Die Keramik von Julia Kaiser polarisiert. Ihre Weinkühler, Becher, Keramikschalen und Tassen haben nichts mit dem angestaubten Image von weißem, floralem Porzellan beim Sonntagskaffeekränzchen gemeinsam. Im Gegenteil, die Keramik der Künstlerin ist laut. So laut, als habe sie eine eigene Stimme. Und genau das möchte die Künstlerin mit ihren Designs erreichen: „kritische Keramik“, die eine außergewöhnliche Ästhetik hat.
Fast täglich produziert Julia handgefertigte Keramik-Designs aus Ton in ihrem Atelier in der Nähe von Hamburg. Ihre Inspiration für ihre Designs schöpft sie dafür aus gesellschaftlich diskutierten Themen.
Ihr Ziel? Den Zeitgeist in ihrer Keramik einfangen.
1. Handgemachte Keramik-Weinkühler
Das gelingt ihr, indem sie gewohnte Formen von bekannten Objekten verändert und auf ihre Art neu interpretiert. So wie ihr Statement-Design, der Weinkühler. Dieses Design war eins ihrer ersten und gilt mit den ikonischen weiblichen Brüsten inzwischen als ihr Signatur-Produkt.
Dafür töpfert Julia aus Ton zunächst die Weinkühler, bevor diese dann in verschiedenen Farben lasiert werden. Der Ton stammt für die Designs bisher aus dem Ausland, doch das soll sich in Zukunft ändern. Für ihre Keramik-Designs plant Julia in Zukunft, aufgrund der Nachhaltigkeit, den Ton in einer Region in Süddeutschland selbst zu stechen. Der Weinkühler lässt sich als Kühler für Wein oder als Flaschenkühler verwenden. Das Besondere: Jeder Weinkühler ist einzigartig, handgemacht und speichert aufgrund des Materials intensiv die Kälte für den Wein oder andere Getränke.
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2. Keramik-Tassen und Becher mit Statements?
Ähnlich ist es bei den Bechern und Kaffee-Tassen der Künstlerin. Sorgfältig kreiert sie die Tassen und Becher aus Ton, trocknet sie im Brennofen und lasiert die Keramik in unterschiedlichen Farben. Mit einem Holzstäbchen ritzt Julia dann Botschaften in die Tassen und Becher. So wie zum Beispiel bei ihren Keramik-Tassen mit dem Schriftzug „Nö“.
„Nö“, sagt Julia Kaiser übrigens auch zur Massenproduktion. Sie möchte ihre Designs slow entwerfen und produzieren. „Ich möchte mir Zeit nehmen für meine Kunst, für meine Produkte“, erklärt Julia im Gespräch mit kronendach.
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3. Bye, bye klassische Keramikschalen, hello moderne Kippelingschalen
Die Keramik-Designs stellt Julia in Serien oder auf Bestellung her. Dennoch sind die Stückzahlen der Keramik-Produkte limitiert. Neben einigen Klassikern wie ihre Obst-Bowl hat sie zum Beispiel die Form einer klassischen Schale neu interpretiert. Eins der modernen Designs ist die Kippelingschale, eine Keramikschale mit einem kegelförmigen Boden.
In der Kippelingschale aus Keramik lassen sich Knoblauch und Co. gut aufbewahren.
„Das einzigartige Merkmal dieses Produkts ist der konische Deckel mit den vielen Löchern, die durch die Oberfläche gehen. Daher wird dein Knoblauch und sonstiges Zeug belüftet und bleibt frisch“, beschreibt Julia. Die Keramikschalen gibt es in verschiedenen Farben und lassen sich gut im Schrank oder Regal verstauen.
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4. Lässt sich eine Keramik-Tasse modern interpretieren? Ja!
Inspiration für ihre Kunst findet Julia nicht nur in gesellschaftsrelevanten Themen. Auch Reisen in andere Länder inspirieren sie. Im Sommer dieses Jahres reiste sie nach Italien, um sich dort mit verschiedenen Formen von Vasen aus der Antike zu beschäftigen.
Eine ursprüngliche antike Form hat auch ihre „The swinging Cup“, eine Tasse aus Keramik. Modern interpretiert ist die Tasse geschwungen und aus Ton modelliert. Zu der Tasse gibt es passende Bowle in einem ähnlichen Stil wie die geschwungene Tasse. Neben den originellen Formen, die Julia ihren Keramik-Designs verleiht, hat ihre Kunst auch einen besonderen Farbverlauf. Die Weinkühler, Tassen, Becher oder Keramikschalen sind entweder in Erdtönen, schwarz und blau gehalten oder nur von einer Seite in bunte Farben getaucht.
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Kritische Keramik als künstlerische Freiheit
Eine Individualität in ihren Produkten, die für Julia künstlerische Freiheit in ihrer Keramikkunst bedeutet. Einige ihrer Produkte hat sie bereits in Museen wie die Hamburger Kunsthalle, auf der Dutch Design Week oder im Stilwerk ausgestellt.
Und es scheint, als sei ihre Kreativität noch lange nicht erschöpft. Nach ihrem Master-Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg hat sich Julia nicht nur mit Keramik an sich beschäftigt, sondern auch mit den alten, traditionellen Keramiktechniken. Angelehnt an die alte ägyptische Keramikkunst hat sie die „Glosch“konzipiert, eine Art Käseglocke, die mithilfe von Wasser und ohne Strom kühlt.
Diese produziert Julia als kleine und große Version für Interessent:innen auf Bestellung, um die Einzigartigkeit ihrer Keramik zu erhalten. „Meine Keramik ist mehr als Handwerk und Design“, sagt sie. In ihrer Arbeit grabe Julia tief, um vergessene und futuristische Produktionstechniken ans Licht zu bringen. Inspiriert von Weiblichkeit, Mutter Erde und (Sub-)Kulturen übersetze sie diese Techniken in langlebige Alltagsgegenstände und skulpturale Stücken gleichermaßen.
Geschenke-Tipp zu Weihnachten: Julias Kaisers Keramik, wie den Weinkühler, Kippeligschale oder Tassen lassen sich in ihrem Online-Shop oder zum Beispiel im Hamburger Concept Store wasted hour shoppen.
Der Artikel ist im Original von Jennifer Felmet.
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