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Magenschmerzen: Ab wann ist eine Untersuchung notwendig?

Viele Menschen klagen über Magenprobleme. Dr. Michael Schäffer erklärt im Interview, woran das liegt – und was dagegen hilft.

Vor allem Magenschmerzen und Sodbrennen quälen viele Deutsche.. © Dragana Gordic/Shutterstock.com
Vor allem Magenschmerzen und Sodbrennen quälen viele Deutsche.. © Dragana Gordic/Shutterstock.com

Magenkrämpfe oder Bauchschmerzen nach dem Essen? Wer darunter leidet, ist nicht allein. „Etwa jeder zweite Erwachsene in Deutschland leidet zumindest gelegentlich unter Magenbeschwerden“, sagt Prof. Dr. med. Michael Schäffer im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Der Chirurg und Autor des Buches „Jeder Magen hat seinen Reiz“ (Heyne) kann aber gleichzeitig Entwarnung geben. „Zum Glück sind die meisten Beschwerden eher harmlos“, sagt er – und dennoch plagen sie die Betroffenen.

In seinem Buch erklärt er, was zu Magenbeschwerden führt und wie man ihnen am besten begegnet. Laut Schäffer zählen der Reizmagen und Sodbrennen zu den häufigsten Beschwerden. „Von einem Reizmagen spricht man bei länger, mindestens drei Monate anhaltenden, unspezifischen Magenbeschwerden, ohne dass eine organische Ursache gefunden werden kann“, sagt er und verrät, wie man seinen Magen stärkt und ab wann sich Betroffene untersuchen lassen sollten.

Ab wann sollte man sich untersuchen lassen – und wie?

Michael Schäffer: Häufig werden wir von Sodbrennen oder von unspezifischen Symptomen wie Druck- und Völlegefühl in der Magengegend, leichten Bauchkrämpfen oder Übelkeit, insbesondere nach dem Essen, geplagt. Finden wir selbst heraus, was diese Beschwerden auslöst, können wir dem durch entsprechende Maßnahmen entgegenwirken. Als erste Maßnahme sollten wir also beispielsweise verdächtige Nahrungsmittel oder alkoholische Getränke – in Verbindung mit Rauchen – weglassen.

Machen sich die unspezifischen Beschwerden oder Sodbrennen vor allem im Liegen bemerkbar, empfiehlt es sich, dass zwischen dem Abendessen und dem Zubettgehen mindestens drei Stunden liegen. Treten unspezifische Magenbeschwerden plötzlich neu auf oder verschwinden nicht innerhalb von vier Wochen durch einen bewussten und gesunden Lebenswandel, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Kommt es zu ernstzunehmenden Symptomen, wie Bluterbrechen oder über Stunden oder Tage anhaltende starke Schmerzen, muss man natürlich sofort einen Arzt oder die Notaufnahme eines Krankenhauses konsultieren. Neben einer allgemeinen körperlichen Untersuchung wird üblicherweise eine Blutabnahme und eine Ultraschalluntersuchung des Bauches durchgeführt und als spezifische Maßnahme für den Magen eine Magenspiegelung veranlasst.

Wie kann man seinen Magen schonen? Sollte man auf bestimmte Lebensmittel oder Getränke verzichten?

Schäffer: Schonend für den Magen sind mild gewürzte, leicht verdauliche Speisen. Auch fettarm sollten sie sein. „Schwarz“ gegrillte oder gepökelte Speisen sind Gift für den Magen. Alkohol und Rauchen wirken sich ebenfalls ungünstig auf das Wohlbefinden des Magens aus. Auch eiskalte oder zu heiße Getränke sind belastend. Zu viel Kohlensäure in Getränken löst durch die Gasbildung im Magen bei vielen Menschen Unbehagen aus.

Gibt es Lebensmittel oder Getränke, die den Magen stärken?

Schäffer: Förderlich sind mehrere kleine Essensportionen am Tag im Gegensatz zu wenigen opulenten Mahlzeiten. Lebensmittel oder Getränke, die den Magen aktiv oder direkt stärken, gibt es nicht. Indirekt wirken sich ein gesunder Lebenswandel ohne Übergewicht, Sport, kein oder nur wenig Alkohol, Verzicht auf Rauchen und eine magenschonende, fettarme, gemüse- und vitaminreiche Kost positiv auf den Magen aus.

In jedem Fall sollten frisch zubereitete Lebensmittel, möglichst wenig Fertiggerichte und kein Fast-Food auf dem Speiseplan stehen. Als besonders magenschonend und damit gesundheitsfördernd gelten Anis, Kümmel, Fenchel und Kamille. Gedünstete Karotten, Zucchini oder junger Kohlrabi sind ebenso wie Haferflocken und säurearmes Obst, also etwa Äpfel, Birnen und Trauben, empfehlenswert.

(sob/spot)