Als Regisseur von Filmen wie „Der bewegte Mann“ oder „Das Wunder von Bern“ ist Sönke Wortmann (62) in ganz Deutschland bekannt. Dass es mal so weit kommen würde, hätte er früher selbst nie geahnt. Dem Magazin „DB Mobil“ erzählt er in der neuen Ausgabe, dass er sich den Beruf als Regisseur selbst nicht einmal zugetraut habe. Stattdessen wollte er „nur“ Produktionsleiter werden.
Ein großes Problem hatte Sönke demnach seit seiner Kindheit mit Schüchternheit. „Es ist kein schönes Gefühl, wenn man sich nicht traut, etwas zu sagen oder mit anderen in Kontakt zu treten, obwohl man das gern möchte“, so Wortmann.
„Ich habe geübt“
An der Filmhochschule beschloss er schließlich, das zu ändern und brachte sich absichtlich in unangenehme Situationen, indem er Veranstaltungen moderierte: „Ich habe geübt, nach vorn zu gehen, Leute vorzustellen, einen Abend zu gestalten.“ Tatsächlich hat die selbst auferlegte Konfrontationstherapie geholfen. „Seit ich es geübt habe, kann ich mit dem Gefühl, im Mittelpunkt zu stehen, besser umgehen – obwohl ich es nach wie vor nicht mag.“
In dem Gespräch verrät Wortmann auch noch, dass in jeder seiner Figuren ein Stück von ihm stecke, sowohl in den Filmen als auch in seinem ersten Roman „Es gilt das gesprochene Wort“. „Ich versuche, mich immer in meine Protagonisten hineinzuversetzen, auch in die bösen oder blöden. Ich will verstehen, warum sie sind, wie sie sind“, zitiert ihn das Magazin. „In allen Figuren, auch in den bösen, stecken Eigenschaften und Dinge, die ich selbst erlebt habe oder die ein Teil von mir sind.“