Na, auch schon mal im Primark in der Schlange gestanden? Der Fast Fashion Retailer ist einer der beliebtesten Modeketten überhaupt. Mittlerweile ist Primark weltweit vertreten und bietet Kleidung, Schuhe und Accessoires sowie Artikel für den Wohnbedarf und Kosmetik zu absoluten Spottpreisen an. Hier gibt es nicht nur Shirts für läppische 3 Euro, sondern auch Jeans für gerade einmal 12 Euro.
Allein 2019 erwirtschafte das Unternehmen aus Dublin über 9 Milliarden Euro. Die billigen Preise bei Primark führen aber auch dazu, dass Mitarbeiter:innen ausgebeutet und die Ware unter erschreckenden Arbeitsbedingungen angefertigt werden. Doch damit nicht genug: Kürzlich sorgte ein Bericht eines Insiders für Wirbel: Primark-Kund:innen erleichtern sich immer wieder in den Kabinen.
Der Ex-Mitarbeiter des Unternehmens hatte in der englischen Boulevardzeitung Derby Telegraph ausgepackt und erklärte, dass es ziemlich normal sei, das im Geschäft das Geschäft verrichtet wird.
Nimm dich in Acht, wenn im Primark der „Code Two“ ausgerufen wird
Warst du schon einmal in einer Primark-Filiale shoppen und hast gehört, wie ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin durch den Lautsprecher das Wort „Code Two“ gerufen hat? Falls du schon immer mal wissen wolltest, was hinter dieser Abkürzung steckt, solltest du in jedem Fall weiterlesen.
Der Ex-Mitarbeiter George Allen lüftet im Interview das Geheimnis hinter dem „Code Two“. „Urin und Fäkalien kommen in den Filialen ziemlich häufig vor. Manchmal gibt es auch explizite Ansagen für die Reinigungskräfte. Wenn es beispielsweise heißt, dass die Reinigungskraft zur Männerabteilung kommen soll, weil hier ein ‚Code Two‘ ist, wissen diese, dass man mit einer Menge Körperflüssigkeiten rechnen muss.“
Warum pinkeln die Kund:innen überhaupt in die Kabinen?
Die Frage, warum einzelne Kund:innen sich so einer widerlichen und respektlosen Sache hinreißen lassen, kann natürlich nicht endgültig geklärt werden. In die Kabine zu pinkeln in eine Verzweiflungstat, die wahrscheinlich nur als letzter Ausweg gewählt wird. Primark ist dafür bekannt, dass sich immer ewig lange Schlangen vor den Stores bilden.
Auch innerhalb von Primark sind die Gänge überfüllt und man muss lange anstehen, um überhaupt eine Kabine zu ergattern. Da kann es schon mal passieren, dass die Blase sehr drückt. Weil es aber im Laden keine Kund:innentoiletten gibt, entscheiden sich manche Kund:innen wohl dafür, sich einfach in der Kabine zu erleichtern. Eine Entscheidung, die für die Store-Mitarbeiter:innen mehr als erniedrigend ist.
“Mein Arbeitsbereich war der Wilde Westen”
Seine Arbeit im Erdgeschoß beschreibt George als den Wilden Westen, weil „man hart sein muss, um durchzuhalten.“ Kolleg:innen, die eher sensibel und nicht so hart im Nehmen waren, wurden in den Kundenservice, die Kindermode oder in den Haushaltsdeko-Bereich versetzt.
Doch nicht nur dass häufige Vorfinden von Fäkalien und Urin in den Filialen machte den Arbeitsalltag bei Primark alles andere als angenehm. Auch das Kassieren sei für George die Hölle gewesen. „Die Arbeit an den Kassen ist ein hektischer Wettlauf gegen die Zeit, da sich Warteschlangen bilden und Kund:innen verärgert werden.“
Für die Zukunft wünscht er sich von den Kund:innen mehr Verständnis. „Denken Sie also bitte an die fleißigen Mitarbeiter:innen von Primark, die sich an diesem Wochenende durch aggressive Käufer:innen im Geschäft kämpfen. Sie können die Primark-Erfahrung hassen, wenn Sie vorbeischauen, aber zumindest sind Sie keine zehn Minuten in einer Acht-Stunden-Schicht.“