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Lesbische Beziehungen: Darum sind sie nicht einfacher als Heterosexuelle

Lesbische und queere Beziehungen werden von Heteros oft als einfacher angesehen. Der Schein trügt aber sehr schnell.

Lesbische Beziehungen
Jede Beziehung erfordert Arbeit. Foto: Natalie_magic/Getty Images via Canva

„Ich wünschte, ich wäre auch lesbisch. Mit einer Frau wäre das so viel einfacher!“, das und ähnliche Aussagen müssen sich viele queere Frauen von Heterosexuellen anhören. Erwischt? Dann solltest du gut aufpassen. Deswegen erfordert jede Beziehung eine Menge Arbeit, auch lesbische Beziehungen.

So funktionieren lesbische Beziehungen

Eine Beziehung bedeutet Arbeit. Arbeit an sich selbst, an der Kommunikation mit dem Partner oder der Partnerin oder auch die Zeit, die man sich füreinander nimmt. Da ist es kein Wunder, dass man sich wundert, ob es in anderen Beziehungen besser funktioniert. Tatsächlich sind Menschen in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften glücklicher. Das hat auch die Wissenschaft ergeben. Die Studie aus Großbritannien Enduring Love? Couple Relationships in the 21st Century hat tatsächlich ergeben, dass gleichgeschlechtliche Paare glücklicher sind. Dafür gibt es verschiedene Faktoren.

Die Befragungen haben ergeben, dass für gleichgeschlechtliche Paare tägliche Liebesbekundungen wichtig sind. Diese vermissen heterosexuelle in ihren Beziehungen meistens.

Zudem wählen queere Menschen eher jemanden mit einer ähnlichen Einstellung zum Leben und Zielen, die zu einem passen.

Die Kommunikation ist auch anders: Menschen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen kommunizieren offener und ehrlicher über alles, auch wenn es um Sex geht.

Der Unterschied zwischen Hetero-Beziehungen und lesbischen Beziehungen: So hab ich es erlebt

Die Studienergebnisse stimmen sehr mit meinen Erlebnissen ein. Ich war jahrelang mit verschiedenen Männern zusammen und war auch mit Frauen zusammen. Inzwischen bin ich seit 2 Jahren mit einer Frau zusammen.

Die größten Unterschiede liegen meiner Meinung nach in der Kommunikation und den Ebenen, wie wir die Aussagen des jeweils anderen verstehen. Wer im Deutsch-Abitur Unterricht gut aufgepasst hat, weiß, dass es verschiedene Kommunikationsebenen gibt, welche die unterschiedlichen Auffassungsebenen erklären. Wenn also der oder die eine Partner:in sagt, dass die Küche dreckig aussieht, kann der oder die andere das als Appell sehen, aufzuräumen. Der jeweils andere kann die Aussage auch auf der Sachebene verstehen, die einzig und allein eine Feststellung bedeutet. Wenn man also nicht sicher ist, wie eine Aussage gemeint ist, ist es wichtig nachzufragen, um den jeweils anderen besser zu verstehen. Das wird in heterosexuellen Beziehungen meiner Erfahrung nach weniger gemacht.

Ein wichtiger Unterschied sind die Stereotypen, mit denen man in einer heterosexuellen Beziehung zu kämpfen hat. Zum Beispiel gibt es, auch wenn einige heterosexuelle Menschen es vermuten, keinen „Mann“ und keine „Frau“. Dadurch werden stereotypisierte Aufgaben wie kochen oder putzen nicht automatisch von einem Part übernommen. In heterosexuellen wird entweder von den Stereotypen ausgegangen oder die Aufgaben müssen erst kommuniziert werden.

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Darum ist keine Beziehung einfach

Zwar ist die Kommunikation in gleichgeschlechtlichen Beziehungen eventuell etwas einfacher, jedoch muss jeder Mensch in eine Beziehung Arbeit hereinstecken.

Besonders das Selbstbewusstsein ist in queeren Beziehungen ein wichtiger Punkt. Wenn nicht geoutete Personen sich in einer Beziehung befinden kann für beide Parteien das Outing eine schwierige Phase sein. Dies fällt in andersgeschlechtlichen Beziehungen komplett weg.

Die Kommunikation kann in jeder Beziehung auch anders funktionieren, unabhängig vom Geschlecht. Daher ist es wichtig dem jeweils anderen zuzuhören, um sich besser zu verstehen.

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