Prozent) auf einen einwöchigen Urlaub verzichten.
Ebenso haben Familien mit zwei Erwachsenen und drei oder mehr Kindern (31,3 Prozent) überdurchschnittlich oft Schwierigkeiten, sich einen einwöchigen Urlaub leisten zu können. Diese Zahlen verdeutlichen die finanziellen Belastungen, denen viele Familien in Deutschland ausgesetzt sind.
Wagenknecht kritisiert Entwicklung scharf
Wagenknechts Äußerung zur aktuellen Situation ist verheerend: „Nahezu jeder Vierte kann sich nicht einmal eine Woche erholen.“ Sie kritisiert die Entwicklung scharf und bezeichnet sie als beschämend.
Als Vorsitzende der neu gegründeten Partei „Bündnis Sahra Wagenknecht“ sieht sie die vorliegenden Daten als „Kennziffer für den Abstieg unseres Landes unter der Ampel“ und wirft der Regierung vor, die finanzielle Situation von Millionen von Menschen verschlechtert zu haben. „Wir brauchen in Deutschland eine Kehrtwende in der Wirtschafts- und Sozialpolitik“, betont sie. Im Vergleich dazu sind die Urlaubsstatistiken in Skandinavien und den Benelux-Ländern deutlich positiver.