Es wird der Tag kommen, wo man einem Menschen mal eine schlechte Nachricht überbringen muss. Sei es im eigenen sozialen Umfeld oder auch im Job – es kann nicht nur immer positive Momente geben. Wenn du der oder die ‚Unheilsbringer:in‘ bist, fragst du dich nun sicher, wie du deinem Gegenüber die schlechten Nachrichten schonend beibringen kannst. Wichtig ist es auf jeden Fall, bestimmte Kommunikations-Fehler nicht zu machen. Wir zeigen dir, was richtig und was falsch ist in solchen Situationen.
Alles zum Thema „schlechte Nachrichten überbringen“:
- Schlechte Nachrichten überbringen: 6 Dinge, die du dabei NICHT tun solltest
- 1. Du überbringst die schlechten Nachrichten ohne Empathie
- 2. Du beschönigst die Dinge unnötig
- 3. Es mangelt dir an Kontext und Spezifität
- 4. Du zentrierst die Neuigkeiten nur auf dich selbst
- 5. Du überlieferst die schlechten Nachrichten und machst dich dann gleich aus dem Staub
- 6. Du diskutierst nicht die nächsten Schritte mit deinem Gegenüber
- Schlechte Nachrichten überbringen: Nicht einfach, aber notwendig
Schlechte Nachrichten überbringen: 6 Dinge, die du dabei NICHT tun solltest
Es ist nie einfach, schlechte Nachrichten zu überbringen – vor allem, wenn man ein harmoniebedürftiger Mensch ist. Doch egal, ob es ein negatives Feedback oder bestimmte Projekte sind, die nicht so anlaufen werden, wie sie sollten – dein Gegenüber verdient es, die Wahrheit zu wissen, so schmerzhaft es auch sein mag.
Umso wichtiger ist es, die schlechten Nachrichten auf eine gute Art und Weise zu überbringen. Zusammen mit Amina AlTai, einer Karriere-Couchin fand Well+Good die schlimmsten Kommunikations-Fehler in solch einer Situation heraus.
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1. Du überbringst die schlechten Nachrichten ohne Empathie
Vielleicht hast du Angst, zu emotional zu werden, wenn du schlechte Nachrichten überbringst. Keine Empathie ist allerdings auch nicht der richtige Weg. Du solltest deshalb deine schlechten News nie ohne Empathie an dein Gegenüber weitergeben.
„Zeige demjenigen, der die schlechten Neuigkeiten bekommt, dass du verstehst, wie er sich fühlt und dass du weiteren Aktionen unterstützten wirst“, sagt AlTai. Auf diese Weise fühlt sich dein Gegenüber nicht allein und hat das Gefühl, Rückenstärkung zu bekommen.
2. Du beschönigst die Dinge unnötig
Manchmal beschönigen wir Dinge, um die Härte der Neuigkeit etwas abzumildern. Allerdings ist eine indirekte Kommunikation oder übermäßige Komplimente auch nicht der beste Weg, um schlechte Nachrichten zu überbringen. Das Gegenteil ist der Fall, laut AlTai: Die psychologische Sicherheit deines Gegenübers wird dadurch weiter untergraben. Außerdem könnte es sein, dass sie später die komplette Wahrheit herausfinden und dir dann in Zukunft nicht mehr vertrauen können.
3. Es mangelt dir an Kontext und Spezifität
Wenn du schlechte Nachrichten überbringst, ist es wichtig, dass du dem/der Rezipient:in genug Kontext gibt, damit diese:r den Grund für deine Entscheidung versteht. „Wenn man den Hintergrund weiß, verstärkt das unser Vertrauen und unseren Sinn für Fairness“, so AlTai, „Wenn wir diesen nicht kennen und auch nicht genug Transparenz haben, können wir uns selbst Geschichten erzählen und die Dingen beginnen, sich unfair anzufühlen.“
Dies ist vor allem sehr wichtig, wenn du deinem Gegenüber Feedback gibst. „Wenn wir nicht die genaue Situation, das Verhalten oder den Auslöser liefern, kann es für dein Gegenüber unmöglich sein, sich in der Zukunft zu verbessern.“
4. Du zentrierst die Neuigkeiten nur auf dich selbst
Auch wenn es wichtig ist, seine eigene Rolle in bestimmten Situationen zu wissen und zu analysieren, solltest du die schlechten Neuigkeiten nicht komplett auf dich selbst beziehen. Du hattest sicherlich einige Zeit, dich mit der Information, die du weitergibst, auseinanderzusetzen – im Gegensatz zu deinem Gegenüber. Und diese verdienen die Zeit, die von dir überlieferten Nachrichten zu verarbeiten, ihre Gefühle auszudrücken oder ihre eigenen Erfahrungen zu teilen.
5. Du überlieferst die schlechten Nachrichten und machst dich dann gleich aus dem Staub
AlTai sagt selbst, dass das Überbringen schlechter Nachrichten keine einfache Aufgabe ist. Allerdings ist das kein Grund, die Newsbombe fallen zu lassen und direkt danach die Flucht zu ergreifen und das Gespräch zu verlassen. Auch hier könnte das bei deinem Gegenüber als fehlende Empathie aufgenommen werden.
Versichere dich lieber, wie es deinem Gegenüber mit den Neuigkeiten geht. „Stelle offene Fragen über ihre eigene Erfahrung, um zu zeigen, dass du für sie da bist und ihnen hilfst, das Gehörte zu verarbeiten“, sagt AlTai.
6. Du diskutierst nicht die nächsten Schritte mit deinem Gegenüber
Du hast die schlechte Nachricht überbracht – das ist gut! Nun fragt sich aber vor allem dein Gegenüber folgende Frage: „Und wie geht es jetzt weiter?“ Du solltest deshalb unbedingt die nächsten Schritte nach dem Überbringen der Neuigkeiten diskutieren. Das ist ein empathischer Teil des Verarbeitens, wie AlTai weiß: „Wir können gemeinsam reden und wissen dann, wie es weitergehen soll.“
Im Endeffekt ist Feedback ohne einen Call to Action, welcher darauf folgt, im Grunde genommen sinnlos. Nimm dir also die Zeit, um über die nächsten Schritte und Veränderungen zu sprechen, die für Fortschritt und Verbesserung sorgen können.
Schlechte Nachrichten überbringen: Nicht einfach, aber notwendig
„Das Leben ist kein Ponyhof.“ – Wie oft haben wir diesen Satz schon von unseren Eltern oder Großeltern gehört. Und leider steckt dort auch viel Wahrheit hinter. Auch die negativen und schwierigen Momente des Lebens gehören zum Alltag. Und natürlich ist es unangenehm und nicht einfach, schlechte Nachrichten zu überbringen – doch wichtig für Veränderungen ist es allemal.