Wo liegt die Grenze zwischen Sicherheitsmaßnahme und Bodyshaming? In einem Freizeitpark in Perth, Australien muss sich jede*r vor der Achterbahnfahrt wiegen. Besucher*innen werfen dem Freizeitpark Bodyshaming vor.
Alles zu der Gewichtsbeschränkung im Freizeitpark im Überblick
So läuft die Gewichtskontrolle ab
In dem Freizeitpark Adventure Works in Perth kann anscheinend nicht jeder in den Genuss einer Achterbahnfahrt kommen. Vor Fahrtantritt muss man sein eigenes Gewicht kontrollieren. Hierbei geht die Anzeige auf Rot, wenn man zu schwer für die jeweilige Attraktion ist. Es ertönt eine laute Stimme, wenn man die Gewichtseinschränkung nicht einhalten kann.
Wer vorher sein Gewicht nicht kontrolliert, muss sich eventuell einer unangenehmen Situation aussetzten. Kurz bevor man einsteigt, wird das Gewicht noch einmal vom Personal kontrolliert. So bekommen andere Besucher sofort mit, wenn man zu viel wiegt.
Die Wut wird im Fernsehen und auf Social Media deutlich
In einem Beitrag des australischen News-Senders „7 News“ bezeichneten Mütter die Gewichtskontrollen als beschämend und erniedrigend. Eine Mutter berichtete, dass ihr Kind als einzige aufgrund ihres Gewichtes vor ihrer Freundinnen-Gruppe abgewiesen wurde.
Besucher*innen lassen in den sozialen Netzwerken ebenfalls ihrer Wut freien Lauf. Viele drohen damit, den Freizeitpark nie wieder zu besuchen.
Strikte Gewichtsbeschränkungen
Die Gewichtsbeschränkungen sind zudem sehr strikt. Auf der Achterbahn dürfen nur Menschen unter 75 Kilogramm mitfahren. Auf der Wildwasserbahn können Menschen unter 90 Kilogramm mitfahren. Zum Vergleich: das durchschnittliche Gewicht von Männern zwischen 18 und 25 liegt in Deutschland bei 88,7 Kilogramm.
Leider ist Bodyshaming in der Gesellschaft keine Seltenheit. Wie auch in diesem Fitnessstudio.
Bodyshaming im Freizeitpark: Die Entschuldigung des Geschäftsführers
Der CEO des Freizeitparks Andrew Sharry verteidigt sich. In einem Interview gab er bekannt, dass die Gewichts-Einschränkungen eine Vorgabe des Herstellers seien. Auch eine offizielle Entschuldigung folgte auf der Facebook-Seite. Es soll für das Problem eine einfachere, weniger traumatische Lösung für die Besucher*innen gefunden werden.
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