Die westliche Welt wirft einfach viel zu viel Zeug weg, das wissen wir bereits. Statistiken gehen davon aus, dass allein in Deutschland 18 Millionen Tonnen Essbares weggeworfen wird. Gut die Hälfte davon, ganze 7,2 Millionen Tonnen, werfen wir zu Hause in unseren Privathaushalten weg.
Weitere 3,4 Millionen Tonnen werden in Restaurants und Kantinen in den Müll geworfen. 2,58 Millionen Tonnen wandern in den Groß- und Einzelhändlern im Mülleimer. Weitere 5,18 Millionen Tonnen fallen bereits bei der Ernte und der Verarbeitung der Lebensmittel ab, so berichtet quarks.de.
Gerade Discounter wie Aldi und Co. werden oft mit dem Vorwurf konfrontiert, dass sie einen Großteil der Lebensmittelverschwendung zuschulden kommen lassen. Das stimmt auch, dabei ist es aber bei weitem nicht so viel wie man denken würde. Denn wir Konsument:innen haben weit mehr Schuld an den Lebensmittelverlusten.
Welche Produkte werden Supermärkte und Discounter weggeworfen?
Natürlich müssen Supermärkte und Discounter die Lebensmittel wegwerfen, die nicht mehr gut sind. Hier wird sehr genau auf das Verfallsdatum geachtet. Allerdings geben sie auch einen großen Teil an Bedürftige weiter. Aldi spendet beispielsweise die übriggebliebenen Backwaren an die Tafel.
Aldi ist nicht schuld, sondern du
Das größte Problem bei Aldi sind aber nicht die abgelaufenen Lebensmittel. Anne, eine anonyme Filialleiterin bei Aldi, erklärte im Interview mit Besser Esser, dass die Kund:innen das größte Problem sind. Viele nehmen die Waren aus dem Kühlregal, entscheiden dann, dass sie es doch nicht kaufen wollen und legen sie einfach in ein anderes Regal. Wenn die Supermarktmitarbeiter:innen das Produkt finden, ist die Kühlkette bereits unterbrochen und das Produkt muss weggeworfen werden.
Die Filialleiterin von Aldi erklärt, dass jeden Tag bei Aldi Fleischwaren im Wert von 30 -50€ weggeworfen werden. Das meiste davon ließe sich vermeiden, wenn Kund:innen keine Ware mehr aus der Kühltheke entfernen würden.
Übrigens: Aldi-Mitarbeiter:innen dürfen selbst keine abgelaufenen Produkte und alte Backwaren mit nach Hause nehmen. Das liegt daran, dass die Aldi-Mitarbeitenden dieses Privileg ausnutzten, so die Frauen Filialleiterin Anne. Wir sollten uns also alle einmal daran erinnern, dass wir die Dinge, die wir aus den Aldi-Regalen räumen, wieder brav zurücklegen.
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