In Deutschland ist eine Mindesteinzahlung von fünf Jahren in die Rentenkasse notwendig, um im späteren Alter Anspruch auf eine Rente zu haben. Aber wie gestaltet sich die Höhe dieser Rente, wenn man nach dieser vergleichsweise kurzen Beitragszeit seine berufliche Laufbahn beendet? Wir haben die Rechnung angestellt und präsentieren dir den zu erwartenden Rentenbetrag nach fünf Jahren Einzahlung in die Rentenkasse.
Wie lange muss ich arbeiten, um eine Rente zu erhalten?
In Deutschland hat man nur dann einen Anspruch auf Rente, wenn eine bestimmte Wartezeit, auch Mindestversicherungszeit, erfüllt wurde, heißt es auf der Webseite der Deutschen Rentenversicherung. Dabei umfasst die allgemeine Wartezeit hierzulande grundsätzlich 5 Jahre – so steht es im Gesetz, § 50 Absatz 1 SGB VI. Doch dies allein reicht nicht, um die Rente zu erhalten.
In einem Informationsschreiben der Bundesregierung heißt es zudem, dass Versicherte Anspruch auf Rente haben, wenn sie neben der Mindestversicherungszeit auch die Regelaltersgrenze von 67 Jahren erreicht haben (§ 35 Sechstes Buch Sozialgesetzbuch (SGB VI)). Gemäß § 235 SGB VI wird die Regelaltersgrenze seit dem Jahr 2012 schrittweise von 65 Jahren auf 67 Jahre angehoben. Die Anhebung erfolgt entsprechend dem Geburtsjahr.
Wie hoch fällt meine Rente nach 5 Versicherungsjahren aus?
Doch was bedeutet es für die Höhe der Rente, wenn man nur 5 Jahre gearbeitet hat? Dies lässt sich pauschal nicht beantworten. Denn die Höhe deiner Rente hängt maßgeblich von deinem monatlichen Einkommen ab. In Deutschland gibt es nämlich keine gesetzlich festgelegte Mindestrente. Daher gilt: Je höher dein Einkommen ist, desto höher sind auch die Beiträge, die du in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlst. Und diese Beiträge wiederum bestimmen, wie viele Rentenpunkte (Entgeltpunkte) du ansammelst.
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Wie kann ich meine Rente berechnen?
Wenn du in einem Jahr genau so viel verdienst, wie der/die durchschnittliche deutsche Arbeitnehmer:in, so wird dir ganz genau ein Rentenpunkt gutgeschrieben. Für das Jahr 2023 liegt das vorläufige durchschnittliche Bruttojahreseinkommen im Westen bei 43.142 Euro und im Osten bei 41.967 Euro, heißt es laut der Deutschen Rentenversicherung.
Dabei steht dir pro Rentenpunkt ein sogenannter Rentenwert zu. Aktuell beträgt dieser Wert 36,02 Euro im Westen und 35,52 Euro im Osten (Stand: Juni 2023). Nach fünf Jahren Arbeit ergibt sich Ihre monatliche Rentenhöhe gemäß folgender Formel:
- Entgeltpunkte x Zugangsfaktor x aktueller Rentenwert x Rentenartfaktor = monatliche Rente
Wenn du nicht vorzeitig in Rente gehst und es sich um die reguläre Altersrente handelt, haben sowohl der Zugangsfaktor als auch der Rentenartfaktor den Wert 1.
Rente nach 5 Versicherungsjahren: So viel monatliche Rente ergibt sich
Gehen wir einmal davon aus, dass du 5 Jahre lang ein Durchschnittseinkommen im Osten erhalten hast und rentenversicherungspflichtig gewesen warst. Dann hast du durch deine Beitragszahlungen genau fünf Rentenpunkte gesammelt. Multipliziert man diese Punkte nun mit dem Rentenwert, so ergibt sich eine monatliche Rente von 177,60 Euro. Kommst du in dieser Zeit nicht auf einen Rentenpunkt, so musst du natürlich auch mit einer geringeren Rente rechnen.
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