In den letzten Monaten haben wir jede Menge über das Coronavirus gelernt und wissen, dass uns Abstand, Hygiene und Alltagsmasken am besten vor Covid-19 schützen können. Trotzdem fragen wir uns: Was kann ich in Zeiten der Pandemie überhaupt noch machen? Ist Einkaufen, ins Restaurant gehen und U-Bahnfahren noch okay? Ab wann setze ich mich einer zu hohen Gefahr aus, mich mit dem gefährlichen Virus anzustecken?
Eine neue Website kann dir nun genau diese Frage beantworten. Die Macher von microCOVID haben ein Tool entwickelt, mit dem du dein individuelles Corona-Risiko berechnen kannst.
So funktioniert der Rechner fürs Corona-Risiko
Auf der englischsprachigen Website microcovid.org werden verschiedene Eckpunkte abgefragt, mit denen dein Infektionsrisiko bestimmt werden kann.
- Im ersten Schritt musst du deine Region angeben. Mit den aktuellen Fallzahlen der Johns Hopkins Universität werden verschiedene Werte wie beispielsweise die prozentuale Steigerung zur Vorwoche miteinbezogen.
- In zweiten Schritt musst du dir ein Szenario aussuchen. Zur Auswahl stehen beispielsweise 60 Minuten Einkaufen, kleine Indoor-Party mit weniger als 25 Menschen oder ein One-Night-Stand mit einer zufälligen Person. Dazu wird abgefragt, wie viele Menschen sich in deiner unmittelbaren Umgebung aufhalten.
- Im dritten und letzten Schritt musst du genaue Angaben zu der Umgebung machen. Handelt es sich um eine einmalige Interaktion oder lebt die andere Person in deinem Haushalt? Trefft ihr euch drinnen oder draußen? Wie weit seid ihr voneinander entfernt? Welche Art von Maske tragt ihr?
Aus all diesen Variablen berechnet microCOVID dein persönliches Corona-Risiko. Angegeben wird es in der Pseudo-Einheit microCOVIDs. Ein microCOVID entspricht laut den Machern einer Chance von eins zu einer Million, an dem Coronavirus zu erkranken. Schon ab 100 microCOVIDs besteht ein „substantielles“ Ansteckungsrisiko. Bei 1.000 microCOVIDs das Risiko gefährlich hoch.
Hier ist dein Risiko gefährlich hoch
Wo genau ist das Corona-Risiko laut dem Tool microCOVID besonders hoch? Da sowohl Regionen, Kontaktpersonen, Luftzirkulation, Masken und Abstände eine Rolle spielen, lässt sich das nicht pauschal beantworten. Genau dafür ist ja auch die individuelle Berechnung konzipiert worden.
Generell lässt sich aber sagen: Findet die Interaktion in einem Risikogebiet statt, handelst du mitunter rücksichtlos, dich dieser Gefahr auszusetzen. Zum besseren Verständnis: In Berlin, da teilweise als Risikogebiet zählt, wird sowohl für einen Indoor-Restaurantbesuch als auch für die Teilnahme an einer Outdoor-Party mit mehr als 250 Leuten mit einem Risiko von 10.000 microCOVIDs bewertet. Das entspricht einem Corona-Risiko von einem Prozent.
Diese 4 Gebiete sind in Berlin bereits Riskozonen.
Zum Vergleich: In dem deutlich dünner besiedelten Mecklenburg-Vorpommern wird für die gleichen Aktivitäten nur ein Risiko von 100 microCOVIDs angenommen.
Bei Symptomen Arzt konsultieren!
microCOVID kann dir eine Orientierung geben, wo und mit welchen Bedingungen die Infektionsgefahr besonders hoch ist. Allerdings geben die Macher des Tools auch zu bedenken, dass sich ihre Berechnungen auf nur viele wissenschaftliche Studien stützen und nicht allumfassend sein können. In vielen Bereichen ist die Forschungslage noch immer nicht eindeutig.
Solltest du nach einem Flug, Barbesuch, Einkauf oder ähnlichem Symptome entwickeln, die auf Corona hindeuten könnten, solltest du entweder deinen Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116117 anrufen.
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