„Ich bin morgens immer müde, aber abends werd ich wach.“ so beklagte es dir Girlband Laing im Jahr 2012. Die meisten können mit diesem Songtext relaten. Aber woran liegt es eigentlich, dass wir morgens ein so großes Problem mit dem Wachwerden (und Wachbleiben) haben? Warum sind wir zu müde zum Arbeiten? Wir stellen dir hier die vier häufigsten Arten von Müdigkeit laut dem Magazin Organisation und Zeitmanagement vor und geben Tipps, wie du gegen sie ankommst.
Zu müde zum Arbeiten? Hier sind die Gründe
1. Emotionale Erschöpfung
Diese Art der Müdigkeit ist schwieriger zu erkennen und noch schwieriger zu behandeln. Du fühlst dich vor allem geistig schlapp und gelangweilt. Bei der Arbeit fällt dir auf, dass die Dinge, die dich früher noch total motiviert haben, dich heute einfach nur langweilen. Es kommt dir sinnlos vor, aufzustehen und zur Arbeit zu fahren.
Daher kommt die emotionale Erschöpfung
Wahrscheinlich hast du dich überarbeitet. Dein Stress bei der Arbeit führt dazu, dass das Stresshormon Cortisol gegen die Neurotransmitter wie Serotonin kämpft. Das eine will dich stressen, das andere entspannen. So fühlst du dich hin- und hergerissen. Es kann sogar zu echter Angst und Depression führen.
Redaktionstipp: Diese Müdigkeit ist echt gefährlich. Hin und wieder Stress bei der Arbeit zu haben, ist vollkommen in Ordnung. Doch es kann auch schnell zu viel werden und zu einem echten Burnout führen.
Solltest du emotional bereits sehr ausgelaugt sein, dann gönne dir erstmal einen Tag frei. Unternimm etwas Fröhliches und Anregendes mit Freund:innen und Menschen, die du liebst. Sobald der Geist sich auf etwas konzentriert, geht das Stresshormon Cortisol zurück und auch das Serotoninlevel normalisiert sich. Danach kann man wieder besser schlafen.
Abends bist du wach?
Dein Erschöpfungszustand ist nur während der Arbeit akut und löst sich gleich nach dem Feierabend in Luft auf? Dann solltest du besonders hellhörig werden. Dein Gehirn scheint sich nicht auf deine Arbeit konzentrieren zu wollen oder zu können. Das ist ein klares Anzeichen: Du solltest mal darüber nachdenken, deinen Job zu wechseln.
2. Du kommst nicht aus dem Bett
Jeden Morgen, wenn der Wecker klingelt, bekommst du deine Augen nicht auf. Aus dem Bett zu steigen ist eine Qual für dich. Du fühlst dich, als hätte man dir die Energie aus dem Körper ausgesogen. Die Konzentration auf der Arbeit fällt dir schwer und du bist den ganzen Tag über gereizt und es ist schwer für dich, freundlich zu deinen Kolleg:innen zu sein. Kommt dir bekannt vor? Uns auch!
Daher kommt deine Müdigkeit
Diese Art der Müdigkeit ist einfach zu diagnostizieren, ist sich das Magazin Organisation und Zeitmanagement sicher. Du gönnst dir einfach zu wenig Schlaf.
Wenn du zu wenig schläfst, schaltet der Körper in den Überlebensmodus um und stellt die meisten körperlichen Aktivitäten auf Sparflamme. Der Stoffwechsel und das Gehirn verlangsamen sich.
Die meisten Menschen benötigen in der Nacht sieben bis neun Stunden Schlaf. Es gibt Menschen, die sehr viel weniger Schlaf oder auch mehr Schlaf benötigen. Um herauszufinden, mit welcher Dosis du am besten klarkommst, solltest du es einfach ausprobieren.
Redaktionstipp: Richte feste Schlafzeiten ein. Wenn du jeden Tag ungefähr zur gleichen Zeit schlafen gehst, passt sich die Melatoninproduktion den Bedürfnissen des Gehirns an. Gib dir dafür ein wenig Zeit. Rom wurde auch nicht in ein paar Tagen erbaut. Mindestens zwei Wochen braucht sein Gehirn, um sich daran zu gewöhnen.
3. Körperliche Erschöpfung
Deine Knochen schmerzen, deine Gelenke knacken, deine Muskeln sind einfach sauer.
Daher kommt die körperliche Erschöpfung
Sei ehrlich zu dir: Hast du deinen Körper auf eine Weise gefordert, die er nicht gewohnt war? Zu viel Sport nach einer langen Auszeit, ein stressiger Umzug oder ein Konzert, auf dem du lange Zeit stehen musstest? Das alles kann deine Knochen und deine Muskeln belasten. Diese harmlosen Belastungen können mikroskopisch kleine Risse in den Muskelfasern bewirken. Um die zu reparieren, braucht der Körper viel Ruhe.
Redaktionstipp: Versuche nicht, dich vollkommen fertig zu machen. Dein Körper gibt dir ein Zeichen und braucht mindestens 24 Stunden Ruhe. Storniere alle Verpflichtungen, die die Muskeln belasten würden.
4. Nachmittagstief
Deine Müdigkeit stellt sich erst nach dem Mittagessen ein. Du fühlst dich auf einmal vollkommen unfähig, dich zu konzentrieren und kein Espresso der Welt kann dir helfen. Du bist wackelig auf den Beinen, willst die Augen schließen und in Ruhe gelassen werden.
Daher kommt das Nachmittagstief
Das Mittagessen war einfach zu mächtig. Der Körper kämpft gerade gegen die Kohlehydrate an. In einer normalen Dosis sollten die Kohlehydrate mehr Energie verschaffen. Doch eine zu große Mahlzeit bewirkt genau das Gegenteil. Die Ausschüttung von Insulin und Serotonin spielt verrückt.
Redaktionstipp: Dem Mittagstief zu entgehen, ist in der Theorie sehr einfach, denn eigentlich solltest du nur den Mittagessen reduzieren. Das ist aber in der Praxis schwer, wenn du einen Bärenhunger verspürst. Eine Möglichkeit ist es, dein Mittagessen weniger kohlenhydrathaltig zu machen. Eine große Schüssel mit Salat oder Gemüse macht dich satt, aber eben nicht zu satt, um danach direkt Nachmittagstief zu fallen. Auch Zucker solltest du vermeiden, denn er bringt dir zwar kurzfristig Energie, doch langfristig macht er dich nur noch müder.
Solltest du gerade im Nachmittagstief stecken, dann hilft nur eines. Du kannst dich ohnehin nicht auf die Arbeit konzentrieren, also kannst du die Zeit auch anders nutzen. Stehe am besten vom Schreibtisch auf und laufe einmal um den Block. Ein paar Minuten zu gehen, regt deinen Kreislauf und die Verdauung an. Du wirst dich direkt wacher fühlen.
Zu müde zum Arbeiten? Aktiv dagegen vorgehen
Wir haben dir hier vier Gründe vorgestellt, aus denen du dich zu müde zum Arbeiten fühlen kannst. Dir sollte aber bewusst sein, dass es selten nur ein Grund ist, sondern meist eine Wechselwirkung aus den verschiedenen Gründen. Versuche also genau auf deinen Körper zu hören und tue das, was dir guttut.
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