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Rürup-Rente und Steuer: Das solltest du wissen

Selbstständige und Personen mit hohem Einkommen können durch die Rürup-Rente privat für ihre Altersvorsorge vorsorgen. Was gilt es bei den Steuern zu beachten?

Eine Person wirft einen 100-Euro-Schein in ein Sparschwein mit der Aufschrift
© IMAGO/Bihlmayerfotografie

Steuerbescheid vom Finanzamt: Wie kriege ich meine Steuer-Rückerstattung schneller?

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Die Rürup-Rente, auch Basisrente genannt, ist eine Altersvorsorge, die vom Staat gefördert wird. Ihr Vorteil ergibt sich daraus, dass sie steuerlich absetzbar ist. Diese Reglungen gelten. Ein Überblick.

Rürup-Rente: Für welche Zielgruppe ist sie geeignet?

Die Rürup-Rente ist insbesondere für Selbstständige und gutverdienende Angestellte attraktiv, da sie hohe Steuerabzüge während der Ansparphase erlaubt. Im Jahr 2024 können bis zu 27.566 Euro an Beiträgen von der Steuer abgesetzt werden. Für verheiratete Paare mit gemeinsamer Veranlagung beträgt der maximale steuerliche Vorteil 55.131 Euro.

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Rürup-Rente und Steuern: Auch Angestellte profitieren

Die Rürup-Rente wurde speziell für Selbstständige entwickelt, die nicht in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Sie profitieren daher voll von den Steuervorteilen. Auch für Angestellte mit hohem Einkommen kann diese Form der Altersvorsorge interessant sein. Da sie jedoch ebenfalls in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, wird dieser Beitrag auf den förderfähigen Höchstbetrag von 27.566 Euro angerechnet.

Wenn du und dein Arbeitgeber beispielsweise 9.000 Euro jährlich in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, kannst du noch bis zu 18.566 Euro in die Rürup-Rente steuerlich absetzen. Somit ist die Rürup-Rente auch für Angestellte eine zusätzliche Möglichkeit zur Altersvorsorge.

Die genaue Steuerersparnis in absoluten Zahlen hängt vom Einkommen und dem entsprechenden Steuersatz ab. Aufgrund des progressiven Einkommensteuertarifs gilt: Je höher das Einkommen, desto höher der Steuersatz. Deshalb haben absetzbare Beträge bei höheren Einkommen einen größeren Einfluss auf die Steuerersparnis.

Rürup-Rente in der Steuererklärung angeben

Um die Steuervorteile der Rürup-Rente auszuschöpfen, musst du sie in deiner Steuererklärung angeben. Fülle dazu die Anlage „Vorsorgeaufwand“ aus. Dein Rürup-Versicherer stellt dir eine Bescheinigung über die gezahlten Beiträge aus. Trage diese Beträge in deiner Steuererklärung unter „Beiträge zu zertifizierten Basisrentenverträgen“ ein. So stellst du sicher, dass du alle möglichen steuerlichen Vorteile erhältst.

Steuer in der Auszahlungsphase

Die Rürup-Rente, oder Basisrente, beginnt ab dem 62. Lebensjahr und bietet eine lebenslange monatliche Auszahlung. Es gibt kein Kapitalwahlrecht. Die Besteuerung richtet sich nach dem Zeitpunkt der ersten Rente und ist im Einkommensteuergesetz (EStG) geregelt.

Wenn du deine Rente erstmalig im Jahr 2024 beziehst, sind 83 Prozent davon steuerpflichtig. Dieser Anteil bleibt konstant während deiner gesamten Rentenbezugsdauer. Das bedeutet, dass 17 Prozent deiner monatlichen Rürup-Rente steuerfrei sind. Bis 2058 wird der steuerpflichtige Anteil jährlich um 0,5 Prozent steigen. 

Im Jahr 2025 musst du beispielsweise auf 83,5 Prozent deiner Basisrente Steuern zahlen. Ab dem Jahr 2058 ist dann die gesamte Rente steuerpflichtig. Wenn du deine Rente also erst ab 2058 oder später erhältst, gilt für dich der vollständige steuerpflichtige Anteil.