Manon Carpentier liebt handwerkliches Arbeiten. Die Anfang-Zwanzigjährige ist nach ihrem Jurastudium von Frankreich in die Niederlande gezogen, um sich dort wieder mehr ihrer Design-Leidenschaft zu widmen. Gerade erst hat sie ihren Abschluss an der Royal Academy of Art in Den Haag gemacht. In diesem Artikel lernst du, wie du einen Spiegel selbst machen kannst – á la Maon Carpentier!
#mapurniadesign von Hand gemacht
Seit ihrer Kindheit näht die angehende Designerin selbst Kleider. Nicht die einzige Art von Design, der Manon heute nachgeht: Unter #mapurniadesign teilt sie auf Social Media auch von Hand angefertigte Möbelstücke, teils komplett selbst, teils durch Upcycling erschaffen. Dabei lässt sich Manon von der Natur inspirieren. In einem ihrer jüngeren Projekte entwirft sie strukturierte Trennwände mit natürlichen Texturen – erinnern sollen sie an die Wellen und Dünen Südfrankreichs.
Wenn es um Upcycling von Möbelstücken geht, arbeitet die junge Französin gerne mit Pappmaché. Die Produkte aus Holz oder Plastik werden dabei zunächst mit Schichten aus Papier bedeckt, bevor sie dann mit Pappmaché ummantelt werden. Und auch hier zeigen sich die Einflüsse aus der Natur: organische Formen und unebene Haptik – ein Trend in der Designszene.
Spiegel-DIY: Wenn Pappmaché eine abstrakte und organische Form annimmt
Auf Instagram zeigt sie ihre Werke und die Prozesse dahinter – mit über 15.000 Follower:innen hat Manon bereits eine kleine Fangemeinschaft aufgebaut. Kein Wunder, schließlich eignen sich viele der Reels als Inspiration für das nächste DIY-Projekt. Darunter auch ein Spiegel mit weißem Pappmaché-Rahmen für die Wand.
Diese Art von Spiegel lässt sich zu Hause mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung leicht selber machen. Neben einem alten Spiegel braucht man für den Rahmen folgende Materialien:
- Karton
- Bleistift
- Sekundenkleber
- scharfe Schere oder Cutter
- Pinsel
- weiße Acryl-Farbe
- altes Papier (z.B. Zeitungspapier oder Eierkartons)
- Tapetenkleister
- Holzleim
- Pürierstab
- Sieb
- große Plastikschüssel
- Geschirrtuch
DIY-Schritt 1 – Form vorbereiten
Den noch rahmenlosen Spiegel auf den Karton legen und mit einem Bleistift die gewünschte Form um diesen herum malen. Hierfür lassen sich perfekt alte Pakete verwenden. Mit Cutter oder Schere die Pappe ausschneiden, welche später die Rückseite des Rahmens bildet. Für die Vorderseite muss eine zweite Pappe in der gleichen Form angefertigt werden. Anders als bei der Rückseite wird die Mitte der Pappe entfernt – schließlich soll der Spiegel noch zu sehen sein. Tipp: Die Ränder des Spiegels sollen unter dem Rahmen verschwinden, also diesen lieber etwas breiter gestalten.
DIY-Schritt 2 – Papprahmen befestigen
Zunächst den Spiegel auf der unteren Pappe passend platzieren und die Spiegel-Position im Anschluss markieren. Sekundenkleber auf der Spiegelrückseite verteilen und entsprechend der Markierung festkleben. Nun mit dem Kleber ebenfalls den oberen Papprahmen auf den Spiegelrändern und der noch überstehenden unteren Pappe befestigen, sodass die beiden Pappteile bündig miteinander abschließen. Kurz abwarten, dann sollte der Spiegel fest im Rahmen sitzen.
DIY-Schritt 3 – Pappmaché-Masse anrühren
Papier oder Eierkartons in kleine Schnipsel zerreißen und in einer großen Plastikschüssel sammeln. Die Menge der Schnipsel ist dabei immer abhängig von der Größe des Spiegels und der Dicke des Rahmens. Hierbei gilt: Je kleiner die Schnipsel sind, desto ebener ist die spätere Textur.
Etwas Wasser zum zerkleinerten Papier hinzugeben und mit dem Pürierstab die Papiermasse mixen, bis sie kaum noch klumpt. Jetzt das Sieb mit einem Geschirrtuch ausstatten und die zerkleinerte Masse hineinschütten. Das Tuch zusammenfalten, sodass die Pulpe darin eingeschlossen ist. Anschließend das Wasser mit den Händen herausdrücken.
Im nächsten Schritt die Papiermasse zerbröseln, Tapetenkleister und Leim hinzufügen und alles gründlich kneten. Tipp: Um die perfekte Konsistenz zu erhalten, Kleister und Leim erst nach und nach hinzufügen.
DIY-Schritt 4 – Rahmen formen
Das Pappmaché sollte nun leicht kleben und formbar sein. Dieses stückweise auf den oberen Papprahmen legen, dort verteilen und wie gewünscht mit den Händen gestalten. Es können mehrere Schichten notwendig sein. Am Ende alles über Nacht aushärten lassen, je nach Dicke des Rahmens kann dieser Prozess auch mehr Zeit in Anspruch nehmen. Wer eine glattere Oberfläche haben oder die Form noch stärker herausarbeiten möchte, kann mit Schleifpapier nachhelfen.
DIY-Schritt 5 – Rahmen bemalen
Sobald der Rahmen vollständig getrocknet ist, kann es ans Bemalen gehen. Eventuell sind mehre Schichten an weißer Acryl-Farbe notwendig, damit die Farbe flächendeckend ist. Trocknen lassen und fertig ist der Pappmaché-Spiegel.
Der Artikel stammt im Original von Judith Püschner.
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