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7 Filmklassiker, die jeder liebt, die aber rassistisch sind

Leider müssen wir hier einige beliebte Filmklassiker ein bisschen desillusionieren, denn dort werden rassistische Klischees und Stereotype dargestellt.

Otto - der Film
Dutzende Filmklassiker tragen schamlosen Rassismus in sich, auch die Komödie "Otto - der Film". Foto: Wolfgang Jahnke / Rialto Film via Canva

Auch Hollywood und die restliche Filmwelt ist nicht frei von rassistischen Stereotypen. Hast du gewusst, dass viele Filme und Serien, die frei verfügbar sind, Content mit ganzen rassistisch gezeichneten Figuren bedienen? Welche Filmklassiker dazu beitragen, dass der Rassismus in der Gesellschaft immer noch tief verankert ist.

Rassistischen Filme, die du auf dem Schirm haben solltest

Einige Filme wurden aufgrund der Rassismus-Vorwürfe (nicht erst seit George Floyd) bereits aus dem Programm genommen. Andere Filme sind immer noch frei verfügbar. Daher hilft es im Kopf zu haben, welche Filme einen rassistischen Grundtenor haben. 

1. Little Britian

Die britische Sketchserie von Matt Lucas sollte verschiedene Szenen aus dem britischen Alltag darstellen. Allerdings machte sie sich häufig politisch unkorrekt über ethnische Minderheiten, People of Color und Transvestiten lustig. So zeigte sie wiederholt Blackfacing, also die Darstellung von schwarzen Serienfiguren durch schwarz angemalte weiße Darsteller. 

Mittlerweile haben die britische Rundfunkanstalt BBC und Netflix auf die Proteste vieler Social Media Nutzer reagiert und die Serie aus dem Programm genommen

US-amerikanischer Schauspieler Mickey Rooney
Mr. Yunioshi aus Breakfast at Tiffany´s spricht Gollightly immer als Go-right-ree aus.(Photo: imago images/Everett Collection)

2. Breakfast at Tiffany’s

Auch wenn Breakfast at Tiffany´s mit Audrey Hepburn zu den Klassikern der Filmgeschichte gehört, so sollte man dennoch nicht die rassistische Darstellung einiger Charaktere nicht beschönigen.

Denn der Streifen verwendet sogenanntes yellowfacing: So wird Holly Golightlys japanischer Vermieter Mr. Yunioshi vom US-amerikanischen Schauspieler Mick Rooney dargestellt, inklusive Bronzer, falschen Zähnen und einem klischeehaften „asiatischen“ Akzent.

Filmplakat von Dumbo mit Krähen
Neben Dumbo enthalten auch andere Disney-Klassiker wie Susi & Strolch rassistische Inhalte.(Photo: imago images/Everett Collection)

3. Dumbo

Auch die Disney-Filme sind nicht frei von Rassismus. So trifft der Elefant Dumbo im gleichnamigen Filmen fünf Krähen, die im englischsprachigen Original einen afroamerikanischen Slang sprechen. Der Anführer heißt Jim Crow, also genauso wie singende und tanzende Schwarze im 19. Jahrhundert bezeichnet wurden.

Bei Disney+ wurde der Film mittlerweile mit dem Hinweis veraltete kulturelle Inhalte versehen.

Schauspieler Viggo Mortensen und Mahershala Ali im Auto
In Green Book rückt die Geschichte nach wahren Begebenheiten um den weltbekannten schwarzen Pianisten Dr. Don Shirley zugunsten des weißen Hauptdarstellers in den Hintergrund.(Photo: imago images/Everett Collection)

4. Green Book

Der Oscar-prämierte Film Green Book handelt von einem afro-amerikanischen Pianisten, der in den Süden der USA eine Konzertreise unternimmt und dafür den Schutz von einem italienisch-amerikanischen Bodyguard benötigt.

Neben den vielen Auszeichnungen handelte sich der Streifen auch viel Kritik ein. Besonders bemängelt wird dabei, dass der Film das Bild des weißen Retters bedient, in dem ein Weißer den schwarzen Mann vor anderen Rassisten beschützt. 

Rassismus als Problem erkennt er erst durch einen freundlichen schwarzen Mann und den rassistischen Problemen, mit denen er konfrontiert wird. 

Spex-Gastautorin und weekly-heroine Alice Hasters stört sich besonders darin, dass das Thema Rassismus in Green Book als Feel-Good-Movie verkommt und der schwarze Pianist nur als Nebenrolle präsentiert wird. 

Nein, Rassismus ist kein Feel-Good-Thema.

Autorin Alice Hasters im Spex
Cast des Dunkirk-Films auf dem roten Teppich
Finde den Fehler: Der gesamte Cast des Kriegsfilm Dunkirk.(Photo: imago/UPI Photo (JOHN ANGELILLO))

4.  Dunkirk

Neben blackfacing wird in Filmen auch häufig whitewashing betrieben. Darunter versteht man eine Besetzungspraxis aus der Unterhaltungsindustrie, bei der nicht-weiße Charaktere von weißen Schauspielern besetzt werden.

Ein Beispiel dafür ist Dunkirk, ein historischer Film aus dem Jahr 2017 über die Geschehnisse an der französischen Atlantikküste im Zweiten Weltkrieg. In diesem Werk sind keine People of Color zu sehen, obwohl im Zweiten Weltkrieg bei den Alliierten jeder vierte Soldat schwarz war.

Vom Winde verweht Darsteller
Vom Winde verweht ist nicht gut gealtert.(Photo: Courtesy Everett Collection via www.imago-images.de)

5. Vom Winde verweht

Vom Winde verweht ist der erfolgreichste Film aller Zeiten. Der Streifen handelt von der Liebesgeschichte von zwei reichen Südstaatler*innen während des US-Bürgerkriegs, wobei die Sklavenausbeuterei romantisiert wird. Schwarze Darsteller werden nur als irrelevante Nebenrollen eingesetzt und als gutmütige, naive Bedienstete gezeigt. 

Die Ausbeutung und Misshandlung der Sklaven verkommt als idyllische Kulisse.

6. How I Met Your Mother

How I Met Your Mother kommt als eine der harmlosesten Feel-Good-Sitcoms dieses Universums daher: 5 weiße heterosexuelle Freunde in der Traumstadt New York, die gemeinsam die Liebe und eine gute Zeit suchen.

Wir haben schon an anderer Stelle berichtet, dass Barney Stinson alle Anforderungen eines echten Pick Up-Artists erfüllt. Was das genau ist, kannst du hier nachlesen.

Doch nicht nur Frauenfeindlichkeit gibt es hier zu Hauf. 2014 gab es zu HIMYM sogar einen Rasismus-Eklat, denn hier hatte es massives Yellow-Facing gegeben. Die Frage, ob das auch in der Spin-Off-Serie von HIMYM passieren wird, haben wir uns in diesem Artikel gestellt.

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7. Otto – der Film

Auch die deutsche Filmwelt ist nicht frei von rassistischen Ansätzen, die eigentlich gar nicht mehr gehen. Zum Beispiel in „Otto – der Film“ von Komiker Otto Waalkes taucht eine Szene auf, die für eindeutiges Haarsträuben sorgt. Darauf begegnet Otto einer reichen Dame, der er das Geld aus der Tasche ziehen möchte und ihr dafür einen schwarzen Mann als ihren Sklaven anbietet. Im Film nennt er ihn sogar mehrmals beim N-Wort…da kann man nur mit dem Kopf schütteln.

Rassistische Filme sind immer noch weit verbreitet

Die Liste an rassistischen Filmen ist nur ein kleiner Ausschnitt an Filmen, die rassistische und diskriminierende Inhalte zeigen. Es hilft sich den Rassismus in den Filmen bewusst zu machen und offen darüber zu diskutieren, statt diese lediglich zu verbannen und totzuschweigen.