Du hast gerade die Schule beendet und möchtest jetzt ein berufsorientierendes Praktikum machen oder du studierst schon und machst zusätzlich noch ein Praktikum, um Erfahrungen zu sammeln? Grundsätzlich ist das immer eine gute Wahl, um seinen Horizont zu erweitern. Doch wie sieht es mit der Praktikums-Bezahlung aus? Wie viel Gehalt steht dir überhaupt zu?
Wir von wmn.de sind der Frage mal auf den Grund gegangen und zeigen dir, worauf du unbedingt achten musst und welche Voraussetzungen du erfüllen musst, um bezahlt zu werden und in welchen Branchen du durchschnittlich am besten bezahlt wirst.
Praktikum Bezahlung – das musst du wissen:
Wie viel Geld steht dir in deinem Praktikum zu?
In Deutschland sind Arbeitgeber:innen nicht dazu verpflichtet, ihren Praktikant:innen Gehalt zu zahlen. Es gibt also keinen allgemeinen Vergütungsanspruch für Praktikant:innen, dennoch kann dir dein Arbeitgeber oder deine Arbeitgeberin Gehalt zahlen. In der Regel ist das davon abhängig, ob du ein freiwilliges oder ein Pflichtpraktikum machst und ob es länger als drei Monate dauert oder eben nicht.
1. Praktikum Bezahlung – dann bekommst du Gehalt
Grundsätzlich steht dir in den meisten Fällen ein Gehalt zu, wenn du ein freiwilliges Praktikum machst, das länger als drei Monate dauert. Allerdings gibt es hier auch noch ein paar Sonderfälle zu beachten. Du hast einen rechtlichen Anspruch auf ein bezahltes Praktikum, wenn du:
- ein freiwilliges Berufsorientierungspraktikum mit einer Länge von mehr als drei Monaten absolvieren möchtest.
- ein freiwilliges Praktikum machen möchtest, das länger als drei Monate geht, allerdings nicht in Bezug zu deiner späteren Ausbildung steht.
- bei Antritt des Praktikums bereits ein abgeschlossenes Studium oder eine Ausbildung vorweisen kannst. In diesem Fall muss dir dein Arbeitgeber sogar Gehalt zahlen, auch wenn du weniger als drei Monate dort arbeitest.
2. Praktikum Bezahlung – dann bekommst du kein Gehalt
Andererseits gibt es auch bestimmte Fälle, in denen du keinerlei Anrecht auf eine Bezahlung deines Praktikums hast. Meist ist das der Fall, wenn es sich bei deinem Praktikum um ein Pflichtpraktikum handelt. Du hast also keinen rechtlichen Anspruch auf eine Vergütung, wenn du:
- ein Pflichtpraktikum machst, das zum Beispiel von deiner Studienordnung vorgeschrieben ist. Hierbei ist es auch nicht relevant, wie lange das Praktikum geht.
- ein freiwilliges Berufsorientierungspraktikum absolvierst, das höchstens drei Monate dauert.
- ein freiwilliges Praktikum absolvierst, das deine Ausbildung oder dein Studium begleitet und höchstens drei Monate dauert.
Natürlich gibt es auch noch einige Ausnahmen und manchmal zahlt dir dein Arbeitgeber auch etwas Gehalt, obwohl du rechtlich keinen Anspruch darauf hättest.
In diesen Branchen verdienst du als Praktikant:in am meisten Geld
Neben den bekannten Regeln gibt es natürlich auch einige Branchen, die ihre Praktikant:innen durchschnittlich besser bezahlen als andere. Absolvierst du dein Praktikum in einer Unternehmensberatung, einem Logistik-Unternehmen oder im Bank- und Finanzwesen, verdienst du meist etwas mehr als Praktikant:innen, die beispielsweise im Marketing oder in den Medien ihr Praktikum machen.
Tipp: Dennoch solltest du eine Praktikumsstelle auf keinen Fall nach der Bezahlung, sondern vielmehr nach deinen Interessen und Stärken auswählen. Ein Praktikum, in dem du viel Geld verdienst, das dir aber keinen Spaß macht, bringt dir auf Dauer nichts.
Fazit: Bei der Bezahlung im Praktikum geht es nicht nur ums Geld
Natürlich ist es schön, bei einem Praktikum auch Geld zu verdienen, vor allem weil man als Praktikant:in oft sehr viel arbeitet. Wenn es dir aber nur um das Geld geht, solltest du dir vielleicht besser einen Nebenjob suchen. Ein Praktikum hingegen soll in erster Linie dazu dienen, neue oder noch etwas mehr Praxiserfahrung zu sammeln oder dir über deine künftige Berufswahl klar zu werden.
Zudem macht sich ein Praktikum immer gut in deinem Lebenslauf, du lernst viele neue Leute kennen und du hast die einmalige Gelegenheit, Fragen zu stellen, die man dir im Studium oder der Ausbildung vielleicht nicht beantworten könnte. Ein Praktikum – egal ob bezahlt oder unbezahlt – lohnt sich also immer!
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