Bekanntermaßen tun große Supermarktketten wie Lidl, Edeka, Aldi, Rewe und Co. alles, um das Einkaufsverhalten der Verbraucher:innen zu beeinflussen und sie zu bewegen, mehr einzukaufen als sie benötigen.
Fiese Discounterfalle: Das haben deine Muskeln damit zu tun
Es geht bei diesem wissenschaftlich untersuchten Trick nicht darum, dass der Einkaufswagen zu groß oder zu schräg ist, das führt bekanntermaßen auch dazu, dass du mehr einkaufst, als du eigentlich benötigst. Hier geht es um einen Discountertrick mit einem Einkaufswagen, der mit deinen Muskeln zu tun hat.
Wissenschaftler entlarven den Einkaufswagentrick
Österreichische und britische Wissenschaftler:innen haben das Design der Einkaufswagen untersucht und analysierten dessen Einfluss auf das Konsumverhalten. Besonderes Augenmerk lag auf der Form der Griffe. Und das, was sie mit unserer Muskulatur macht.
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Was die Griffe des Einkaufswagens mit deinem Einkauf zu tun haben
Deutsche Supermärkte verfügen inzwischen über zwei Einkaufswagen-Formen. Der klassische alte Einkaufswagen hat eine horizontale Griffstange. Inzwischen gibt es aber auch parallel angeordnete Griffe, die das Schieben ergonomisch erleichtern. Klingt doch nach einem tollen Plan, oder? Die vermeintliche Bequemlichkeit beim Einkaufswagenschieben ist aber auch ein fieser Trick der Supermärkte, um den Umsatz anzukurbeln.
Horizontale Griffstange beim Wagen bremst das Einkaufsverhalten
Die Wissenschaftler:innen der Universität Innsbruck und der britischen Bayes Business School fanden heraus, dass die klassische horizontale Griffstange unser Einkaufsverhalten eher bremst. Der Grund: Einer unserer Oberarm-Muskeln, der Trizeps, streckt sich bei Wegschiebbewegungen, wie beim Einkaufswagenschieben. „Die psychologische Forschung hat gezeigt, dass die Aktivierung des Trizeps eine typische Vermeidungshaltung ist und daher eher mit Ablehnung oder Vermeidung assoziiert wird – zum Beispiel, wenn Menschen etwas Unerwünschtes durch ausgestreckte Arme auf Abstand halten“, erklärt Studienleiter und Marketingexperte Mathias Streicher, wie morgenpost.de berichtete. Das bedeutet, dass diese Bewegung sich entsprechend auch beim Einkaufen eher negativ auf unser Gehirn auswirkt.
Parallele Griffe am Einkaufswagen befeuern den Konsum
Streicher und sein wissenschaftlicher Kollege Zachary Estes aus Großbritannien stellten fest, dass ein Einkaufswagen mit zwei parallelen Griffen eher den Bizeps aktiviert, aber nicht beim Wegschieben, sondern beim Heranziehen. „Die Idee war folgende: Menschen bringen erwünschte Dinge wie Produkte durch Annäherungsbewegungen in Besitz. Eine Aktivität, für die vor allem der Bizeps relevant ist“, bemerkt Streicher in seiner Analyse.
Vergleichstest bestätigt den Trick
Um die Theorie auch durch die Praxis bestätigen zu lassen, wurde ein Vergleichstest in einem Innsbrucker Supermarkt durchgeführt: 2359 Studienteilnehmern bestätigten die These der Wissenschaftler:innen. Kunden, die einen Einkaufswagen mit Griffen statt einer Querstange benutzten, erwarben eine größere Zahl an Produkten und ihre Ausgaben dafür lagen durchschnittlich 25 Prozent höher.
Hier kannst du die Studie nachlesen.