Derzeit diskutiert das Netz die neue Kampagne der Techniker Krankenkasse zur Hodenkrebsvorsorge hitzig. Um auf das wichtige Thema aufmerksam zu machen, hat die TK die Pornodarstellerin Anny Aurora gecastet und einen Porno, äh Aufklärungsfilm gedreht. Du möchtest wissen, wer die Schauspielerin ist, die erklärt, wie man einen Hoden richtig abtastet und warum man sie im Netz als „sexistisch“ betitelt? Hier erfährst du mehr.
Anny Aurora klärt über Hodenkrebsvorsorge auf
Anny Aurora heißt die junge Frau, die der Star des neuen Videos der Techniker Krankenkasse „Der life-saving Handjob“ ist. Im Internet findet man über sie heraus, dass sie 25 Jahre alt ist, aus Köln stammt und mittlerweile in LA lebt.
Auf ihrem Instagram-Profil beschreibt sie sich selbst als Model, Minimalistin und Tierliebhaberin. Sucht man auf YouTube nach der Schauspielerin, findet man außerdem schnell heraus, dass sie ein Faible für Let’s Plays hat.
Hauptberuflich ist Aurora Pornodarstellerin und so findet man, ohne lange suchen zu müssen zahlreiche Pornos von ihr auf den einschlägigen Pornoseiten sowie auf ihrer eigenen Internetseite. Besonders interessant ist, dass sie schon vor ihrem Auftritt in der TK-Kampagne aufklärerische Arbeit zu leisten versuchte.
„Ich kann halt nicht jeden aufklären“
So findet man ein drei Jahre altes Video des Funk-Formats „Die Frage“ auf YouTube, in dem sie sich bei einem Pornodreh begleiten lässt. Hier wird sie unter anderem gefragt, ob Pornos ihrer Meinung nach ein falsches Bild von Sex vermitteln. Sie sagt: „Dadurch, dass ich noch Webcam mache, merke ich schon, dass viele das ernster nehmen, als sie sollten. Dass sie nicht merken: Film ist Film. Ich kann halt nicht jeden aufklären.“
Im gleichen Video konfrontiert der Interviewer Anny Aurora mit den Aussagen ehemaliger Pornodarsteller:innen, die sich über die prekären Verhältnisse in der Industrie beschweren.
Sie meint: „Klar gibt es Leute, die vielleicht ein bisschen sensibler sind und sagen: Alles kacke. Da geht es dann wieder um Selbstbewusstsein. Bin ich jetzt so stark und sage: Du es ist mir egal und ich mache nur das und das. Oder wenn mir irgendwas wehtun würde, würde ich auch abwägen […] und dann sagen Sorry es geht nicht mehr.“
Es sind Aussagen wie diese, die meiner Meinung nach zeigen, dass nicht nur die neue Kampagne der Techniker Krankenkasse problematisch ist, sondern auch die Einstellung Darstellerin selbst. Denn mit diesem Zitat betreibt Aurora sogenanntes Victim Blaming und schiebt die Verantwortung weg von der Pornoindustrie und auf die Schultern der Pornodarsteller:innen.
Bezogen auf die neue Kampagne der Techniker Krankenkasse zeigen sich Nutzer:innen im Internet nicht nur entsetzt über den Aufklärungsfilm selbst, sondern auch über die Schauspielerin. So wird Anny Aurora auch selbst als „sexistisch“ betitelt, da sie ein wichtiges medizinisches Thema unnötig sexualisieren würde.
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