Der Gardasee mag um diese Jahreszeit etwas trist aussehen und lockt ebenso wenig wie die kalten Winde, die durch das Kolosseum in Rom pfeifen. Doch gerade Sardinien ist auch außerhalb des Sommers ein tolles Urlaubsziel in Italien.
Auf Sardinien lässt man es gern etwas gemächlicher angehen. Abseits der Hektik der italienischen Hauptstadt und des Trubels in der Toskana, lohnt es, sich auf die Traditionen der Sarden einzulassen und die Wanderstiefel zu schnüren. Weil die großen Hotels in den Wintermonaten geschlossen haben und erst zum Saisonstart im April öffnen, empfiehlt sich eine Unterkunft in den Hinterlanden, wo die Einheimischen leben.
Outdoor-Sport-Fans erwartet auch im Winter ein abwechslungsreiches Programm. In Fonni locken schneebedeckte Berge zum Skifahren. Sogar ins Meer können Hartgesottene gehen. Zwar klettern die Temperaturen selten über 14 Grad Celsius, Windsurfen und Wellenreiten sind mit einem Wetsuit trotzdem kein Problem. Beste Bedingungen herrschen ab Januar auch für Rennfahrer, die freie Straßen vorfinden. Während Wandern in den Sommermonaten wegen der Hitze keinen Spaß macht, können gerade jetzt gern die Winterstiefel geschnürt werden. Es locken die Panoramawege rund um den Monte Pino oder aber eine Kurzwanderung zum einsamen Strand von Tinnari.
Sternestechen bei der Sartiglia
Wer etwas sardische Tradition erleben möchte, streicht sich am besten den Februar im Kalender an. In diesem Jahr steigt der Karneval vom 27. bis 29. (Karnevalssonntag bis Martedi Grasso). Ein besonderes Highlight dabei ist der feierliche Umzug in Mamoiada, wo furchterregende Mamuthones und Issohadores durch die Straßen ziehen, ähnlich wie in München beim Krampuslauf. Luftschlangen und Büttenredner sucht man hier vergebens.
Highlight ist die Sartiglia, ein Reiterspiel, das traditionsgemäß in Oristano ausgetragen wird. Dabei müssen die Reiter in vollem Galopp einen aufgehängten Silberstern mit einer Lanze aufspießen. Je mehr Sterne „erbeutet“ werden, umso reicher wird die Ernte dem Volksglauben nach im nächsten Jahr. Natürlich ist auch in diesem Jahr die Corona-Komponente zu beachten.