„Wir lieben Vielfalt”, den Slogan der Supermarkt-Kette Edeka kennt fast jeder. Ein Kunde hat nun allerdings weder Vielfalt noch Toleranz in einer Filiale kennenlernen dürfen. Ein Hinweisschild am Pfandautomaten machte ihn so sauer, dass er den Zettel kurzerhand abfotografierte und bei Twitter teilte.
Soziale Diskriminierung bei Edeka?
Auf dem Zettel wird unmissverständlich klar gemacht, dass „Flaschensammler“ weder akzeptiert noch vom Personal bedient werden. Zu dem Bild schreibt der aufgebrachte Kunde: „Wir lieben Vielfalt“, außer du bist obdachlos und bist darauf angewiesen, dass wir deine gesammelten Pfandflaschen annehmen, dann f*ck off.“
Das Foto geht viral und löst im Netz eine heftige Diskussion aus. So werfen viele Edeka vor, soziale Diskriminierung zu betreiben. „Flaschensammler“ seien auf das Pfandgeld angewiesen, da diese meist aus ärmlichen Verhältnissen kommen oder auf der Straße leben. Ein Twitter-User findet klare Worte für die Vorgehensweise des Supermarktes: „Edeka verstößt gegen geltendes Recht, diskriminiert Flaschensammler und arme Menschen, die sich oft nicht anders zu helfen wissen. Edeka liebt Lebensmittel, nur eben nicht alle Menschen!“
Auch wenn die meisten eher Unverständnis für die Aktion des Lebensmittelladens haben, gibt es auch User:innen, die die Supermarktkette in Schutz nehmen und nicht glauben, dass hier soziale Diskriminierung stattfindet. „Ich könnte mir vorstellen, dass es nur total hirnlos ausgedrückt ist und sie damit eher Leute meinen, die zu Hause Flaschen horten und dann zwei volle Wagen auf einmal wegbringen, nicht welche, die ne Tüte Pfand sammeln. Anders kann ich mir das nicht vorstellen.“
Wie reagiert Edeka auf die Vorwürfe?
Edeka reagierte prompt auf das Hinweisschild in ihrer Filiale und gab über Facebook ein öffentliches Statement ab. “Wir haben direkt mit dem betreffenden Markt Kontakt aufgenommen das Schild an dem Automaten wurde bereits entfernt. Es handelt sich um einen Einzelfall, den wir sehr bedauern. Selbstverständlich begrüßen wir überall die Rückgabe von Pfandflaschen, auch in größeren Mengen. Und wir möchten an dieser Stelle nochmal klarstellen: In unseren Märkten ist jeder Mensch willkommen.“