Virologen und eine neue Studie schlagen Alarm: Menschen über 50 Jahren stehen im Zusammenhang mit der dritten Welle besonders schwere Wochen bevor.
So sieht zum Beispiel Christian Drosten (48) besorgt in die Zukunft – besonders in die der über 50-Jährigen. Im NDR-Podcast „Coronavirus-Update“ warnte er, dass der April „brenzlig“ werden würde für die 50- bis 70-Jährigen. Diese würden bis Ostern sicher noch nicht geimpft sein – dann allerdings wird die Inzidenz laut RKI-Hochrechnung bei 300 liegen.
Auch Karl Lauterbach (58, „Gesund im kranken System“) prognostizierte bereits auf Twitter: „Viele unterschätzen, wie stark die dritte Welle die 50- bis 80-Jährigen jetzt treffen wird. Sie sind zu jung für die Impfung und zu alt für einen leichteren Verlauf.“ Menschen über 50 bringen häufig Risikofaktoren für einen schweren Covid-Verlauf mit sich, etwa Bluthochdruck, Herzerkrankungen oder Übergewicht.
Auch „Long Covid“ ist ein Problem. Laut Lauterbach dürfte jeder Dritte in dieser Altersgruppe von den Langzeitfolgen betroffen sein. Die auch weit nach einer überstandenen Erkrankung anhaltenden Symptome reichen von schwerwiegenden Lungenschäden über Entzündungsreaktionen bis Atemnot. Am häufigsten ist die anhaltende Erschöpfung, die sogenannte Fatigue, begleitet von Kopf- und Muskelschmerzen.
Menschen über 65 gefährdeter für wiederholte Infektion
Zudem tritt eine wiederholte Corona-Infektion laut einer neuen Studie aus Dänemark bei Menschen über 65 häufiger auf als bei Jüngeren. Den Schutz vor einer wiederholten Infektion gaben die Forscher für jüngere Menschen mit 80 Prozent an – für Menschen über 65 dagegen mit nur 47 Prozent. Maßnahmen wie Abstandhalten und Impfen sind demnach auch nach einer durchstandenen Corona-Erkrankung wichtig. Nach Einschätzung von Forschern ist eine natürliche Immunität somit nicht zu erreichen und die dauerhafte Lösung nur ein globales Impfprogramm.