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Durchschnittseinkommen: So hoch fällt deine Rente nach 45 Jahren aus

Wir alle möchten im Alter von einer guten Rente leben. Doch wie hoch fällt diese aus, wenn man sein ganzes Leben ein durchschnittliches Einkommen hatte?

Auf einem Brief der Rentenversicherung liegen Münzen.
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Ein entspannter Lebensabend mit einer üppigen Rente – das ist der Traum vieler Rentnerinnen und Rentner in Deutschland. Doch tatsächlich gelingt es nur einer kleinen Anzahl von ihnen, dieses finanzielle Ziel zu erreichen. Welche Rente kann man allerdings erwarten, wenn man sein Leben lang ein Durchschnittseinkommen bezogen hat? Die Linke hat hierzu Daten beim Sozialministerium erfragt.

Durchschnittseinkommen: Diese Rente kannst du nach 45 Jahren erwarten

Wie hoch ist eigentlich die Rente eines Durchschnittsverdieners beziehungsweise einer Durchschnittsverdienerin, die 45 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hat? Diese Frage stellte sich auch der Linken-Abgeordnete Sören Pellmann stellte 2024 eine entsprechende Anfrage an das Sozialministerium.

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Die Antwort dürfte bei vielen für Ernüchterung sorgen. Denn Personen mit einem durchschnittlichen Einkommen haben insgesamt 45 Jahre und zwei Monate in die Rentenkasse eingezahlt, um derzeit monatlich 1500 Euro zu erhalten. 

Für eine Rente von 1250 Euro muss man bei einem durchschnittlichen Einkommen rund 37 Jahre und acht Monate in die Rentenkasse eingezahlt haben. Für eine Rente, die der aktuellen Grundsicherung von durchschnittlich 938 Euro entspricht, waren es hingegen 28 Jahre und drei Monate.

So ist das Sozialministerium bei der Berechnung vorgegangen

Für die Berechnung ging das Sozialministerium davon aus, dass eine Person am 1. Januar 2024 in Rente geht und vorher Beiträge auf Basis eines Durchschnittseinkommens gezahlt hat. Dieses Modell ist rein theoretisch. Die verwendeten Eckwerte gelten nicht für jeden individuell. Sie dienen lediglich als Orientierung.

Schließlich erhalten nur wenige Menschen in Deutschland dauerhaft das Durchschnittseinkommen, das laut vorläufigen Daten der Rentenversicherung im Jahr 2024 bei 45.358 Euro pro Jahr liegt. Kaum jemand zahlt über 45 Jahre hinweg kontinuierlich Beiträge auf diesem Niveau.

Die aktuellen Daten der Rentenversicherung spiegeln allerdings ähnliche Erkenntnisse wie frühere Regierungsangaben wider. Diese deuten darauf hin, dass Millionen Menschen trotz jahrzehntelanger Beiträge nur geringe Renten erhalten werden. Selbst nach langen Erwerbsjahren bleibt die Rente für viele deutlich unter dem Durchschnitt.

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Forderung der Linken: „Alle Renten einmalig um zehn Prozent anheben“

„Das deutsche Rentensystem ist angeschlagen durch die Rentenpolitik der vergangenen Jahre von SPD, Grünen, Union und FDP“, erklärte der Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann (Die Linke) im letzten Jahr. „Nach langem Einzahlen kommt zu wenig raus.“ Das schwächt das Vertrauen in die gesetzliche Rente. Besonders Frauen können die langen, kontinuierlichen Beitragszeiten nicht erfüllen, da sie häufig ihre berufliche Tätigkeit für Kinderbetreuung oder Pflege unterbrechen.

„Wir fordern, alle Renten einmalig und außerordentlich um zehn Prozent anzuheben“, so Pellmann. Des Weiteren sollten sämtliche Erwerbstätigen, einschließlich Beamt:innen und Politiker:innen, in die Rentenversicherung einzahlen. Darüber hinaus setzt er sich für eine Mindestrente von 1250 Euro netto für alleinlebende Personen ein.

Gender Pension Gap: Rente von Frauen ist 27,1 % niedriger als die von Männern

Frauen stehen in Sachen Einkommen nach wie vor schlechter da als Männer – und das gilt auch für die Rente. Wie das Statistische Bundesamt berichtet, erhielten Frauen ab 65 Jahren 2023 nur 18.663 Euro brutto jährlich, während Männer derselben Altersgruppe durchschnittlich 25.599 Euro brutto bekamen. Diese Einkünfte setzen sich aus Renten, Hinterbliebenenrenten und privater Vorsorge zusammen. Damit beträgt der sogenannte Gender Pension Gap laut dem Statistische Bundesamt 27,1 Prozent.

Dabei sind die Ursachen für das Einkommensgefälle im Alter sind vielfältig, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Dabei werden diese Gründe am häufigsten angeführt:

  • Frauen arbeiten häufiger in schlechter bezahlten Branchen als Männer.
  • Sie sind öfter in Teilzeitstellen tätig.
  • Frauen nehmen häufiger und längere Auszeiten für Care-Arbeit.
  • Sie sind seltener in Führungspositionen anzutreffen.

Um den Gender Pension Gap auszugleichen, sollten Frauen auf die Altersvorsorge achten. Was sie dabei beachten sollten, liest du in diesem Artikel: Altersvorsorge für Frauen – Tipps für finanzielle Absicherung.

Quellen: Berliner Morgenpost und Rheinische Post