Mehrere Krankenkassen haben angekündigt, dass die Beitragszahler:innen Anfang 2025 mit einer weiteren Erhöhung des Pflegebeitrags rechnen müssen. Wie hoch dieser ausfallen könnte und welche Gründe hinter der Erhöhung stecken, erfährst du hier.
Anfang 2025: Krankenkassen erwarten Anstieg des Pflegebeitrags
Anfang 2025 müssen die Beitragszahler mit einer erneuten Erhöhung der Pflegeversicherungsbeiträge rechnen. Sowohl die DAK als auch der Verband der Ersatzkassen NRW (VdEK) gehen von einem Anstieg zum Jahreswechsel aus, wie die Rheinische Post berichtet.
„Die Pflegekassen gehen davon aus, dass die Finanzmittel im ersten Quartal 2025 insgesamt weniger als eine Monatsausgabe betragen. Für diesen Fall darf die Bundesregierung den Beitragssatz per Rechtsverordnung anheben“, erklärte der Verband gegenüber der Rheinischen Post. „Die Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit des Gesamtsystems macht nach aktueller Datenlage eine Beitragssatzanhebung voraussichtlich schon zu Beginn des Jahres 2025 erforderlich.“
Derzeit beträgt der Beitragssatz 3,4 Prozent des Bruttoeinkommens, für Kinderlose liegt er bei 4 Prozent. Arbeitnehmer und Arbeitgeber teilen sich den Beitrag – ohne den Zuschlag für Kinderlose – zu gleichen Teilen, also jeweils 1,7 Prozent.
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So hoch soll die Erhöhung wahrscheinlich ausfallen
Zu einer Erhöhung des Pflegebeitrags hatte sich Anfang April auch DAK-Vorstandschef Andreas Storm geäußert. Er betonte damals, dass der Beitragssatz dringend zum Jahreswechsel angehoben werden müsse. Doch wie hoch wird die Pflegebeitragserhöhung wohl ausfallen? Auf diese Frage gibt Storm eine erste Prognose ab. So gehe er davon aus, dass der Pflegebeitrag „nach dem aktuellen Berechnungsstand um etwa zwei Zehntelprozentpunkte“ angehoben werden könnte.
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Auch der unabhängige Beirat des Stabilitätsrats geht von steigenden Krankenkassenbeiträgen aus. Der Vorsitzende des Beirats, Thiess Büttner, prognostizierte kürzlich einen Anstieg der Sozialversicherungsbeiträge im nächsten Jahr um mindestens einen halben Prozentpunkt.
In Deutschland steigt die Anzahl der Pflegebedürftigen rasant
Am Montag äußerte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, dass die deutsche Pflegeversicherung mit einem unerwarteten Anstieg der Zahl neuer Pflegebedürftiger konfrontiert sei. In den letzten Jahren sei diese Zahl „geradezu explosionsartig“ angestiegen, wobei etwa 35.000 mehr Pflegebedürftige hinzukamen als üblich.
Angesichts dieser Zahlen hält Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbands VdK, eine verstärkte Finanzierung der Pflegeversicherung aus Steuermitteln für unvermeidlich. Sie bezeichnete es als eine der wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben, die Pflege aus Steuermitteln zu subventionieren, um ein Zusammenbrechen des Systems zu verhindern. Außerdem befürwortete sie die Zusammenlegung der privaten und gesetzlichen Pflegeversicherung.