Zum Jahreswechsel wurde der Mindestlohn von zwölf Euro auf 12,41 Euro brutto pro Stunde angehoben. Nach Ansicht von SPD-Chef Klingbeil ist das viel zu wenig. Wenn es nach ihm gehen würde, ist eine kräftige Erhöhung notwendig. Alle Details.
Lars Klingbeil fordert eine deutliche Erhöhung des Mindestlohns
Lars Klingbeil, der Vorsitzende der SPD, äußerte seine Unzufriedenheit über die Lohnentwicklung für Geringverdiener:innen und drängt auf eine Erhöhung des Mindestlohns. „Ich habe eine unmissverständliche Erwartung an die Mindestlohnkommission: Sie muss beim nächsten Mal eine deutliche Erhöhung vorschlagen“, sagte der SPD-Politiker der Stuttgarter Zeitung. Seit dem 1. Januar 2024 beträgt der Mindestlohn 12,41 Euro. Eine weitere Erhöhung auf 12,82 Euro ist für Januar 2025 geplant.
Gewerkschaften wurden in Mindestlohnkommission überstimmt
„Mich ärgert es bis heute, dass die Arbeitgeber beim letzten Mal einseitig eine stärkere Erhöhung des Mindestlohns blockiert haben, obwohl die Inflation dies erfordert hätte“, so Klingbeil. Im vergangenen Jahr beschloss die Mindestlohnkommission, bestehend aus Vertretern von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, die Schritte zur Anhebung des Mindestlohns bis 2025. Zum ersten Mal wurde dabei die Gewerkschaftsseite von der unabhängigen Kommissionsvorsitzenden überstimmt, die sich mit den Arbeitgebern einigte.
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Grüne fordern einen Mindestlohn von 14 Euro
Auch die Grünen, Gewerkschaften und Sozialverbände drängten auf Reformen im Verfahren der Mindestlohnkommission sowie auf eine Erhöhung der Lohnuntergrenze. Sie betonten die Notwendigkeit, dass die Mindestlöhne in jedem EU-Land sich an 60 Prozent des Medianlohns orientieren sollten.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hatte eine Erhöhung auf 13,50 Euro gefordert, während die Grünen bei ihrer Klausurtagung im Februar in Leipzig über einen Mindestlohn von 14 Euro oder mehr diskutierten.