Pflanzen machen unser Zuhause erst richtig wohnlich. Sie sorgen für eine schöne Atmosphäre, ein gutes Raumklima und reduzieren Stress und Ängste. Allerdings bedeuten Pflanzen auch Arbeit: Sie wollen gegossen werden, umgetopft und gedüngt. Schnell machen sich Fliegen oder andere Ungeziefer in der Erde breit, wer zu viel gießt, riskiert, dass die Wurzeln faulen, wer das Gießen zu oft vergisst, lässt seine Pflanzen vertrocknen. Aber es gibt gute Neuigkeiten für alle, die Pflanzen zwar lieben, aber keinen grünen Daumen haben und sich die Arbeit mit Erde, Gießen und Co. ersparen wollen: sogenannte Water Plants.
Alles zum Thema „Water Plants“:
Was sind Water Plants?
Bei Water Plants handelt es sich um einen Trend, bei dem Zimmerpflanzen ohne Blumentopf und Erde, sondern in Gefäßen mit Wasser wachsen. Das macht sie nicht nur sehr pflegeleicht, sondern auch zu einem besonderen Hingucker. Denn durch die Glasgefäße hindurch kannst du direkt auf die Wurzeln deiner Pflanzen schauen.
Welche Pflanzen eignen sich für Water Plants?
Besonders gut eignen sich hierfür junge Zimmerpflanzen mit einem starken Wurzelwerk. Außerdem eignen sich Zimmerpflanzen, die viel Feuchtigkeit vertragen und Staunässe gegenüber nicht sehr empfindlich reagieren. Auch Epiphyten eignen sich gut. Das sind Pflanzen, die auf anderen Pflanzen wachsen und keinen Erdkontakt benötigen.
Diese Pflanzen eignen sich besonders gut:
- die Flamingoblume
- der Ficus Benjamini
- Orchideen
- die Monstera
- der Philodendron
- die Bromelien
- die Keulenlilie
Water Plants, Wasserpflanzen und Hygrophyten: Was ist der Unterschied?
Nicht zu verwechseln sind Water Plants mit Wasserpflanzen im biologischen Sinne. Darunter fallen zum Beispiel die Hygrophyten, auch Feuchtpflanzen genannt. Hygrophyten sind Pflanzen, die an ständig feuchten Standorten, in sehr feuchter Atmosphäre leben. Zum Beispiel in tropischen Regenwäldern. Hygrophyten sind an diese Standorte angepasst und haben große, dünne Blätter, um die Verdunstung des Wassers zu erhöhen.
Zudem besitzen sie in der Epidermis, also der oberen Pflanzschicht, Spaltöffnungen, um die Transpiration, also den Gasaustausch zwischen Pflanzen zu fördern. Auch Hydrophyten zählen zu den Wasserpflanzen. Das sind Pflanzen, die ganz oder teilweise im Wasser wachsen, ihr Lebensraum ist dauerfeucht. Eine berühmte Vertreterin der Hydrophyten ist zum Beispiel die Seerose.
Während sich Hygrophyten und Hydrophyten an den Lebensraum in und um das Wasser angepasst haben, bezeichnet der Begriff Water Plants lediglich den Trend, ganz normale Zimmerpflanzen im Wasser ohne Erde zu kultivieren.
So kultivierst du deine Water Plants
Um deine eigenen Water Plants zu kultivieren, brauchst du große Glasgefäße mit dickem Bauch. Am besten sollte das Gefäß einen schmaleren Hals haben, damit die Pflanzen guten Halt finden. Die Blätter sollten aus der Spaltöffnung herausragen und im Freien stehen.
Als Erstes entfernst du die Erde von deiner Zimmerpflanze und braust die Wurzeln mit Wasser ab. Gehe dabei sanft vor und achte darauf, dass die feinen Härchen der Wurzeln nicht beschädigt werden. Stell die Pflanze dann in das Gefäß und fülle es mit Wasser auf, sodass die Wurzeln damit bedeckt sind. Die grünen Teile der Pflanze sollten aber nicht mit Wasser bedeckt sein.
So pflegst du deine Water Plants
Water Plants sind sehr pflegeleicht. Du solltest sie im Halbschatten aufstellen, denn zu viel Sonne schädigt die Wurzeln, außerdem können sich bei viel Wärme und Licht schnell Algen im Wasser bilden. Du kannst für die Anzucht deiner Water Plants Wasser aus dem Hahn nutzen. Sollte das allerdings sehr kalkhaltig sein, eignet sich Mineralwasser besser. Das Wasser solltest du alle ein bis zwei Wochen wechseln beziehungsweise immer dann, wenn es anfängt trüb zu werden. Gib bei jedem Wasserwechsel einen Tropfen Grünpflanzen-Dünger mit ins Glas.
3 Tipps: So setzt du deine Water Plants in Szene
1. Water Plants als hängende Pflanzen
Genau wie Pflanzen, die im Blumentopf mit Erde wachsen, kannst du auch deine Water Plants in selbstgemachten Blumenampeln von der Decke hängen lassen. Da du die Pflanzen nicht gießen musst, eignen sie sich sogar noch besser als hängende Pflanzen. Du kannst deine Glasgefäße mit Wasser entweder in ein selbst-geknüpftes Makramee stellen oder in ausrangierten Gitterkörben von der Decke hängen lassen.
2. Water Plants als Teil einer Pflanzenwand
Auch als Teil eine Pflanzenwand sehen Water Plants schön aus und sorgen dank ihrer Gefäße aus Glas für Abwechslung. Du kannst sie auf Leitern, Wandboards oder mit Haken an einer Gitterwand befestigen.
3. Water Plants in ausgefallenen Gefäßen
Wenn du deine Water Plants in ausgefallenen Glasgefäßen kultivierst, schafft das einen extra tollen Eindruck. Du kannst zum Beispiel alte Glühbirnen oder Reagenzgläser für kleinere Pflanzen nutzen, aber auch Fischgläser oder Marmeladegläser.
Der Artikel ist im Original von Katrin Brahner.
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